R2 Art Deco Objekte

Art Deco Aluminium-Schrank

Eine absolute Rarität stellt der hochglanzpolierte Aluminium Wandschrank der englischen Firma Hawker Engineering Co Ltd. dar. Solche Möbel konnten in dieser

Präzision seinerzeit (in den späten 20er /30er Jahre) nur mit dem spezifischen Aluminium-Bearbeitungsknowhow einer Flugzeugbaugesellschaft in aufwändiger Handarbeit hergestellt werden. Die Exklusivität der Möbelstücke wird durch die  abschließende Hochglanzpolierung unterstrichen . Mit ihren fast an die Qualität von

Kristallglass-Spiegeln heranreichenden Oberflächen werden selbst kleinste Bearbeitungs-, Handlings- und Rundungsfehler (Materialverzug, Dellen, Kratzer

und ähnliches) sichtbar. Der Schrank ist makellos.

Art Deco spezifisch gestaltete Elemente sind auf den hochglanzpolierten Aluminium-Schrankflächen nur sparsam eingesetzt: Zwei schwarze Bakelitaufsätze (Abb. links) und ein massiver, mehrfarbig geschichteter (!) Bakelitgriff (Abb rechts) sind die einzigen Dekorelemente auf der ansonsten glatten und großflächig gerundeten Schrankhülle. Alle Nietenverbindungen (Abb. mitte) sind flächenbündig angeschliffen und ebenfalls hochglanzpoliert.

Sammlungsnummer: R2. 2015.007

Objekt:                    Aluminium-Schrank

Entwurf:                   Werksdesign der Firma Hawker, England

Historie:                   Firma Hawker

                               1920 gründete Harry Hawker, Thomas Sopwith und Fred Sigist

                               die H.G. Hawker Engineering Co Ltd, die auf die Produktions-

                               standorte Kingston, Langley, Dunsfold und Blackpool der insol-

                               venten Sopwith Aviation Company zurückgriff. Man intensivierte

                               die übernommenen Geschäftsbeziehungen und beschäftigte

                               sich inhaltlich überwiegend mit der Neuentwicklung von Metall-

                               Leichtbau-Konstruktionen. Hierfür tat sich ein großer Markt auf,

                               da neue Anforderungen an Material und Haltbarkeit insbeson-

                               dere in der Architektur (freiflächenüberspannende Kuppelbau-

                               ten und neue Vorsatzfassaden für Hochbauten) aber auch im

                               Automobilbau (Übergang von klassischen Rahmenfahrwerken

                               in "freitragende" Chassiskonstruktionen) sowie im Luftfahrtbau

                               (Luftschiffe und Jagdflugzeugbau) gestellt wurden. Sehr schnell

                               erkannte man die Vorzüge von Aluminium als Baumaterial und

                               entwickelte dafür neue Formungs-, Füge- und Verbindungstech-

                               niken (Aluminiumblechbearbeitung, Vernietungen, Verkle-

                               bungen etc.).

                               Mit zunehmender Konkurrenz konzentrierte man sich ab 1933

                               ganz auf den Flugzeugbau und benannte das Unternehmen in

                              "Hawker Aircraft Ltd." um.

                               Ein Department der Hawker Aircraft Ltd war für den Innenaus-

                               bau von Flugzeugen zuständig und produzierte mit dem neuge-

                               wonnenen Knowhow extrem gewichtsreduzierte Kabinenein-

                               richtungen unter anderem auch für Verkehrsflugzeuge.

                               Exklusives Luxusmaterial

                               Aluminium reüssierte in der Folge als hochwertiges, luxuriöses

                               Baumaterial. Es war sehr teuer und ließ sich nur sehr aufwän-

                               dig - anfänglich ausschließlich in "Handarbeit - verformen.

                               Leichtbauprodukte aus Aluminium wurden zunächst in aller

                               Regel ausschließlich im Einzelauftrag gefertigt. Neben Industrie-

                               aufträgen wurden auch Aufträge von Privatleuten (Film- und

                               Business-Prominenz) angenommen. Besonderen Luxus und

                               Exklusivität signalisierten hochglanzpolierte Möbelstücke aus

                               Aluminium, wie die von der Hawker Aircraft Ltd. in Einzelauftrag

                               gefertigten Schränke. 

                               Erst mit der Fertigung von Aluminium-Reisekoffern setzte

                               später eine erste Massenproduktion ein. Allerdings verbot sich

                               hier - schon aus Handlinggründen - eine Hochglanzpolierung.

