Paul Magar 1909 - 2000
14.11. Paul Magar wird als ältestes von drei Kindern
1909 des Amtsrentmeisters Peter Magar und seiner
Frau Lisa geb. Langer in Altenahr "im Schat-
ten der Burg Are" geboren. Seine Vorschul-
zeit verbrachte Paul Magar in dem beschau-
lich-romantischen, von Studenten und Aus-
flüglern gerne besuchten Weindorf, wo seine
Großmutter Elisabeth Langer einen Gemischt-
warenladen betrieb.
Wenn der kleine Paul nicht bei seiner Groß-
mutter Elisabeth "aushalf", spielte er gerne
an den Ufern der Ahr, deren fließendes Ge-
wässer - eingezwängt von den schroffen Fel-
sen des Ahrtals - nachhaltige Eindrücke bei
dem Jungen hinterließen.
1914 Die Familie zieht nach Konz an der Mosel. Hier wird der kleine Paul in die
örtliche Grundschule (Knabenschule Konz) eingeschult. Der Patriotismus
und Vaterlandsgedanke zu Beginn des 1. Weltkrieges prägen die Gedan-
ken des Heranwachsenden.
1918 stirbt seine Mutter Lisa. Der Vater Peter Magar heiratet 1921 Maria
Warnecke, die Tochter des Schulleiters in Konz. Aus dieser Ehe stammen
drei weitere Geschwister. Insgesamt zählt die Familie nun sechs Kinder:
drei Buben und drei Mädchen.
1922 Paul Magar wechselt an das Friedrich-Wilhelm Gymnasium in Trier, wo er
im Zeichen einer gymnasial-humanistischen Grundausbildung die antiken
und zeitgenössischen Kulturströmungen kennenlernt. Insbesondere die
ganzheitlich-gestalterischen Vorstellungen des französischen Designers,
Architekten und Sozialphilosophen Le Corbusier faszinieren ihn.
Sein Zeichenlehrer Walter Langhans lenkt seine Aufmerksamkeit auf die
zeitgenössische Kunst. Die Beschäftigung mit (deutscher) Kunst und Kultur
"zündet" bei dem Gymnasiasten. Er wird selbst künstlerisch aktiv, zeichnet
und malt erste Bilder. Er hat Talent. Als ältester Sohn und Stammhalter
einer "gutbürgerlichen" Beamtenfamilie hat seine Familie allerdings recht
"handfeste" Vorstellungen davon, "was aus dem Paul einmal werden soll".
Sicherlich kein Künstler! Und so muss sich Paul Magar erst einmal gegen
die gutgemeinten Ratschläge seiner Umgebung durchsetzen, um doch
einen künstlerischen Beruf aufnehmen zu können.
1931 Als 21-Jähriger macht Paul Magar sein Abitur in Trier und beginnt ein
Kunststudium an der damaligen "Handwerker- und Kunstgewerbeschule
Trier. Er wird dort Meisterschüler bei Professor Heinrich Dieckmann (1890 -
1985), der neben Anton Wendling und Heinrich Campendonk zu den Be-
gründern der modern-expressionistischen Glasmalerei zählt.
1933 Auf Vermittlung von Prof. Dieckmann setzt Paul Magar seine Ausbildung bei
dessen Freund, Professor Anton Wendling (1891-1965) an der Kunstgewer-
beschule Aachen fort. Prof. Wendling nimmt dort den Lehrauftrag für
Mosaikgestaltung und Glasmalerei wahr und gilt als herausragender Vertre-
ter der expressionistischen Kirchenmalerei. 1934 wird Paul Magar Meister-
schüler bei Professor Anton Wendling. Noch im gleichen Jahr stellt die
Kunstgewerbeschule Aachen (wohl wegen zu geringer Studentenzahlen) ihre
Arbeit ein.
1934 Paul Magar geht nach Nürnberg. Die Folgezeit bis
1938 ist biografisch nicht eindeutig dokumentiert.
Laut seinen eigenen Angaben in verschiedenen
Ausstellungskatalogen hat Paul Magar sich bis
1938 zu "Eigenstudien" in Nürnberg aufgehalten.
