Sammelmappen 07

07.1 Sammelmappe Polen, Westpreussen, Thorn

Bedingt durch zwischenzeitliche Aufräumaktionen im Hause des Künstlers wurden weitere Mappenwerke in "vergessenen" Schubladen und Schränken in Kellern,

auf dem Dachboden und in Nebenräumlichkeiten aufgefunden. Teilweise waren die

zugehörigen Schlüssel schon früher verlegt worden oder fehlten.

Emil Zuppke: Aquarellskizzen aus den 40-er Jahren

Die nebenstehende Mappe besteht aus 85 Werken, die allesamt während der Ausbildung und des Einsatz von Emil Zuppke als Artillerieoffizier in der Stadt Thorn (Artillerie-schule des Heeres in Westpreussen und Polen) entstanden.

In aller Regel nutzte Emil Zuppke die leeren Rückseiten vorgestempelter Feldpostbriefe für seine Aquarellskizzen. Alle seine Werke in dieser Mappe wurden von ihm mit seinem Monogramm (E über Z) signiert und sorgfältig auf Pappen aufgeklebt. Sie sind als eigenständige Werke zu betrachten.

 

Einige dienten dem Künstler später als Anregung und Vorlage für größerformatige Werke. Vor allem die Landschafts-aquarelle zeugen von der Meisterschaft des Künstlers, tageszeitlich auftretende Landschaftsstimmungen" in seinen

                                 Bildern einzufangen.

Emil Zuppke: Aquarellskizze "Tauwetter in einem polnischen Dorf" (1940). Zur Vergrößerung bitte auf die Abbildung klicken

In aller Regel nutzte Emil Zuppke

die leeren Rückseiten von vorge-

druckten Feldpostkarten für seine

Aquarellskizzen. Auf der Anschrif-

tenseite vermerkte er gelegentlich

das jeweils abgebildete Motiv. Der

Mappe lag eine getippte Auflistung

aller Motive bei. Offensichtlich sind

einige Blätter bereits zu früheren

Zeitpunkten entnommen worden.

07.2 Sammelmappe SB (Selbstbildnisse)

Emil Zuppke: Sammel-mappe SB (Selbstbild-nisse)

Bei den Aufräumarbeiten wurde eine weitere Sammelmappe mit der Aufschrift "SB" gefunden. Ursprünglich war diese Mappe wohl mit einer Sammlung/Zusammenstellung von Selbstbildnissen des Künstlers gefüllt, die aber offensichtlich zum größten Teil bereits entnommen und nicht wieder zurückgelegt worden waren.

Einen Teil dieser Selbstbildnisse ist im Werkverzeichnis Emil Zuppke, Kapitel 11.1 "Begleitende Abbildungen" zu sehen.

Möglicherweise waren in dieser Mappe auch Zeichnungs-studien der Ehefrau Anna Maria von Emil Zuppke gesammelt worden, die zwischenzeitlich von Dietlind Zuppke, der älteren Tochter des Künstlers, neu redigiert und umsortiert wurden.

07.3 Album Frankreich 1943/44

Emil Zuppke: "Stubenansicht" (Einquartierung 1943 / 44)

Im Jahr 1943/44 wurde Emil Zuppke als ausgebildeter Artillerieoffizier an die Küste nach Südfrankreich versetzt, um dort in Erwartung einer möglichen Landung der Alliierten ein schweres Geschützbatailion als Verbund mehrerer Geschützbatterien zur Verteidigung der südfranzösischen Küste zu befehligen. Die deutsche Heeresleitung erwartete in Südfrankreich  (oder dem benachbarten italienischen

Küstenabschnitt) eine Invasion der Alliierten. Auch wenn im weiteren keine direkten Kämpfe vor Ort stattfanden, hatte Emil Zuppke doch mit den im Untergrund agierenden französischen Partisanen zu tun. Seine guten französischen Sprachkenntnisse erlaubten es ihm, häufiger unerkannt die Gegend zu durchstreifen und die Schönheiten der südfranzösischen Landschaft in Form von Aquarellskizzen zu Papier zu bringen. Aus diesen Skizzen stellte seine Tochter Dietlind Zuppke später ein privates Album zusammen.