Vera Lwowski
1923 Vera Lwowski erblickt am 10. August 1923 als
Vera Caminneci auf Burg Dattenfeld - heute zu-
gehörig zur Gemeinde Windeck an der Sieg - das
Licht der Welt. Sie besitzt zunächst die italienische
Staatsbürgerschaft. Ihr Vater und ihre Mutter -
Waldemar und Julie Caminneci - gehören der be-
güterten, ursprünglich aus Palermo/Sizilien stam-
menden Bankiers-Familie Caminneci an. Ihr Groß-
vater - Andrea Caminneci - hatte 1882 Arnoldine
Danzier, eine Tochter des Waldbröler, später
Mülheimer Landrates Oscar Danzier geheiratet.
Diese bringt Schloß Windeck sowie das Landhaus
Burgwiese in die Ehe ein. 1921 kauft die Familie Caminneci weitere Be-
sitzungen hinzu, darunter die Burg Dattenfeld sowie fünf Bauernhöfe
in den umliegenden Ortschaften. Rund um Schloß Windeck ist so nach
und nach ein umfangreicher Land- und Forstbesitz zusammengetragen
worden, der von Waldemar Caminneci - Veras Vater - verwaltet wird.
1924 Die Familie Caminneci übernimmt
im September 1924 das Betriebs-
gelände der Köln-Rottweiler Pulver-
fabriken im Dattenfelder Elisenthal.
Diese durfte nach dem Ende des
1. Weltkrieges nicht wieder in Be-
trieb genommen werden. Alle Pro-
duktionsmaschinen waren abge-
baut und als Reparationsleistung
nach Rußland abtransportiert wor-
den. Übrig blieben die Ruinen der
Produktionsgebäude sowie das
1914/15 neu errichtete Direktions-
gebäude. In diesem ehemaligen
Direktionsgebäude befindet sich heute Vera Lwowskis Bildhauer-Atelier.
Umgeben von Modellentwürfen, Gußformen, Abgüssen und Original-
Bronzen lebt und arbeitet die Künstlerin mit Unterbrechungen seit 1949
im Haus Elisenthal.
Vera Caminneci wächst - zusam-
men mit ihrem Bruder Manfred - in
Dattenfeld auf. Schon früh wird sie
mit den Tieren, die auf der Burg
Dattenfeld, auf den zugehörigen
Bauernhöfen und im familieneige-
nen Forst gehalten werden, auf's
Innigste vertraut. Die Aufzucht von
verwaisten Jungtieren, Vögeln,
Hamstern, Meerschweinchen,
Füchsen und Rehkitze werden ihr
anvertraut. Das junge Mädchen erweist sich als aufopferungsvolle Tierpfle-
gerin. So darf nur Vera mit Erlaubnis des katholische Ortspfarrers einen
Schleiereulen-Nestling aus seinem Nest im hohen Kirchturm heraus-
nehmen und extern aufziehen. Häufig sieht man Vera im Dorf mit
einem von einem Ziegenbock gezogenen Leiterwagen zusammen mit
ihrem Bruder Besorgungsfahrten machen. Dazu ist eigens ein maßge-
schneidertes Ledergeschirr für den Ziegenbock angefertigt worden.
Vera wird von ihrem Vater schon früh mit auf die Pirsch genommen.
Sie lernt Wildtiere in freier Wildbahn aufzuspüren und zu beobachten,
Tiere in Volieren aufzuziehen und dem Vater beim Umgang mit den Reit-
pferden und den Jagdhunden zu helfen. Er sorgt dafür, dass seine
Tochter schießen und reiten lernt. Mit ihrer Mutter Julie, die von einem
Gutsbetrieb im rechtsrheinischen Großraum Köln stammt, unternimmt
Vera ausgedehnte Ausritte im Siegtal und ins Bergische Land. Kein Wun-
der, dass das Mädchen - schon von Kindesbeinen an - ein besonderes
Verhältnis zu jeder Art von Tieren entwickelt.
Abb. links: Abb.rechts:
Vera mit Dt. Drahthaar-Hündin "Wilja" Vera mit ihrem eigenen Langhaarteckel
und Zwerghuhnküken - 1935 "Tatzel" - 1935
1930 Vera wird zu Ostern 1930 eingeschult. Sie geht in die örtliche Volksschule
in Dattenfeld. Eine unbeschwerte Zeit für das junge Mädchen.
1934 Vera wechselt auf das Städtische Mädchenlyzeum in Siegburg. Diese Schu-
le wurde 1861 als private, konfessionsunabhängige, höhere Töchterschule
in der Zeughausstraße 1 in Siegburg gegründet und erhielt im Volksmund
schon bald den Namen "Backfischaquarium". Aus dem Städtischen Mäd-
chenlyzeum wurde später das heutige Gymnasium Siegburg Alleestraße.