Sein Biograf Frank Günther Zehnder (Honorarpro-
fessor an der Uni Bonn) verortet ihn dort bei einer
Firma Ferdinand Lindner, für die Magar Glasmaler-
arbeiten verrichtete. Anschließend habe Magar in
Trier für den Architekten Julius Paquet Wandgemäl-
de und Fresken für dessen Bauten entworfen und
ausgeführt. Die Bauten sind später allesamt im
Krieg beschädigt und/oder grundlegend renoviert
worden. Da bis auf wenige Sekundärfotos, auf
denen offensichtlich einige von Magars Werke im
Hintergrund von Atelier-/Galerieaufnahmen zu erkennen sind, keine
seiner damaligen Arbeiten aus den Vorkriegs- und Kriegsjahren bis 1942
dokumentiert (und recherchierbar) sind, kann über diese Werkphase nur
spekuliert werden. Immerhin gibt es neben den Sekundärfotos (s.o.)
einige Anhaltspunkte. So schreibt Zehnder in der von ihm hausgegebe-
nen Werkübersicht: "Zu (Magars) Sujets der Vorkriegszeit zählen auch
kräftige Akte voller Sinnlichkeit, auf die er - Magar bei unseren Gesprä-
chen - meist anhand einiger Gemälde aus dem Jahr 1949 beinahe ent-
schuldigend hinwies."
1938 Paul Magar zieht nach Berlin um und nimmt sein Studium an der "Vereinten
Staatsschule für Freie und Angewandte Kunst" (heute: Hochschule der
Künste) in Berlin wieder auf. Er studiert dort Malerei bei Professor
Maximilian Klever, der als Lehrer in Abkehrung vom Expressionismus "ganz
dem neuen, nationalsozialistischen Zeitstil" nachspürt und diesen Stil auch
an seine Studenten (verpflichtend) weitergibt.
Paul Magar finanziert sein Kunststudium, in dem er sich im "Berliner Hoch-
baudezernat der obersten Bauleitung der Reichsautobahnen" als tech-
nischer Zeichner und Illustrator verdingt. Er richtet sich ein Atelier in Berlin-
Wannsee, Waltharistraße ein. Ob er zu diesem Zeitpunkt bereits Mitglied der
Reichskammer der bildenden Künste in Berlin war, steht zu vermuten, da
nahezu alle bildenden Künstler dieser Zeit, sofern sie kein Berufsverbot
riskieren wollten, im Zuge der nationalsozialistischen "Gleichschaltung der
deutschen Kunst" dieser Institution beitreten mussten.
1940 Paul Magar wird zum Wehrdienst eingezogen und als
Soldat in Norwegen, Schweden, Finnland, Russland,
Frankreich, Italien, in der Ukraine, Ungarn, Rumänien
und in der Tschechei eingesetzt.
1945 Zwei Tage nach Kriegsende gerät er in russische
Kriegsgefangenschaft. Im Internierungslager erhält
er von den russischen Bewachern Papier und Blei-
stift geschenkt und fertigt dafür im Gegenzug Por-
traits von deren Freundinnen und Frauen nach Paß-
bildvorlagen an. Er erkrankt im Lager und wird im
Oktober 1946 - mit zerrissener russischer Soldaten-
kleidung versehen - aus der Gefangenschaft entlassen.
1946 Paul Magar kehrt nach Berlin zurück. Das Haus in Berlin-Wannsee, in dem
sein Atelier untergebracht war, ist durch Bomben zerstört worden. Aus-
nahmslos alle seine Bilder - wie auch seine Bücher und alle seine persön-
lichen Unterlagen - sind vernichtet.
Er schlägt sich - von Berlin aus - nach Konz durch, wo er vorübergehend
bei seinen Eltern unterkommt. Den Winter 1946 verbringt er bei der Fa-
milie seiner Schwester Berta in Witterschlick bei Bonn. Im örtlichen Kera-
mikwerk graviert und bemalt er Vasen.
1947 Paul Magar erhält eine Zuzugsgenehmigung für Bad Godesberg und findet
in der Ludwigstraße in Bad Godesberg ein möbiliertes Zimmer, in dem er
leben und arbeiten kann.
Für ihn als 38-jährigen Künstler bedeutet der Zuzug nach Bad Godesberg
einen kompletten Neuanfang. Er sieht sich um, lernt Wilhelm (Willy) Stucke
(sen) im benachbarten Bonn kennen, der sich bemüht, den vor dem Krieg
aufgelösten Bonner Künstlerbund wiederzubeleben. (siehe Künstlerportrait
Willy Stucke (sen)). Er wird Gündungsmitglied des reaktivierten Bonner
Künstlerbundes und findet dort als "zugereister" Künstler schnell Freunde
und Kollegen. Wie viele seiner Künstlerkollegen nutzt Paul Magar die
wärmeren Tage, um mit seiner Staffelei an den Rhein zu ziehen und
vor Ort in freier Luft die beim Publikum besonders beliebten und daher
auch gut verkaufsfähigen Landschaftsmotive auf Leinwand zu bannen.
