Manfred Frey (1940)
1940 Manfred Frey erblickt am 22.10.1940 in Bamberg das
Licht der Welt. Über sein Elternhaus, seine Familie,
Kindheit und Schulzeit ist aktuell nur wenig bekannt.
Manfred Freys Geburtsstadt Bamberg bleibt im 2. Welt-
krieg zunächst weitgehend von Zerstörungen ver-
schont. Am 22. Februar 1945 - zwei Monate vor dem
Einzug der amerikanischen Truppen in die Stadt erfolgt
ein alliierter Fliegerangriff auf den Bahnknotenpunkt
Bamberg, der verheerende Wirkung hat. Zahlreiche
Todesopfer sind in der Zivilbevölkerung zu beklagen.
Rund 7000 Menschen werden obdachlos und suchen
Schutz und Unterkunft in benachbarten Gemeinden.
1955 Manfred Frey beginnt eine Lehrzeit als Formenbauer bei der oberfränkischen
Porzellanmanufaktur Alboth + Kaiser in Hausen. Die Porzellanmanufaktur geht
auf eine 1908 am Main eingerichtete Porzellanmühle (königliche Porzellan-
fabrik Silbermann) zurück. Die Firma wurde 1938 von der Firma Alboth und
Kaiser aus Kronach übernommen. Alboth und Kaiser erhielt damit unter
anderem das Recht, eine Königskrone im Wappen und damit auch in der
eigenen Porzellanmarke zu tragen.
Manfred Freys Lehrort, der ehemalige "Weiler Hausen" liegt unmittelbar am
Oberlauf des Mains und ist heute ein Stadtteil des Kurorts Bad Staffelstein.
Staffelstein wird zum Lebensmittelpunkt und zur Heimat des Jungen.
Schon als Jugendlicher tritt Manfred Frey der Judo-
Abteilung des TSV Staffelstein bei. Er trainiert inten-
siv und bringt es bei den Fränkischen Jugendmeis-
terschaften - wie später auch bei den Senioren - zu
zahlreichen Auszeichnungen und Meisterehren in
seiner Gewichtsklasse, dem Weltergewicht.
Zu Manfred Freys handwerklicher Ausbildung als For-
menbauer bei Alboth + Kaiser gehören u.a. die Dis-
ziplinen Modelleinrichtung sowie die Modellierung
von Porzellanobjekten. Er ist der hauseigenen
Gestaltungsabteilung zugeordnet und durchläuft im
Rahmen seiner Ausbildung alle relevanten Phasen
der Porzellanproduktion. Schon bald stellt sich das
besondere Talent des jungen Lehrlings heraus. Das
kreative Modellieren einer Vorlage sowie das Vor-
bereiten der Formschalen (Modelle) macht ihm besonderen Spaß. Manfred
Frey sammelt "in tätiger Praxis" erste fundamentale Material- und Gestal-
tungserfahrungen im Umgang mit Porzellanmassen. Er lernt die verschiede-
nen Brennvorgänge im Detail kennen.
1956 Die Firma Alboth + Kaiser floriert. Ihr "Werksdesign" ist so erfolgreich, dass
man die Betriebsstätte in Hausen aufgibt und in ein neuerrichtetes größeres
Werk in Staffelstein umzieht. Die Produktion wird ausgeweitet.
1958 Nach dem offiziellen Abschluß seiner Lehrzeit in Form der "Freisprechung" des
Formenbauer-Gesellen durch die zuständige Innung geht der 18-jährige
Manfred Frey in die Schweiz, wo er die Modellabteilung des Unternehmens
"Rheintal-Porzellanmanufaktur" im Schweizer Sevelen aufbaut und leitet.
Die "Rheintal-Porzellanmanufaktur" war eine Gemeinschaftsgündung von
Alboth + Kaiser unter Beteiligung von Schweizer Unternehmern aus dem
Porzellanbereich. Manfred Frey entwirft für die neue Firma Geschenkartikel
aus Porzellan. Nach seinen Entwürfen werden Leuchter, Schalen, Vasen
und vieles andere mehr produziert.