1939 Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges
wird Veras gymnasiale Ausbildung
unterbrochen. Sie wechselt zur
wirtschaftlichen Landfrauenschule
Wittgenstein - Birkelbach. Neben
dem Unterricht kümmern sich die
Schülerinnen dort um den schul-
eigenen Tierbestand (Hühner,
Schweine und Kühe). Im Verlaufe
des Krieges richtet man in den
Schulgebäuden und Stallungen
zunächst eine Sammelstelle, später
ein Reservelazarett für verwundete
Soldaten ein. Der Schulbetrieb wird schließlich gänzlich eingestellt.
Nach einem halben Jahr kehrt Vera in ihr Elternhaus zurück. Sie hilft bei
der Versorgung des Tierbestandes im elterlichen Landwirtschafts- und
Forstbetrieb. Ihr Großvater - Andrea Caminneci - schenkt ihr erste
Modellierhölzer zum Geburtstag. Vera ist ganz versessen darauf, Werk-
zeug und Material zu erproben. Sie formt Tierfiguren. Ihr erstes abge-
schlossenes plastisches Werk ist ein Pferd, das sie aus Siegburger Ton
modelliert.
1940 Im Folgejahr wird Vera offiziell zum Arbeitsdienst eingezogen. Das Absol-
vieren des Reichsarbeitsdienstes ist damals obligatorische Voraussetzung
für die Aufnahme eines Studiums. Vera wird mit organisatorischen Hilfe-
stellungen und fachpraktischen Arbeiten zur nächtlichen Verdunklung (als
Schutzmaßnahme vor Fliegerangriffen) betraut.
In dem jungen Mädchen reift in dieser Zeit der Entschluß, im späteren
Berufsleben einmal Tierpräparatorin zu werden. Die "Lebendigkeit" der
ausgestopften Tiere in den Glasvitrinen des renommierten zoologischen
Forschungsinstituts Alexander Koenig im nahen Bonn faszinieren sie.
Vor allem die diversen, überaus lebendig wirkenden Tiergruppen in den
erdteilbezogenen Dioramen des Museums haben es ihr angetan. Welch
einen Unterschied es doch ausmacht, Tiere in ihrer typischen Haltung in
natürlichen Biotopen darstellen und präsentieren zu können! Am liebsten
würde sie sofort im Museum Koenig anfangen wollen.
Es trifft sich gut, dass ihr Vater ein Schulkamerad
des Ornithologen Adolf von Jordans (1892 -1974)
ist, dem damaligen stellvertretenden Direktor des
Museum Koenig. Er vermittelt seiner Tochter ein
Vorstellungsgespräch. Von Jordans erkennt Veras
"präparatorisches" Talent. Sie hat schon mehr-
fach zuvor ihrem Vater Waldemar, dem innerhalb
der Familie eine "Universalbegabung" zuge-
sprochen wird, beim Ausstopfen von erlegten
Wildvögeln assistiert. Adolf von Jordans rät Vera,
zunächst eine Bildhauerlehre oder ein entspre-
chendes Studium zu absolvieren, da genaue
Kenntnisse der Tieranatomie und die stimmige
Ableitung der Haltungs- und Bewegungsphasen "aus dem Wissen um
das innere (Knochen-)Gerüst" unabdingbare Voraussetzungen für die
Arbeit einer guten Tierpräparatorin seien.
Damit ist die damals 17-jährige Vera
Caminneci "auf die Schiene gesetzt".
In der Folgezeit bemüht sie sich, eine
aussagekräftige Bewerbungsmappe
für ein späteres Kunststudium an den
Kölner Werkschulen zu erstellen.
Offensichtlich sind ihre abgelieferten
Naturstudien für die Kunstkommission,
die über das Talent der Bewerber und
Bewerberinnen zu entscheiden hat,
sehr überzeugend. Sie erhält auf An-
hieb die erwünschte Zulassung zum
Studium der Bildhauerei.
1942 Die 19-jährige Vera Caminneci beginnt ihr Studium der Bildhauerei an
den Kölner Werkschulen. Diese "residieren" - konzeptionell ganz auf
Werkstattarbeit und die Vermittlung eines soliden handwerklichen Kön-
nens ausgerichtet - seit 1926 am Ubierring in Köln. Professor Wolfgang
Wallner (1884-1964), ein gebürtiger Österreicher aus St. Wolfgang,
ist für die Ausbildung der Bildhauer und Bildhauerinnen an den Kölner
Werkschulen zuständig. Die grundlegende Zeichnungs- und Entwurfs-
techniken lernt Vera bei dem Zeichenlehrer Welsch, von dem insgesamt
15 "goldene Regeln" zur bildhauerischen Gestaltung überliefert sind.
(Nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen, in Köln sehr bekannten
"Lehrer Welsch", der unter anderem von den "Bläck Föös" in dem Kar-
nevalslied "En d'r Kayjass Nummero Null" besungen wird und in der
Grundschule in Köln-Kalk unterrichtete).
Wolfgang Wallner wird 1939 stellvertretender
Direktor und steuert "seinen Fachbereich" -
nicht ohne gewisse Anpassungen - durch die
Wirren und die "Säuberungen" des "Tausend-
jährigen Reiches". Infolge der parteipolitisch
ausgelösten, sehr einschneidenden personel-
len und organisatorischen Umstrukturierungen
ziehen sich zahlreiche Dozenten aus dem
Lehrbetrieb zurück, tauchen unter oder emi-
grieren.
Wolfgang Wallner thematisiert in dieser Zeit -
wohl als Anpassung an die neue (national-
sozialistische) "Deutsche Kunst" - bevor-
zugt germanische Heldensagen und hero-
ische Menschendarstellungen.
Vera Caminneci kann damit wenig anfangen. Sie bleibt - konsequent
ihrem Berufswunsch als Tierpräparatorin folgend - bei ihren natura-
listischen Tierdarstellungen. Das führte zu Unmutsäußerungen ihres
Professors. "Der wollte eigentlich was ganz anderes von uns Stu-
denten sehen" kommentierte Vera später einmal. Sie hält durch.
Vera Caminneci:
Studienarbeiten in der Bildhauerklasse der Kölner Werkschulen
links: Studie Fuß (männlich ) rechts: Studie eines Pferdebeins
Im Mai 1942 läßt der britische Luftmarschall Arthur Harris Köln bom-
badieren. In der "Operation Millennium" zerstören über 1000 Bomber
innerhalb von 90 Minuten mehr als 3300 Häuser der Kölner Innenstadt.
Der Lehrbetrieb am Ubierring kann nur noch eingeschränkt durchgeführt
werden. Ohnehin sind ein Großteil der männlichen Studenten für den
Kriegseinsatz eingezogen worden. Zuhause in ihrem Heimatort wird
Vera 1943 Mitglied der Frauenfeuerwehr. Kriegsbedingt häufen sich
ihre Einsätze. Unvergeßlich ist ihr der verheerende Bombenangriff
vom 02.02.1944 auf den Ort Windeck-Rosbach, als über 80 Tote und
mehr als 70 Verletzte zu beklagen waren. Noch während der Rettungs-
und Löscharbeiten wird die wehrlose Frauenfeuerwehr - unter ihnen Vera
Caminneci - von Tieffliegern gezielt angegriffen und mit Bordkannonen
beschossen.
1944 Vera Caminneci richtet sich ihr erstes Kunstatelier in ihrem Elternhaus
- Burg Dattenfeld - ein. Ihr Vater überläßt ihr zu diesem Zweck den
größten Teil seiner Foto-Dunkelkammer. Vera läßt im selben Jahr ihre
ersten eigenständigen Bronzen nach ihren Vorlagenmodellen gießen.
Darunter ihr "Großer Feldhase", der "Kampfläufer" und ihr "Meer-
schweinchen".
Sie ist nun nur noch gelegentlich zum Studium in Köln. Das Schulgebäude
der Kölner Werkschulen mitsamt den Werkstätten wird bei einem nächt-
lichen Großangriff erneut getroffen und vollständig zerstört. Ein reguläres
Weiterstudium ist - selbst als eingeschränktes Notstudium - nicht mehr
möglich. Der Lehrbetrieb endet schließlich ganz.
Abschlüsse - auch Zwischentestate - können, da alle Studienunterlagen
im Rektorat komplett vernichtet sind, nicht mehr erteilt werden. (Nach
dem Krieg wird Vera Caminneci die vollständige Ableistung ihres Bild-
hauerstudiums mit Studienabschluß an den Werkschulen Köln offiziell
bestätigt).
Die Familie Caminneci erhält die Nachricht, dass Veras Onkel Oscar
Caminneci, der in Schloß Zetthun im Kreis Köslin in Hinterpommern be-
heimatet ist, im Zuge des Hitler-Attentates in der Nacht vom 20. auf den
21. Juli 1944 verhaftet und ohne weitere Begründung in das Polizeige-
fängnis Stettin überführt worden ist. Von dort wird er in das KZ Sachsen-
hausen und anschließend in das österreichische KZ Mauthausen verlegt.
Im Folgejahr erhält die Familie wenige Wochen vor Kriegsende die Nach-
richt vom Tod ihres Onkels Oscar Caminneci am 9. März 1945 im KZ
Mauthausen.