Abmaße:                  Schrank: 183 x 122 x 50 cm (h x b x t)

Gewicht:                  ca. 15 kg (Leergewicht ohne Einbauten)

Herkunft:                 erworben 2015 bei Art Interior Josephs, Düsseldorf

Anmerkung:             In den späten 20-er und 30er Jahren gewannen - ausgehend

                               vom Rennwagen- und Flugzeugbau - strömungsgünstig abge-

                               rundete Formen eine besondere Bedeutung.

                               Die "Stromlinienform" wurde in diversen Produktgestaltungs-

                               bereichen zur "Modernitätscodierung". Einige Zeit lang auch im

                               exklusiven Möbelbau. Stromlinienformen stellen besondere

                               Anforderungen an Konstrukteure und Designer, da Rahmen

                               und andere innere Tragwerksteile durch gebogene und

                               gerundete Chassiselemente komplett abgedeckt und von

                               außen nicht mehr sichtbar sein sollten. Zudem suchte man

                               in der Fügetechnik nach formschlüssigen Lösungen, die mög-

                               lichst glatte und homogene Oberflächen ohne störend aus-

                               kragende Verbindungselemente ermöglichten.

                               (Zur Entwickung der Stromlinienform siehe auch Kapitel:

                               "LM Le Mans Sammlung")

Art Deco Aluminium Schrank: Der kleinere Bruder                      zum "Zeppelinschrank" (s.o.)

Ebenfalls aus der "Designschmiede" der englischen Firma Hawker, die ab 1933 zur  Hawker Aircraft Ltd. umfirmierte: Ein in den Abmessungen kleineres Pendant zum großen "Zeppelinschrank" aus hochglanzpoliertem Aluminium. Der ursprünglich als geschlossene Garderobe in Luftschiffkabinen konzipierte Schrank wog dank der effizienten inneren Leichtbauweise nur 7 kg. Dies in Verbindung mit einer modern- zeitgemäßen "Streamline"-Form sowie die aufwändige extravagant spiegelnde Alu-

miniumoberfläche machten das Möbelstück schon bald zu einem "Highlight der Avantgarde", begehrt unter anderem als luxuriöses Reisemöbel der "Upper Class".

Derzeit sind nur noch sehr wenige Original-Möbelstücke dieser Art weltweit im

Kunst- und Designhandel verfügbar. Das vorliegende Exemplar wurde aufwändig

restauriert und zu einem Barschrank mit Glasbodeneinlagen und Spiegelrückwand

umfunktioniert. Eine absolute Rarität.

Sammlungsnummer: R2. 2016.001

Objekt:                    Aluminium-Schrank

                               (Pendant zu Sammlungsnr.: R2. 2015.007)

Entwurf:                   Werksdesign der Firma Hawker, England

Abmaße:                  Schrank: 127 x 81 x 42 cm (h x b x t)

Gewicht:                  ca. 7 kg (Leergewicht ohne Einbauten)

Herkunft:                 erworben 04/2016 bei Art Interior Josephs, Düsseldorf

Art Deco:  Hanots Decken- u. Wandlampen

Sammlungsnr.:  R2. 2014.001

Titel:                 Hanots Art deco

                        Decken- und

                        Wandleuchten

Motiv:               Pressglasmuster mit

                        zwei längsseitig flan-

                        kierenden Vogelmo-

                        tiven

Künstler:           unbekannt;

                        (Werksdesign)

Auflage:            wahrscheinlich indivi-

                        duelle Auftragsferti-

                        gung

                                                                 Edition:             um 1925

                                                                 Abmaße:           je 50 x 38 x 13 cm

                                                                                         (h x b x t)

Verrierie des Hanots war eine angesehene französische Glasfabrik in Montreuil sur Seine 101, Rue de Romainville. Die Glasmanufaktur hatte sich zwischen 1920 und 1935 zunächst auf die Herstellung von Pressglas-Objekten für die Leuchtenindustrie

spezialisiert und in den 30-er Jahren auch dekorative Haushaltswaren aus Glas unter dem Namen Verlys de Hanots produziert. Für die jeweiligen Designs konnten die führenden Glasdesigner Frankreichs gewonnen werden. Das nebenstehende Leuchtenpaar wurde wahrscheinlich von einem Architekten gegen Mitte der 20-er Jahre als individuelle Einzelanfertigung für eine Hotel-Foyerhalle oder zur Ausstattung eines repräsentativen Palais in Auftrag gegeben. Die schweren Glashauben werden mit Klemmschrauben an den allseitig versilberten Metallfassungen befestigt. Die Elektrik ist voll funktionsfähig (3-polige, dimmbare Nachrüstung). Je nach Ausleuchtungssituation kann in der freiliegende Mitte ein (farbig getöntes) Reflexionsglas (Spiegel etc.) eingesetzt werden.