1948 Magar lernt die junge Kriegswitwe Elisabeth
Ließem sowie deren Tochter Dorothea kennen.
Elisabeth wird später seine Gattin und seine
künstlerische Muse.
Die "Kunstszene" in Bonn organisiert sich neu.
August Macke und sein Freundeskreis werden
als "Rheinische Expressionisten" durch den
ersten Direktor der "Städtischen Kunstsamm-
lungen" nach dem Krieg, Dr. Walter Holzhausen,
in besonderem Maße promotet und wieder in
das Bewußtsein der Öffentlichkeit gebracht.
Damit erfahren auch die dem Expressionismus
zugerechneten Maler Helmuth Macke, Hans
Thuar, Paul Adolf Seehaus, Carlo Mense, Franz M. Jansen und Heinrich
Nauen ihre künstlerische Rehabilitierung. Auch Professor Dr. Heinrich
Lützeler, der vormalige Ordinarius für Kunstgeschichte und Dekan der
philososphischen Fakultät an der Universität Bonn - unter den National-
sozialisten aller seiner Ämter enthoben - kommt zurück, um in den
Folgejahren den Wiederaufbau der Fakultät (und der rheinischen Kultur)
aktiv vorwärts zu treiben.
Die "Alfterer Donnerstagsgesellschaft" mit Eugen Batz, Joseph
Fassbender, Hubert Berke und Hann Trier findet in den frühen Wieder-
aufbauzeiten schnell Gehör und propagiert unter dem Mäzenatentum
von Fürst Salm-Reifferscheidt und seiner Frau auf Schloß Alfter zwischen
1947 und 1950 den Aufbruch in die abstrakte Nachkriegskunst und das
deutsche Informel.
Paul Magar sucht die Nähe dieser drei Gruppierungen und schließt mit
allen diesen "Kulturträgern" persönliche Bekanntschaft (die später viel-
fach auch in enge Freundschaften übergingen).
1949 Magar befreit sich zunehmend von dem fast "indokrinär-wirksamen"
Malstil der Vorkriegsjahre, dem er während seiner Nürnberger Zeit und
später bei Maximilian Klever an der "Vereinten Staatsschule für Freie
und Angewandte Kunst" in Berlin angehangen hatte.
Und es ist eine wirkliche Befreiung für ihn, die Werke von Macke, Marc,
Delaunay und Feininger intensiv studieren und sich mit dem aufkom-
menden Deutschen Informel, der Farbflächenmalerei, dem Tachismus,
später auch dem Fluxus und der Pop-art auseinandersetzen zu können.
Paul Magar entwickelt daraus über Jahre hinweg seine eigene, unver-
wechselbare künstlerische Handschrift.
Sicherlich hat zu Anfang der Kubismus und die Geometrische Abstraktion
von Künstlern wie Kandinskys und Klee befruchtend auf Magars Arbeiten
gewirkt. Auch die Werke von Willi Baumeister, Ernst Wilhelm Nay, Fred
Thieler und Hann Trier blieben nicht ohne Einfluß. Doch die entscheiden-
den Impule setzte Franz Marcs "Blauer Reiter" und der Orphismus,
- respektive der orphische Kubismus - von Robert Delaunay, dem das
Nachkriegs-Ouevre Paul Magars stilistisch wohl am ehesten zuzuordnen
ist.
Vom 21.12.1949 bis 6.1.1950 findet die 3. Nachkriegsausstellung des
Bonner Künstlerbundes in den leergeräumten Räumen der Universitäts-
mensa in der Nassestraße mit Beteiligung der "zugereisten Künstler Paul
Magar, Martin Frey und Herm Dienz" statt. Fortan ist Paul Magar regelmäßig
in den Gruppenausstellungen des "Bonner Künstlerbundes" sowie ab 1953
in den Ausstellungen der organisatorisch nachfolgenden "Bonner Künstler-
gruppe" vertreten.
1954 Paul Magar malt das Fresco: "Gesetzgebung auf Sinai" in der Kirche
St. Remigius in Pronsfeld bei Prüm/Eifel. Es ist sein Referenzwerk, das
weitere Aufträge zur großflächigen Kirchenausmalung in den 50er und
60er Jahren nach sich zieht. Magar richtet sich ein größeres Atelier in
der Plittersdorfer Straße 75 in Bad Godesberg ein. Hier lebt und arbeitet
er bis zu seinem Lebensende.