1945 Vera Caminneci erlebt das Kriegsende in Dattenfeld. Die Amerikaner
beschießen am Ostersonntag (1. April 1945) mit Phosphorgranaten das
großelterliche Schloß Windeck, das daraufhin in den oberen Etagen kom-
plett ausbrennt. Veras Großmutter Arnoldine Caminneci war nach dem Tod
des Großvaters Andrea Caminneci im Jahr 1940 zu ihrem Sohn in die Burg
Dattenfeld gezogen. Danach war Schloß Windeck - mitsamt dem Inven-
tar - an zwei Kölner Familien vermietet worden, die aus Sorge vor weite-
ren Bombardements die Stadt Köln verlassen hatten.
Weitere Schicksalsschläge treffen Veras Familie schwer: Veras Tante
Tilda, die Frau von Onkel Oscar und Enkelin von Werner von Siemens,
deren Tochter Nora von Eichel sowie Enkelin Beatrix von Eichel kommen
als Flüchtlinge aus Hinterpommern in Dattenfeld an.
Tilda Caminneci verstirbt wenige Monate später unerwartet im Datten-
felder Krankenhaus. Veras Großmuttter Arnoldine stirbt Ende 1945 in
Burg Dattenfeld.
1946 Der 2. Weltkrieg ist zu Ende. Die
amerikanischen Besatzungstrup-
pen benutzen Veras Elternhaus
als Lazarett für verwundete ame-
rikanische Soldaten. Die nachfol-
genden belgischen Besatzer requi-
rieren Burg Dattenfeld als Militär-/
Verwaltungssitz. Die Familie
Caminneci wird ausquartiert. Sie
bezieht das familieneigene Land-
haus Burgwiese. Hier verstirbt
kurz darauf Veras Vater Waldemar
im Januar 1946 im Alter von nur 59 Jahren.
Wahrscheinlich ist es auf Adolf von Jordans zu-
rückzuführen, dass Vera ihre künstlerische Aus-
bildung bei Ingeborg von Rath (1902-1984) in
Bonn fortsetzt. Ingeborg von Rath hat zunächst
eine Bildhauerlehre im Atelier des Bonner Bild-
hauers und Baumeisters Dr. Karl Menser (1872
bis 1929) absolviert, der als Professor einen
Lehrauftrag für anatomisches Zeichnen an der
Universität Bonn wahrnahm. Aus Karl Mensers
Atelier stammen unter anderem die Tierfiguren
an der Sandsteinfassade des Museum Koenig.
Zudem war er für die Portal- und Dachfries-Ge-
staltung des Museums verantwortlich. Seine
Schülerin und Assistentin - Ingeborg von Rath -
studierte - wie später Vera Caminneci - Bild-
hauerei bei Wolfgang Wallner an den Kölner Werkschulen und machte dort
auch ihren Abschluß. 1944 erhält Ingeborg von Rath in Nachfolge von
Prof. Dr. Karl Menser den vakanten Lehrauftrag für anatomisches Zeichnen
an der Universität Bonn. Der Lehrbetrieb ist allerdings durch Kriegseinwir-
kungen stark eingeschränkt. Sie erhält daher von der Uni die Erlaubnis,
die Studenten und Studentinnen in ihrem privaten Atelier in der Rochus-
straße 27 in Bonn - Dottendorf zu unterrichten. Vera ist eine ihrer Stu-
dentinnen. Ingeborg von Rath baut ihr Atelier in Bonn-Dottendorf zu einer
privaten Kunstschule aus. Einen Teil ihres Kursangeboten bietet sie im
Rahmen des "Studium Generale" an der Uni an. Darüber hinaus betreut
die Künstlerin nach dem Krieg auch Lehramtsstudenten/innen der Päda-
gogischen Hochschule (PH) Bonn im Fach "Zeichnen für Kunsterzieher
und Kunsterzieherinnen". Diese Tätigkeit führt sie bis zu ihrer Emeritierung
im Jahr 1971 aus.
Vera lernt bei Ingeborg von Rath das "Portrai-
tieren". Portraitieren ist hier weniger als (einge-
schränkte) Zeichnungsdisziplin, sondern eher
als "Querschnittsdisziplin" zum exakten Sehen
und Wiedergeben von Körperformen zu verste-
hen. Das kann zeichnerisch erfolgen oder skulp-
tural aus Ton geformt bzw. aus Holz geschnitten
oder geschnitzt werden. Eine Verbindung von
Zeichnung und Skulptur stellt nach Ingeborg
von Rath "das erhabene Halbrelief" dar, bei dem
ein Gesicht oder ein Körper aus einer ebenen
Fläche herausmodelliert" wird.
"Ingeborg von Rath beherrschte alles. Sie war
künstlerisch ein Universalgenie: Modellieren,
Portraitieren, Schnitzen und Zeichnen" urteilt
Vera über ihre 20 Jahre ältere Lehrerin und enge
Freundin. Die beiden Frauen verstehen sich,
teilen künstlerisch gemeinsame Anschauungen
und sind beide einem exakt wiedergebendem Naturalismus verbunden -
ohne Kompromisse, ohne Vereinfachungen oder auffällige Abstraktionen.