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Art deco: Bahnhofshallen - Pendelleuchte

Sammlungsnr: R2. 2015. 006

Titel:               Bahnhofshallen - Pendelleuchte

                     "Roman helmet"

Historie:          Die Leuchte hat eine lange Geschichte. Die ersten Exemplare

                      - entworfen zwischen 1900 und 1910 - stammen wahrscheinlich

                      von einem belgisch/französischen Unternehmen, wurden manuell

                      gefertigt und noch als Gasleuchten betrieben. Sie wurden zunächst

                      überwiegend in Bahnhofshallen u.a. im Bahnhof von Antwerpen

                      eingesetzt. Wie aus frühen Fotoaufnahmen des Bahnhofsinnen-

                      raumes ersichtlich ist, hingen gleichartig gestaltete große Pendel-

1905               leuchten nach der Bahnhofseinweihung 1905 sowohl entlang der

                      Bahnsteige von der Decke (Rundbogen-Stahlkonstruktion mit

                      40 m Spannweite!) als auch in der offenen Bahnhofsvorhalle von

                      filigran gearbeiteten quergespannten Eisenrohrträgern unter der

                      mächtigen Rundkuppel des Bahnhof-Eingangsgebäudes herab.

1920               Die Entwurfsvorlagen wurden in den 20-er Jahren von Designern

                      des Deutschen Werkbundes aufgegriffen und in den Werkstätten

                      des Deutschen Bauhauses formal und technisch weiterentwickelt.

                      Die älteste deutsche Leuchtenfabrik KANDEM (Körting & Matthiesen)

                      lizensierte und fertigte den auf elektrischen Glühlampen umgerüs-

                      teten Bauhausentwurf. In der Folge erhielt die Leuchte neben der

                      elektrischen Steuereinheit auch ein neues Reflektordesign.

1950               In den 50er Jahren kaufte die Leuchtenfirma LBL die Produktions-

                      rechte der "Roman helmet" von KANDEM. Zur Gewichtsredu-

                      zierung wurden die Lampenschirme aus Aluminium-Feinblechen

                      gepresst, während die abklappbaren Hauben aus Voll-Aluminium

                      (mit mindestens 4 mm Wandstärke) gegossen wurden. Die

                     "Roman helmet" diente nun in erster Linie zur Fabrik- und Indus-

                      triehallenbeleuchtung. Sie wurde in kleiner Stückzahl ausschließlich

                      auf Bestellung produziert. Heute sind nur noch wenige funktions-

                      fähige Exemplare im technischen Kunst- und Antiquitätenhandel

                      bekannt.

Abmaße:         58,0 x 64,0 x 36,0 cm (h x b x t)

Gewicht:         7,5 kg

Leuchteinheit:  E40-Fassung für große Leuchtkolbenlampen bis 2000 Watt.

Anmerkung:    Ein Restaurator arbeitete die Pendelleuchte für die Sammlung

                      Reichert technisch auf. Sie ist voll funktionsfähig. Der Leuchten-

                      kopf und das gewellte Reflektorblech wurde im Zuge der Restau-

                      rierungsarbeiten hochglanzpoliert. Der ovale Leuchtenschirm

                      erhielt - abweichend von der Unsprungslackierung in einem

                      Beigeton - eine Hochglanzlackierung in mohnroter Farbe.

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Art Deco:  Rene Lalique Tischleuchte

Sammlungsnr.:  R2. 2014.002

Titel:                 Art deco

                        Tischleuchte

Schirm:             sechsflügeliges,

                        opakes Pressglas

Ständer:            Messing versilbert

Fuß:                  dreistufig, nach oben

                         verjüngt,versilbert

Künstler:            wahrscheinlich:

                         Rene Lalique für

                         "Chandelier Bruxelles"

Edition:              um 1925/26

 

Abmaße:            Höhe: 88 cm; Schirm: 38 cm; Fuß: 13 cm

 