Manfred Frey lernt in der Zeit, in der er im Schweizer Sevelen tätig ist, die
besonderen Gestaltungswünsche und Ansprüche der Kundschaft kennen.
Eine neue Zeit ist angebrochen. Eine Zeit des architektonischen Aufbruchs
und neuer moderner Designströmungen. Viele seiner Kunden wollen weg
von den traditionellen Wohnungsausstattungen, die noch von dem damals
vorherrschenden "Gemütlichkeitsgeschmack" geprägt sind: "Altdeutsche"
Holzmöbel, Blütentapeten, dicke Teppiche, dichte schwere Vorhänge und
viel Plüsch (Bezugsstoffe). Statt dessen wollen die Kunden verstärkt zeit-
gemäß moderne "Interieurs" in Form, Farbe und Dekor aus Kunststoff, Glas,
Alu, Keramik und Porzellan. Manfred Frey hat für die Wünsche und Bedürf-
nisse der Kunden stets ein offenes Ohr und so wird er fast zwangsläufig
mit modischen Trends, aktuellen Kunst- und Kulturströmungen sowie den
neuen, zunächst avangardistisch anmutenden Wohnkonzepten der 50er und
60er Jahre konfrontiert. Mit seinem feinen Gespür für zeitgemäßes Design
bemüht sich der junge Formenbauer, die Eigentümlichkeiten der verschie-
denen Stile aufzunehmen und analoge Ausdrucksformen im Bereich des
Porzellandesigns zu finden.
Ab Mittte der 50er-Jahre kommt - ausgehend von den USA - die "Pop-Art" als
bunte, fast schrille Persiflage auf die ausufernde amerikanische Massen-
konsumkultur auf und gewinnt auch in der europäischen Kunst - vorwiegend
in Großbritannien - schnell an Boden. Wenig später - Anfang der 60-er Jahre -
erfolgt eine "kontinentaleuropäische" Gegenbewegung. Die "Op-Art", pro-
minent vertreten durch Künstler wie Viktor Vasarely und andere, wird
hoffähig. Sie basiert im Wesentlichen auf optischen Mustereffekten. Linien-
und Flächenkonstellationen, die im gezielten Spiel der Formen und Strukturen
den Eindruck von Bewegung und dynamischen Veränderungen beim Betrach-
ter erzeugen. Manfred Frey "verinnerlicht" auf seine Weise den Form- und
Strukturkanon der "Op-Art". Er entwirft und entwickelt individuelle Ober-
flächendekore für seine Porzellanobjekte, die den Geschmack der anspruchs-
vollen Kundschaft treffen.
Die "Rheintal-Porzellanmanufaktur" wechselt nach Manfred Freys Weggang
nach und nach ihr Produktionsprogramm und stellt später in direkter Zusam-
menarbeit mit Architekten und Designern individualisierte Wohnkeramik, vor-
wiegend Mosaik-Platten, Dekorkacheln und Badobjekte (Fliesen) her.
Seit 1961 residiert in den Gebäuden in Sevelen die in Lichtenstein gemeldete
"Kaiser AG", die das Geschäftsfeld der individualisierten Wohnkeramik auch
heute noch unter der Marke "Kaiser Bad und Plättli" wahrnimmt.
1963 Aus der Schweiz zurückgekehrt, ergänzt und ver-
vollständigt Manfred Frey seine Produktmaterial-
und Gestaltungskenntnisse durch ein Studium am
renommierten "Johann-Friedrich-Böttger-Institut",
einer höheren Fachschule und zentrale Ausbil-
dungsstätte der Porzellanindustrie in Selb. Das
Studium ist nach dem Muster der Werkkunstschu-
len organisiert und beinhaltet sowohl den
Wissens- und Kenntnistransfer wie auch die
kreativ-künstlerische Persönlichkeitsentwicklung
der Studenten durch intensive praktische Werkstattarbeit.