Ihr künstlerisches Medium ist der Abguß, der in aller Regel aus Bronze
erfolgt und seltener auch in Alabastergips ausgeführt wird.
1947 Neben ihrem "Portraitstudium" in Ingeborg von
Raths Privatatelier hospitiert Vera Caminneci
bei dem Siegburger Bildhauer und Holzschnit-
zer Otto Schörghofer, der sie in seiner Werk-
statt mit den Gesetzmäßigkeiten der Holzbear-
beitung - insbesondere mit der Holzschnitz-
kunst - vertraut macht. Über den Bildhauer
Otto Schörghofer ist aktuell nur wenig bekannt.
Er wurde am 21.01.1893 in München geboren
und verstarb am 22.12.1969 in Siegburg. Otto
Schörghofer hat als "Altarbildhauer" im Raum
Siegburg gewirkt. Er stattete verschiedene
Kirchen mit Heiligenfiguren und Weihnachts-
krippen aus. Unter anderem hat er den "Heili-
gen Michael" sowie den "Erzbischof St Anno"
für die Siegburger Abtei-Kirche auf dem Michaelsberg geschnitzt. Daneben
fertigte er aufwändige mehrteilige Krippen für Privatkunden an und wickel-
te Einzelaufträge zur individuellen Ausgestaltung von Grabanlagen ab.
In der Mühlenstraße 57 in Siegburg betrieb Otto Schörghofer 1939 nach-
weislich ein Kunstgewerbegeschäft, in dessen Straßenschaufenster er
überwiegend aus Holz geschnitzte Objekte für die Laufkundschaft - meist
Madonnen und Heiligenfiguren, aber auch andere Devotionalien wie
Kruzifixe, Weihwasser-Kessel, Grableuchten etc. - anbot.
Vera versucht sich unter Anleitung des Bildhauermeisters Schörghofer in
der Holzschnitzerei, stellt aber schon bald fest, dass diese Kunstform
- möglicherweise wegen der fehlenden Reproduzierbarkeit - letztendlich
nicht ihr bevorzugtes künstlerisches Ausdrucksmedium werden könne.
Statt dessen konzentriert sie sich nunmehr vollständig auf den Bronze-
guß. Sie baut ihr Kunstatelier in Dattenfeld entsprechend um.
frühe Bronzearbeiten (1945-1948)
Sammlung: Michael Hümmer; Sammlungsnr.: G 6.1-100-116
Es ist der Moment zwischen versammelter Ruhe und erwachender Auf-
merksamkeit, den die erfahrende Tierbildhauerin Vera Lwowski meister-
haft eingefangen hat. Der kleine Fuchs hebt den Kopf, "sichert" mit wa-
chem Auge und gespitzten Ohren seine Umgebung. Man glaubt es kaum:
1947 - vor nunmehr fast 70 Jahren - wurde das kleine Meisterwerk be-
reits modelliert. Die Bronze ist signiert und trägt die Modellnummer 68.
Die Natürlichkeit der Darstellung überrascht und fasziniert zugleich.
1948 Vera Caminneci heiratet Wolfgang Lwowski.
Wolfgang Lwowskis ältere Brüder - beide Offi-
ziere - waren 1939/40 in Dattenfeld einquartiert
gewesen. Die Familien hatten sich angefreun-
det. Anläßlich einer Fahrt nach Hinterpommern
hatte Vera Caminneci im Jahr 1942 bei der Fa-
milie Lwowski einen Zwischenaufenthalt in
Rheinhausen eingelegt. Das Familienoberhaupt
- Veras späterer Schwiegervater - war dort
Leiter des Krupp-Stahlwerks "Friedrich-Alfred-
Hütte", dem zu dieser Zeit technisch wohl mo-
dernsten Stahlwerk Deutschlands. Damals kam
Hauptmann Wolfgang Lwowski nach 14-mona-
tigem ununterbrochenen Einsatz aus Russland
zu einem Fronturlaub nach Rheinhausen zurück.
Ein großer, stattlicher, blonder junger Mann! Vera und Wolfgang "laufen sich
geradezu in die Arme". Auch in der Folgezeit halten sie Kontakt zueinander.
1948 wird geheiratet.
Wolfgang Lwowski unterstützt rückhaltslos die künstlerischen Ambitionen
seiner jungen Frau. Er legt die Systematik für ein Werkverzeichnis ihrer
Arbeiten nach Motivgruppen fest und legt die Syntax der Felder (Objekt-
titel, Abmaße, Entstehungsjahr, Signatur und Monogrammform) an.
Zudem unterstützt er - in enger Absprache mit seiner Frau - den Bau von
inneren Stützgerüsten, die insbesondere bei größeren Arbeiten notwendig
sind. Um die Stützgerüste herum modelliert Vera die jeweiligen Tiere bzw.