Zusammen mit Elisabeth Ließem unternimmt Magar seine erste Auslands-
reise nach Italien. Auf dieser Studienreise lernt er die Kunstschätze in
Rom und in den vatikanischen Museen kennen. Sie reisen weiter über
Kalabrien nach Sizilien. Magar ist fasziniert von der Landschaft, der überall
spürbaren Geschichte und den antiken Kulturgütern. Er skizziert seine
Eindrücke vor Ort, um die südliche Landschaft, bemerkenswerte Orte und
die antiken Architekturruinen "in Licht und Farbe" später in seinem
Atelier in großformatigen Ölbildern umsetzen zu können. Die Stromboli-
Insel - bestehend aus einem aktiven Vulkan mitten im blauen Meer - beein-
druckt ihn besonders. Später kauft August Mackes Sohn Wolfgang das Bild.
1956 Paul Magars Werke werden im Rahmen einer internationalen Wander-
ausstellung unter dem Titel: "Deutsche Gegenwartskunst / Contempory
German Art" in Südamerika (Sao Paulo, Bahia, Santiago de Chile), in
Südafrika (Kapstadt, Johannesburg) in Indien (New Dehli) und in einigen
nordamerikanischen Städten (New York, Washington, Baltimore) gezeigt.
Paul Magar und Elisabeth heiraten. Er adoptiert wenig später Elisabeths
Tochter Dorothea. Die Hochzeitsreise führt das Paar nach Südamerika,
wo das Paar die Ausstellung zur deutschen Gegenwartskunst betreut
und dabei interessante Kontakte und Freundschaften mit den Gastgebern
knüpft.
1960 Paul Magar vollendet das große Wandbild im Altarraum der Kirche Sankt
Bernhard in Bonn-Auerberg. Im Auftrag der Stadt Bad Godesberg entwirft er ein großflächiges Mosaik für den dortigen Verkehrspavillon.
1961 In den Folgejahren unternimmt Paul Magar mit seiner Frau ausgedehnte
bis Studienreisen, die ihn nach Italien (1961, 1963, 1969, 1971, 1972, 1975),
1975 nach Nord-und Südfrankreich (1961) nach Belgien und den Niederlanden
(1962, 1967), nach Ägypten, Israel, Libanon, Jordanien, Irak, Syrien,
Türkei und Griechenland (1965), nach England (1967), auf die Balearen
(1972), nach Marokko (1974) und in die USA (1974) führen.
Auf seinen Reisen entstehen eine Unmenge von Skizzen und Zeichnungen,
die er später in seinem Atelier zu themenspezifischen Mappen und Sam-
melwerken zusammenfaßt.
Fast wichtiger sind ihm aber die persönlichen Bekanntschaften mit anderen
Künstlern, mit Museumsleuten und ausländischen Kulturbeauftragten, mit
denen er sich auf seinen Reisen vor Ort trifft und Gegeneinladungen nach
Bonn ausspricht. In seinem Atelier in Bad Godesberg empfängt das Ehe-
paar Magar viele Diplomaten und Botschaftsangehörige, vermittelt ihnen
Kontakte zu Bonner (und Kölner) Kulturinstitutionen, zu Ausstellungskura-
toren und zur einschlägigen deutschen Kulturpresse bei Rundfunk- und
Fernsehsendern.
Das zahlt sich für Paul Magar und seine Gattin aus. Lokale und regionale
Aufträge zur Ausgestaltung öffentlicher Bauten im Rahmen der "Aktion
Kunst am Bau" häufen sich.
1964 Paul Magar erhält unter anderem den Auftrag, eine Stirnseite der Schwimm-
halle des Kurfürstenbades in Bad Godesberg durch ein 12,50 m langes x
2,08 m hohes Glasmosaik künstlerisch aufzuwerten. Er entwirft und reali-
siert einen großen Fries mit dem Titel: "Heiterer Tag am Wasser".