Manfred Frey wäre sicherlich (auch) ein guter Maler und Grafiker geworden,
allerdings gilt sein besonderes Faible der Gestaltung von offenporigem,
weißen Biskuitporzellan, bei dem alleinig die stilbildenden Faktoren Gestalt,
Form und Dekor wirksam sind. Die Porzellandesigns, die in den Werkstätten
des Johann-Friedrich-Böttger-Instituts entstehen, werden auch heute noch
beispielhaft unter einer institutseigenen Porzellanmarke veröffentlicht. Neben
dem Fach Porzellandesign werden die Studenten in Selb auch übergreifend in
allgemeiner Produkt-und Objektgestaltung sowie im Modellbau ausgebildet.
Namhafte designorientierte Unternehmen - darunter auch solche aus der
Automobilbranche - greifen gerne auf Absolventen der höheren Fachschule für
Design in Selb zurück.
1966 Manfred Frey schließt seine Ausbildung als "staatlich
geprüfter Porzellanmodelleur" ab. Er erhält in der
Folge lukrative Anstellungsangebote von verschie-
denen Unternehmen, darunter auch solche aus der
Automobilbranche, lehnt diese aber ab, um als
Designer und Porzellanmodelleur zu seinem vor-
maligen Ausbildungsbetrieb, dem inzwischen zur
Alka Porzellanmanufaktur Alboth & Kaiser KG um-
firmierten Unternehmen - nach Bad Staffelstein
zurückzukehren. Seine Porzellanentwürfe - vor-
nehmlich im Bereich Vasen und Blumengefäße, aber
auch seine Geschirre - finden in der Folgezeit
künstlerische Anerkennung und haben auch wirt-
schaftlich großen Erfolg.
1967 Am Beispiel der Vasenserie
"Sommernachtstraum", die
Manfred Frey zusammen mit
seinem Ausbilder Ferdinand
Pleyer entworfen hatte, er-
probt man erstmals die
produktionstechnische Ein-
führung der Biskuit-Porzel-
lan-Technik in die Serien-
fertigung. Unter maßgeb-
licher Betreuung des frisch-
gebackenen Porzellanmodelleurs erscheint die 6-teilige Serie parallel in
Biskuit-Technik (Artikelnr. 9-14) und in glasierter Ausfertigung.
Der Umsatz des Unternehmens zieht - nicht zuletzt durch Manfred Freys
erfolgreiche Arbeit - enorm an. Das Unternehmen floriert. Manfred Freys
Kreationen erringen internationale Preise und Auszeichnungen, werden
beispielsweise mehrfach hintereinander bei dem in Fachkreisen sehr re-
nommierten "Internationalen Wettbewerb für keramischer Kunst"
in Faenza, Italien (Concorso Faenza 1968, 1970, 1972) ausgezeichnet.
1968 Manfred Freys Porzellanentwürfe - vor allem seine individuell zisellierten
Dekore auf den Außenseiten seiner Vasen - werden immer anspruchsvoller,
diffiziler und gleichzeitig auch artifizieller. Um die Feinheiten der Gestaltung
im Glasurprozess nicht "zulaufen" zu lassen, setzt er in der Vasenproduktion
der Alka-Porzellanmanufaktur Alboth & Kaiser die Biskuit-Porzellantechnik
durch. Seine Vasenobjekte kommen nun ohne eine durchgängig glänzende
Außenglasur aus. Sie wirken dadurch "materialistischer" und deutlich plas-
tischer. Das kommt bei der Kundschaft gut an. In der Regel werden die
außen offenporig und matt erscheinenden Vasen nur noch an den "wasser-
führenden" Stellen innen glasiert. Später experimentiert Manfred Frey auch
außen mit Mischformen, kombiniert teilglasierte Dekore mit matten Biskuit-
Vasenkörpern (und umgekehrt).