Tiergruppen.
Ihre Werke signiert Vera bis zu ihrer Heirat mit "V. Caminneci" bzw. mit
dem Monogramm "V.C." und nach ihrer Heirat im Dezember 1948 mit "Vera
Lwowski" oder "V. Lwowski" bzw. dem Monogramm "V.L." oder V. Lw.".
In den Folgejahren (1949 - 1951) stellt Vera Lwowski ihre Arbeiten zu
verschiedenen Anlässen im örtlich-lokalen Umfeld (Hennef /Sieg, Siegburg,
Bonn), respektive im erweiterten regionalen Bereich (Aachen, Düsseldorf,
Wiesbaden etc.) aus. Man wird auf die naturalistisch-impressionistischen
Tierbronzen der jungen Künstlerin aufmerksam.
1952 Mit der Geburt ihrer drei Kinder Henning, Harald und Ute Bianca schränkt
Vera Lwowski ihr künstlerisches Schaffen für einige Jahre ein, um sich der
Kindererziehung zu widmen. Die junge Familie zieht nach Bonn und bewohnt
über 20 Jahre lang auf dem Bonner Venusberg das Haus Kiefernweg 12a in
unmittelbarer Nähe zur Dienstvilla (Kiefernweg 12) der damaligen Außen-
minister Gerhard Schröder und Willy Brandt, der später auch als Bundes-
kanzler dort wohnt. Das Haus Elisenthal in Dattenfeld wird fortan als
Wochenend- und Ferienhaus genutzt. Als die Kinder "aus dem Gröbsten"
heraus sind, kann sich Vera Lwowski wieder verstärkt ihrer künstlerischen
Arbeit zuwenden.
Tierbronzen (1950 bis 1972)
Vera Lwowski nimmt mit ihren Tierplastiken zunächst an einschlägigen
Schloßausstellungen sowie Begleitausstellungen zu internationalen Natur-
schutztagungen teil. Besondere Bedeutung kommt wohl der Internatio-
nalen Kunstausstellung "Im Reich der Tiere - INTERFAUNA 1968" in
Düsseldorf sowie ihrer Beteiligung an der "Welt-Jagdausstellung 1971" in
Budapest zu. Dort werden leider alle von Vera Lwowski ausgestellten
Bronze-Exponate von einem Dieb aus dem Deutschen Pavillon gestohlen
(Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht).
Die junge Tierplastikerin ist erfolgreich, erhält Preise und Auszeichnungen
für ihre ausgestellten Bronzen. Renommierte Kunstgalerien in Düsseldorf,
München, Hannover, Köln und Bonn werden auf ihre Arbeiten aufmerksam
und übernehmen die Bronzeskulpturen in ihr Galerieprogramm. In Bonn
kann man Vera Lwowskis Arbeiten in der Galerie "Der Turm" sowie im
"Kunsthaus Brücke" in der Bonner Gangolfstraße bewundern.
Ein prägnantes Beispiel für die Befähigung der Künstlerin, in ihren Tierplastiken das
für die jeweilige Tiergruppe typische Verhalten - insbesondere deren typische Bewegungsabläufe - einzufangen, ist sicherlich ihr "Laufender Afghanischer Wind- hund". Die Skulptur stammt aus dem Jahr 1970 und zeigt auf beeindruckende Weise die gesamte Kraft und Dynamik des Hundes, "eingefroren" genau in dem Moment, als er sich - den Rücken wie eine Feder gespannt - mit den Hinterbeinen abstößt,
um nach vorne zu schnellen. Vera Lwowskis intensive Beobachtungsgabe, gepaart und einer ausgeprägten plastisch-skulpturalen Gestaltungserfahrung, ermöglicht
es ihr, auch weniger spektakuläre dynamische Verhaltensphasen - beispielsweise das "versammelte Ruhen" von Haus- und Wildtieren, deren ständiges "Sichern gegen Gefahren" oder das "Putzen" des Fells beziehungsweise des Federkleides präzise in Bronze wiedergeben zu können. Es sind genau diese typischen Momente, die das Bezaubernde an Vera Lwowskis Tierplastiken ausmachen.
Die "Brüsseler Jahre" (1973 -1983)
1973 Vera zieht mit ihrem Mann Wolfgang Lwowski und den beiden jüngeren
Kindern nach Brüssel. Ihr Mann ist dort im diplomatischen Dienst tätig.
Die Zeit in Brüssel erweist sich im weiteren als ein ungeheuer kreativer
und produktiver Lebensabschnitt in Veras künstlerischem Lebenslauf. Sie
lernt vor Ort den bekannten und einflußreichen belgischen Künstlerkollegen
Baron Raymond de Meester de Betzenbroeck (1904-1995) kennen.