Daneben nehmen die Stadtverwaltung Bonn, wie auch die in Bonn ansäs-
sigen Verbände und Interessensvertretungen die Gelegenheit gerne wahr,
sich mit Magars Zeichnungsmappen einzudecken, um im Repräsentanzfall
"werthaltige" Gastgeschenke zur Verfügung zu haben (Papst Paul IV war bei-
spielsweise von seinem Gastgeschenk so angetan, dass er Paul Magar und
seine Gattin 1971 zu einer Privataudienz im Vatikan empfing. Willy Brandt
erhielt zu seinem 60. Geburtstag die Mappe: "12 Originallithografien von
Bonn" und besuchte den Künstler daraufhin in seinem Atelier).
Um zumindest in den Wintermonaten mehr Ruhe für seine künstlerischen
Arbeiten zu haben, verlegt Paul Magar seine Ateliertätigkeiten in den 70er
Jahren häufiger zu Freunden nach Berlin.
Zunehmend bindet Paul Magar nun auch Menschen in
seine überwiegend strukturell-architektonisch aufge-
fassten Landschaften und Szenerien ein. Die mit we-
nigen Ausnahmen anonymen Charaktere "figurieren"
und "dimensionieren" seine Werke, bilden "Vorder-
und Hintergründe" und vermitteln so - ohne gleich in
Genremalerei auszuarten - für den Betrachter einen
persönlichen Einstieg in die Szenerie und die Bildwelt
des Malers. Das nebenstehende Aquarell der zwei
sonnenbadenden Mädchen zeigt exemplarisch das ge-
samtbildnerisch integrale Verständnis des Künstlers
für den alles überlagernden Licht- und Schattenwurf
auf, der einerseits die Körper der beiden jungen
Frauen flächig strukturiert und sie zugleich mit ihrer
Umwelt verbindet.
Paul Magar: "Sonnenbad" Aquarell (Sammlung Pöhle)
1976 Paul Magar bricht zu einer längeren Südamerika-Reise auf. In Mexiko lernt
er die präcortesianischen Kulturen kennen und ist begeistert. Neben eini-
gen großen Ölgemälden, in denen er seine Reiseeindrücke "verwertet",
arbeitet er weiter an seinen grafischen Sammelmappen. Die Aquarell-
mappe "Städte" sowie die Zeichnungsmappen: "Rheinischer Rosenkranz"
und "Weltwunder" entstehen.
1978 Es schließen sich weitere Studienreisen nach Israel sowie Städtereisen
nach Paris, Berlin, Palma de Mallorca und Rhodos an. Magar stellt die
Mappe "Unterwegs" mit 25 Bleistiftzeichnungen fertig. Die "Monatsblätter",
eine Mappe mit 12 Tuschezeichnungen erscheint 1985.
Zur Ausstellungseröffnung "Deutsche Gegenwartskunst" fliegt er nach
Seoul und anschließend nach Tokio.
1986 Paul Magar wird mehr und mehr zum "Weltbürger". In den 80er Jahren
malt er abwechselnd auf den Kanaren, auf den Balearen, auf Ischia und
in den österreichischen Alpen. Dann zieht's ihn wieder in die Ferne.
1989 Er fliegt nach Südostasien, besucht Hongkong und Bangkok. Seine
Mappe: "Bis in den Süden" erscheint. Im Rahmen seines vermittelnden
Kulturengagements werden ihm viele Auszeichnungen - u.a. der Deutsche
Kulturtaler" verliehen.
1990 Paul Magar erhält den Auftrag, zur Weltausstellung "Expo" in Sevilla einen
Beitrag für den Deutschen Pavillon zu erstellen. Sein großes Columbus-
Triptychon: "Von der Alten zur Neuen Welt" entsteht. Es wird 1992 zur
Expo ausgestellt und ein Jahr später an einen amerikanischen Sammler
nach New York verkauft.
Ab Mitte der 90er Jahre - er hat bereits seinen 85. Geburtstag hinter sich -
kommt Paul Magar allmählich zur Ruhe. Größere Reisen sind ihm nun
aus gesundheitlichen Gründen verwehrt. Aus der Erinnerung arbeitet er
seine Erlebnisse in seinem Atelier in Bad Godesberg systematisch in
strahlenden, lichtdurchflossenen Ölbildern auf. Die Grafikmappe: "Städte
aus aller Welt von Mexikco-City bis Tokio" erscheint und wird durch eine
überarbeitete Neuauflage der "Bonner Skizzenbücher" ergänzt.
Am 14.02.2000 verstirbt Paul Magar im Alter von 91 Jahren. Seine Frau folgt ihm
wenig später.
2005 Laut Beschluß des Bonner Stadtrats wird eine Strasse im Neubaugebiet
Rheinauenpark nach Paul Magar benannt.
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