1970 Manfred Frey wird zum Leiter der Formgießerei und Einrichterei ernannt. Als
"Erster Modelleur" (heute würde man "Chefdesigner" sagen) wird er Leiter
der Modellabteilung. Zur Entwicklung des Unternehmens siehe Kapitel:
Über Jahrzehnte hinweg prägt Manfred Frey
maßgeblich das Produktionsprogramm des
Unternehmens, das in Spitzenzeiten bis zu 3
Millionen Porzellanabgüsse von seinen Design-
reihen - u.a. die Serien "Sizilien" und "Flora" -
absetzt. Seine Porzellanobjekte sind regel-
mäßig weltweit auf Messen (unter anderem in
Frankfurt, Hannover, Seoul und Tokio) zu
sehen.
Internationale Vertriebsvertretungen sorgen
dafür, dass Kaiser-Porzellan (neben Rosenthal
und Hutschenreuter) auch in Überseeländern
einen guten Ruf als qualitativer Marktführer
und Repräsentant modernen deutschen Nach-
kriegs-Designs erhält.
1974 Manfred Freys künstlerisches Können ist un-
bestritten. So ist er einerseits der "kreative
Kopf" in der Kaiser Porzellanmanufaktur und daneben auch als "freier"
Künstler und Skulpteur tätig. Im Rahmen der Aktion: "Kunst im Zoo" entwirft
Manfred Frey eine Delphingruppe, die in Bronze gegossen wird und lange
Zeit vor dem mittlerweile geschlossenen Delphinarium im Münsteraner
Allwetterzoo zu bewundern war.
Manfred Frey: Unikat einer königlichen Staatskarosse aus Biskuitporzellan. Sicher-
lich eine skulpturale Meisterarbeit, die sich in der dynamischen Durchformung der Details von Karosse, Bespannung, Pferden und Figuren zeigt. (Im Eigentum des Künstlers)
Auch Wappentiere (bayrischer Löwe), Portraitbüsten und Gedenkmedaillen
werden von Manfred Frey modelliert. Mit der Kaiser-Porzellanmanufaktur
trifft er ein Agreement, nach dem er auftragsfrei erstellte, eigenkünstlerische
Entwürfe von Skulpturen, Plastiken und Porzellanobjekte dort in kleinen
Stückzahlen (6- 8 Stk.) abgießen und brennen lassen kann. Sofern das
Unternehmen diese Entwürfe nicht in das eigene - kommerziell vertriebene -
Produktionsprogramm übernimmt, gehen die Objekte in den Eigenbesitz des
Künstlers über.
1980 Manfred Freys private sportliche Aktivitäten verlagern
sich vom Judo hin zum Turniertanz. Das gibt ihm auch
persönlich einen gewissen "Schliff". 1981 legt er das
Deutsche Tanzabzeichen in Gold ab. Er trainiert inten-
siv - überwiegend im nahen Bamberg, seiner Geburts-
stadt - und entwickelt sich zusammen mit seiner Frau
zu einem leidenschaftlichen Turniertänzer. Auch beruflich
hat er großen Erfolg.
1990 führt Manfred Frey für die Kaiser-Porzellanmanufaktur die neue Form:
"Prestige" in Fine Bone China-Porzellan in die anspruchsvollen asiatischen
Märkte Japan und Südkorea ein.
2008 Nach einer fast 54 Jahre währenden, nur durch seine Studienzeit in Selb
unterbrochenen Betriebszugehörigkeit tritt Manfred Frey in den wohlver-
dienten (Un-)Ruhestand, richtet sich aber als Privatier ein eigenes Entwurfs-
atelier in seinem Wohnhaus in Bad Staffelstein ein und entwirft weiterhin
"mit lockerer Hand" seine Porzellandesigns. Die Phase seiner freiberuflichen
Tätigkeit als (externer) Porzellanmodelleur für Kaiser dauert bis 2015.