Baron Raymond de Meester hat sich als
herausragender belgischer Tierplastiker einen
Namen gemacht. Von ihm stammt unter ande-
rem die Bronzeplastik: "Der brüllende Löwe",
die er anläßlich der Weltausstellung 1958 in
Brüssel schuf. Während das "Atomium" in
Brüssel noch heute als Sinnbild für die wis-
senschaftlich-technische Weiterentwicklung
des menschlichen Wissens gilt, steht sein
"Brüllender Löwe" noch heute als Symbol für
die naturgebundene Evolution und Diversifi-
zierung allen biologischen Lebens.
Baron Raymond de Meester und seine Künst-
lerkollegin Vera Lwowski treffen als Tierbild-
hauer in dieser Zeit häufig aufeinander. In
seiner ganz besonderen Art fordert der Baron
Vera Lwowski zur künstlerischen Weiterentwicklung ihrer Talente auf und
verschafft ihr Ausstellungsmöglichkeiten in Belgien und Frankreich.
Zehn Jahre dauert diese intensive
Schaffensphase, in der Vera Lwowski
allseits hohe Anerkennung als eine der
drei bedeutendsten zeitgenössischen
Tierplastikerinnen in Europa erhält.
Zahlreiche Auszeichnungen und Preise
zeugen von der gestalterische Qualität
ihrer natürlichen Tierdarstellungen.
"Insbesondere die sensible Art, wie die
Künstlerin typische Bewegungsabläufe
und Verhaltensweisen der Tiere in ihren
Plastiken sichtbar und für den Betrach-
ter intuitiv erfahrbar macht", wird lobend herausgestellt.
Einige Auszeichnungen im Überblick (von rechts nach links):
1. Prinz-Bernhard- Medaille in Bronze, Ausstellung "Im Reich der Tiere -
INTERFAUNA", Düsseldorf, 1968
2. Silbermedaille Königl. Vereinigung der Berufskünstler von Belgien;
Internationale Kunstausstellung 1975, Brüssel
3. Silbermedaille Conseil Europeen d'Art et Esthetique CEAE
Jahres-Ausstellung 1976 "LES ARTS EN EUROPE" Brüssel
4. Goldmedaille Königliche Vereinigung der Berufskünstler von Belgien;
Internationale Kunstausstellung 1978, Brüssel
5. Goldmedaille Conseil Europeen d'Art et Esthetique CEAE
Jahres-Ausstellung 1980 "LES ARTS EN EUROPE" Brüssel
Tierbronzen aus den "Brüsseler Jahren"
Die naturalistisch-impressionistische Qualität der Tierbronzen führt dazu,
dass Vera Lwowski in der Folgezeit mehrere Anfragen erhält, ob sie bereit sei,
auch "individuelle Einzelportraits" von Tieren anzufertigen. Tiere, die ihren
Haltern besonders ans Herz gewachsen sind und die ein exklusiv gestaltetes
Bildnis ihres speziellen Lieblings in Form einer Bronzeskulptur auch nach
deren Ableben gerne permanent um sich herum haben wollen.
Vera fertigt einige solcher individuellen "Memorials" im direkten Kundenauf-
trag an und stellt ihrerseits sicher, dass von diesen exklusiven Arbeiten keine
weiteren - außer den vereinbarten - Bronze-Abgüssen gemacht werden kön-
nen. Diese Bronzen sind und bleiben Unikate.
1983 Mit Beginn des 60-ten Lebensjahres kehren Vera Lwowski und ihr Mann
wieder nach Deutschland zurück und beziehen das Haus Elisenthal in
Dattenfeld. Hier richtet Vera sich ihr neues Atelier ein. Mit großem Elan
setzt Sie ihre plastische Arbeit fort.
Ihre Skulpturen stehen stilistisch-gestalterisch ganz in der Tradition großer
zeitgenössischer deutscher Tierbildhauer und Tierbildhauerinnen.
Vera Lwowski bezieht sich selbst dezidiert auf den Tierskulpteur August
Gaul (1869 - 1921), der stilistisch eng der Klassik und dem Historismus in
der Tradition der KuK-Monarchie in seinen Tierdarstellungen verbunden war.
Renée (Renate) Sintenis (1880 - 1965). Vor ihrer eigenen künstleri-
schen Karriere war die Bildhauerin und Grafikerin unter anderem als Foto-
und Malermodell für namhafte Berliner Künstler wie den "Figuren-Bildhauer"
Georg Kolbe (1877-1947) tätig. In vielen ihrer Tierplastiken kann man des-
sen Gestalt- und Formprinzipien wiedererkennen.
Willy Zügel (1876 - 1950). Als veritabler Tiermodelleur beeinflußte Willy
Zügel maßgeblich das Design der großen deutschen Porzellanmarken,
darunter Rosenthal, Nymphenburg und die Porzellan-Manufaktur Meißen.
