f.L. Gamerith (Aliasname)
Leider sind aktuell nur wenige biographische Daten über den Maler/die
Malerin (?) gesichert bekannt. Weder der Vorname noch die Geburts-
und Sterbedaten des Künstlers /Künstlerin sind in der einschlägigen
Literatur verzeichnet. Möglicherweise - so wird in verschiedenen
Auktionsbeschreibungen vermutet - stellt "F.L. Gamerith" den Alias-
namen eines bekannten (?) schweizer Malers/Malerin dar, (ohne dass
diese Person aber konkret benannt wird).
Die Gemälde von F.L. Gamerith werden meist der englischen Land-
schaftsmalerei des viktorianischen Zeitalters (1837-1901)
zugeschrieben. Tatsächlich ähneln die Gemälde in ihrem Aufbau und
ihrer Farbauffassung stark der ursprünglich neoklassizistischen
Malweise englischer Malerschulen (Vergleiche hierzu das Künstler-
profil von Thomas Creswick RA sowie die Anmerkungen zur Rolle
der Royal Academy in London).
Gamerith-Gemälde wirken in der Darstellung der landschaftlichen Details
allerdings weniger "detailbesessen" und weniger durchgearbeitet als die
formal deutlich strengeren und präziseren Darstellungen in den Bildern
der englischen Präraffaelitten (ab 1848). Möglicherweise deutet sich hier
bereits eine "Auflösung" der konkret-naturalistischen Landschaftsmalerei
im Sinne des nachfolgend- vor allem in Frankreich sich schnell verbrei-
tenden Impressionismus an.
Offensichtlich hat F.L. Gamerith viele seine repräsentativen Ölgemälde
nach gleichem - erfolgreich verkaufsfähigen - Muster angelegt und die
fast stereotypen Landschaften nur in wenigen Details (Landschafts-
chiffren wie Baumgruppen, Bergverläufe, Felsformationen in und an
Wildbächen etc.) verändert.
Der nachfolgende Gemäldevergleich mag dies belegen:
f.L. Gamerith: Variantenmalerei mit dem Motiv eines Wildwasserbachs; Ol auf Leinwand, unterschiedliche Größen ab 45 x 65 bis 60 x 120 cm, signiert, 1850 bis 1890; Auszug aus diversen Kunstauktionsangeboten
f.L. Gamerith: Künstlersignum; möglicherweise bedeutet der erste, kleingeschriebene Buchstabe des Signums "für" oder "for". Daraus wird häufiger abgeleitet wird, dass auch "L. Gamerith" ein Aliasname sein könne