Abb.: Einige exemplarische Vasenentwürfe aus dem Oeuvre von Manfred Frey
2015 Manfred Frey blickt damit auf 60 Jahre künstlerischer Entwurfs- und Design-
tätigkeit zurück. In seinen Arbeiten greift er früh die künstlerischen Gestal-
tungselemente der OP-ART (Optical Art) auf. Insbesondere in den 60er, 70er
und 80er Jahren gelingt es ihm, dem Porzellandesign - speziell dem Design
von Vasen und Blumengefäßen - eine ganz eigene, zeitgemäß moderne For-
mensprache zu vermitteln. Seine Entwürfe werden inzwischen nicht mehr
produziert. Insofern sind Originalvasen aus dieser Zeit - trotz ihrer damals
vergleichsweise hohen Produktionsstückzahlen - als typische "Trendsetter-
produkte" prägend für ihre Zeit und beliebte Sammelobjekte geworden.
Dies gilt in besonderem Maße auch für seine nur in kleinen Stückzahlen er-
schienenen Porzellankreationen, in denen sich die gesamte stilistische Wei-
terentwicklung im Porzellandesigns der letzten 60 Jahre wiederspiegelt. Ein
wahrlich reifes Lebenswerk!
Zur Person:
Manfred Frey wird als
eher bescheidene und
sehr zurückhaltende
Künstlerpersönlichkeit
beschrieben, die den
"lauten" Auftritt in der
Öffentlichkeit - wo im-
mer möglich - meidet.
Er ist verheiratet und
hat zwei Töchter.
Auf Anregung des Ehe-
paares Jutta und Bernd
Stavenhagen (Kunst-
mäzene aus Potsdam)
richtet das Stadtmuse-
um Bad Staffelstein
2010 zu Ehren des
Künstlers eine Übersichtsausstellung seiner Werke unter dem Titel "Zauber-
haftes Porzellandesign" aus. Eigens zu diesem Event entwirft Manfred Frey
eine große Weinkaraffe aus Biskuitporzellan. In den Folgejahren sind erneut
Werke von Manfred Frey im Rahmen der Jubiläumsausstellung "300 Jahre
Porzellan" sowie anläßlich der "3. Museumsnacht im Landkreis Lichtenfels"
im Stadtmuseum Bad Staffelstein (Kuratorin und Leiterin: Adelheid Waschka)
zu sehen. Zunehmend wird man auch in Sammlerkreisen auf die Person, die
Leistungen und den Ruf Manfred Freys als Künstler und kreativer Porzellan-
modelleur aufmerksam.
Abb. ganz oben: Blick in die Ausstellung "Zauberhaftes Porzellandesign" (2010)
mittlere Reihe links: Künstlerportrait Manfred Frey rechts: im Kreise der Familie
untere Reihe links: Vorstellung einer neugeschaffenen Weinkaraffe in Anwesenheit des Ersten Bürgermeisters der Stadt Bad Staffelstein, Herr Jürgen Kohmann;
untere Reihe rechts: Festakt im Stadtmuseum von Bad Staffelstein zur Eröffnung der Manfred Frey - Ausstellung; Laudatio: Herr Jürgen Kohmann
2017 Anläßlich eines Besuches in Manfred
Freys privaten Künstlerateliers im Ok-
tober 2017 zeigt sich der inzwischen
77-jährige Künstler von einer unver-
ändert beeindruckenden Vitalität und
Schaffenskraft. Umgeben von Modell-
entwürfen und Ausformungen früherer
Arbeiten, demonstriert der Künstler
seine Arbeitstechnik und präsentiert
seine neuesten Porzellanobjekte. Da-
runter solitäre Einzelstücke, die völlig
frei gestaltet, einmalig schön und ei-
gentlich viel zu schade sind, um nicht einem größeren Interessenten- und
Sammlerkreis gezeigt zu werden.