Er verstand es hervorragend, die Eigenarten des Bronzematerials in das
deutlich "glattere" - zum Teil hochglänzend verarbeitete und bunt bemalte
Porzellanmaterial zu übertragen.
Künstlerisch fühlt sich Vera Lwowski insbeson-
dere mit der Malerin und Tierplastikerin Edith
von Sanden-Guja (1894-1979), geborene
von Schlüter, verbunden. Beide sind schon
als junge Mädchen durch den täglichen Um-
gang mit Tieren auf den elterlichen Anwesen
in ihrer Tierleidenschaft vorgeprägt worden
und beide fokussieren sich später im Laufe
ihrer künstlerischen Ausbildung auf die Model-
lierung von Tieren. Kennengelernt haben sich
die beiden Tierbildhauerinnen im Jahr 1967
anläßlich einer Kunstausstellung zur Eröff-
nung des Jägerlehrhofes "Jagdschloß Springe"
bei Hannover, bei der beide mit einer Auswahl
ihrer Tierskulpturen vertreten waren. Edith von
Sanden-Guja - fast 30 Jahre älter als Vera - erhält von der Kunstjury die
"Goldmedaillie" für ihre Exponate zugesprochen und wird von der einschlä-
gigen Fachpresse als beste europäische Tierplastikerin apostrophiert. Mög-
licherweise ist dies der Grund für die hohe Wertschätzung, die Vera Lwowski
noch heute für die Werke ihre Künstlerkollegin Edith von Sanden-Guja
empfindet.
Abb. links Abb. rechts
Edith von Sanden-Guja im Sommer Ausflug mit Edith von Sanden-Guja
1973 zu Besuch bei Vera Lwowski ganz rechts: die Plastik "Fischotter"
auf dem Bonner Venusberg von Edith von Sanden im Kurpark
Badenweiler
Eine weitere Künstlerfreundschaft verbindet Vera Lwowski mit der inzwischen ver-
storbenen Eva de Maizière geb. Werner (1915 - 2003) aus Bad Godesberg. Die
Gattin des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr Ulrich de Maizière war
als Bildhauerin und Grafikerin tätig. Die beiden Künstlerinnen hatten sich auf Initiative von Brigitte Schröder bei einem Empfang ihres Mannes, des damaligen Außenministers Gerhard Schröder, auf dem Venusberg kennen gelernt. Schon bald
stellte man eine gegenseitige Wertschätzung fest und stellte in der Folge auch ge-
meinsam im Bonner Raum aus.
Tierbronzen aus Dattenfeld (ab 1983 - 1996)
Neben der naturalistisch-impressionistischen Darstellung von Einzeltieren, bildet
Vera Lwowski auch häufiger ganze Tiergruppen in ihrem typischen Verhalten ab.
Solche Skulpturen sind ungleich schwieriger zu modellieren, da in aller Regel thematisch auch das "Sozialverhalten" der Tiere erfasst und in der jeweils spe-
zifischen Situation "wiedergegeben" werden muss.
Der kreative Schaffensdrang der Künstlerin ist ungebrochen. Die Abbildungen zeigen die rüstige 93-jährige Vera Lwowski in ihrem Bildhaueratelier im Haus Elisenthal in Dattenfeld. (Fotos: mh. 17.01.2016)
Abb. links: sitzend am Arbeitstisch mit dem Modell eines Löwen
Abb. rechts: stehend am Modellierbock mit der Modellbüste ihres 1992
verstorbenen Ehemannes Wolfgang Lwowski
Anmerkung: Die meisten der hier abgebildeten Werke der Künstlerin sind dem Ausstellungskatalog: "Vera Lwowski - Tierskulpturen" aus dem Rheinlandia-Verlag Klaus Walterscheid, Siegburg; ISBN 3-931509-63-X entnommen. Die Aus-
stellung fand anläßlich des 75. Geburtstages der Künstlerin als große Retrospektiv-Einzelausstellung im Stadtmuseum Siegburg statt. Das Gesamt-Ouevre der Künst-
lerin umfasst heute rund 170 verschiedene Tierbronzen, von denen nur etwa die Hälfte hier abgebildet werden konnten.
Ergänzend erschien im Jahr 2022 eine prachtvolle, 184 Seiten starke bebilderte Künstlermonografie über Leben und Werk der Künstlerin
Titel: Vera Lwowski - Tierbronzen
Herausgeber: Harald Lwowski
Verlag: Schnell +Steiner Verlag GMBH, Regensburg
ISBN-Nr: 978-3-7954-3758-9
Kontaktadresse für Anfragen zur Biografie und zum Werkverzeichnis:
Harald Lwowski - Tel: 02242/9142-22; eMail: lwowski@lwowski.eu
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