Der Künstler bei seiner Arbeit am selbstgebauten "Drehtisch" (Formmodulation)
sowie (Abbildung ganz rechts) am Arbeitstisch (Dekormodulation)
Auswahl Künstlerunikate von Manfred Frey
2018 Ein großzügiges Legat des Künstlers ermöglicht die Erfassung einiger der
exklusiven Porzellan-Unikatobjekte von Manfred Frey, die in eigenbeauftragten
Kleinauflagen von 6 bis 8 Stück erschienen sind.
(Ausführliche Beschreibung und Details siehe Kapitel G 7.10 Exklusivsammlung
2019 Anläßlich eines weiteren Besuches in Manfred Freys pri-
vatem Künstleratelier in Bad Staffelstein im April 2019
präsentiert dieser einige seiner inzwischen neuerschaf-
fene individuellen Porzellan-Kreationen sowie einige
Stücke aus seinem bisher unerwähntem Ouevre (Ess-,
Tee- und Kaffee-Service) für die Firma Kaiser. Als Chef-
designer und Leiter der Modellabteilung im Hause Kaiser
beeinflußte Manfred Frey maßgeblich die gestalterische
Auslegung der jeweils aktuellen angebotenen Geschirr-
Serien. Diese waren - zumindest zeitweise - die Haupt-
umsatzträger des Unternehmens (noch vor dem "Zier-
porzellan"). In aller Regel wurden die Neuerscheinungen
des Hauses Kaiser jeweils zur Frühjahrsmesse "Ambiente" in Frankfurt dem
Fachpublikum, vor allem den Händlern und Einkäufern vorgestellt. Die dortige
Order-Resonanz entschied über den Erfolg und die Produktionserstauflage
der jeweiligen Porzellanserie.
Geschirr-Serien (Entwurf und Gestaltung: Manfred Frey)
(Listing der Ess-, Tee- und Kaffee-Service nach Entwurfsjahren)
Jahr Modellnummer Serienname Modelleur
1966 Form Nr. 100 Marie Antoinette Gemeinschaftsentwurf
Pleyer/Frey
1969 Form Nr. 020 Skania Design: Manfred Frey (Fy)
1972 Form Nr. 040 N.N. (?) Design: Manfred Frey (Fy)
1978 Form Nr. 070 Classica Design: Manfred Frey (Fy)
1980 Form Nr. 080 Romantica Design: Manfred Frey (Fy)
1983 Form Nr. 110 Dubarry Design: Manfred Frey (Fy)
1987 Form Nr. 130 Domino Design: Manfred Frey (Fy)
1990 Form Nr. 140 Prestige Design: Manfred Frey (Fy)
1993 Form Nr. 160 Selection Design: Manfred Frey (Fy)
1995 Form Nr. 180 Epoca Design: Manfred Frey (Fy)
1996 Form Nr. 190 Circle Design: Manfred Frey (Fy)
1998 Form Nr. 200 Futura Design: Manfred Frey (Fy)
2006 Form Nr. 300 Vannerie Design: Manfred Frey (Fy)
(siehe Fotodokumentation)
Perfekt bis in's kleinste Detail: Form, Oberflächendekor und "Transparenz" der Service-Teile
(Zur Vergrößerung bitte in die Abbildungen klicken)
Atelier-Impressionen 2019
obere Reihe: Verschiedene Bodenvasen des Kaiser-Programms
mittlere Reihe: Modell einer neugeschaffenen Unikats-Vase 2019
untere Reihe: Entwurf für einen "Beethoventaler" aus Porzellan
weitere Seitenverweise (bitte anklicken)
Kapitel G7 Porzellan-Sammlungen
Kapitel: G 7.4.1 "Kaiser"-Firmen-+ Markenhistorie
Kapitel: G 7.10 Exklusivsammlung Künstlerunikate Manfred Frey
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