Künstler/Designer: Rene Lalique hat sich zunächst als französischer Schmuck-designer einen Namen gemacht, dessen Entwürfe noch ganz im floralen "Jugendstil" gehalten waren. Ab 1920 entdeckte er die Glaskunst für sich und gründete eine eigene Glasmanufaktur in Wingen-sur-Moder in Frankreich. Er begann, exklusive  Parfümflakons in kleinen Stückzahlen für die französischen Parfümindustrie zu kreieren. Mit zunehmendem Ruhm und unternehmerischen Erfolg erhielt er Groß-

aufträge zur Ausstattung der 1. Klasse-Salons der französichen Übersse-Luxus-dampfer "Ile de France", "Paris" ,"Normandie" und "Grasse". Insbesondere die "Ile de France" zählte zum "Non-plus-Ultra" des Schiffsbaus, weil sie weltweit

als erster Luxusdampfer komplett im Art Deco-Stil eingerichtet war und damit Maßstäbe für alle anderen Passagierschiffe setzte. Die obige Art Deco Tischleuchte entspricht einem Entwurf, den Rene Lalique exklusiv für die Ausstattung der "Ile de France" in seiner Glasmanufaktur anfertigte. Allerdings waren die Füße seiner Glasleuchten mit den Tischflächen der Salon-Rauchertische durch die Tischplattte hindurch fest verschraubt worden. Auch die Stromkabel waren - wie die gesamte 

Elektrik - unsichtbar verlegt worden. Die Ein-Ausschaltung aller Leuchten erfolgte zentral an einem verdeckten Schaltbrett in der Nähe der Salontüren. Wahrscheinich

stellt die obige Art-Deko Leuchte eine frühe Replik des Rene Lalique Entwurfes für die "Ile de France" dar, die von einer belgischen Leuchtenfabrik in Brüssel nach den überlassenen Originalvorlagen adaptiert und in Lizenzfertigung hergestellt wurde. Ab 1925/26 gab es die Leuchten als solitäre Einzellampen (in Belgien) zu kaufen.

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Art Deco Schwanenhalsleuchte

Sammlungsnr.:  R2. 2014.0032

Titel:                 Art deco

                        Schwanenhals -

                        Wandleuchte

                        bestehend aus einem

                        hinterleuchteten drei-

                        eckigem Korpus und

                        einem an einem

                        Schwanenhals hängen-

                        den Glasschirm.

Korpus:             reliefierte Bronze;

                        silbrig patiniert; drei

                        opake Glasscheiben

Lampenschirm:  opakes Pressglas,

                        sechseckig

Produktion:        1920 bis 1925

Abmaße:            (?)

Anmerkung:      Die Glasleuchte ist lei-

                        der nicht gemarkt.

                        Eine gesicherte Zu-

                        schreibung zu einem

Künstler /Designer bzw. zu einer Lampenfabrik als Herstellungs-/Vertriebsinstitution ist z.Zt. nicht möglich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammt der Entwurf der Schwanenhals-Wandleuchte von einem französischen oder belgischen Designer. Der Pressglas-Lampenschirm wurde vermutlich von einer speziell ausgerüsteten Glasmanufaktur (wie Hanots, Maynadier, Sabino , Noverdy, Genet & Michon) zugekauft. Solche Pressglas-Lampenschirme wurden bereits um 1920 in größeren Stückzahlen produziert, da sie damals nicht einzeln, sondern als Hängeampeln an großen, meist 6-armigen Deckenleuchtern ihren Einsatz fanden.

Die vorliegende Original- Wandleuchte ist mit der detaillierten skulpturalen Ausformung der Schwanenfigur und der innengeführten, voll funktionsfähigen Elektrik nur sehr selten im Kunst- und Antiquitätenhandel zu finden.

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Art Deco Beistelltische

Tisch 1:

Sammlungsnr.:  R2. 2014.004

Titel:                 Art deco Beistelltisch

                        (französisch)

Ausführung:      Rundtisch, schwarz; Schelllack poliert;

                        konkaves (nach innen gewölbtes),

                        vierstegiges Trägergestell auf einer

                        gestuften, runden Fußplatte;

                        mittig zwischen den vier Stegen eine

                        hochglanzverchromte Metallkugel.

                        Tischplatte aus einer aufgeständerten,

                        8 mm Glasplatte; Glasrand gefast ge-

                        schliffen

                                          Künstler:           unbekannt; (französisches Design)

                                          Entwurf:            um 1920

                                          Abmaße:           Höhe: 57 cm; Durchmesser: 59 cm

                                          Herkunft:           Erworben in Antiquitätengeschaft

                                                                   Fa. Lück , Bonn, Römerstraße

Tisch 2:

Sammlungsnr.:  R2. 2014.005

Titel:                 Art deco Beistelltisch

                        (französisch)

Ausführung:      Rundtisch, schwarz; Schelllack poliert;

                        konvexes (nach außen gewölbtes),

                        dreistegiges Trägergestell auf einer

                        gestuften, runden Fußplatte;

                        Tischplatte aus einer aufgeständerten,

                        6 mm Glasplatte; Glasrand gefast ge-

                        schliffen

Künstler:           unbekannt; (französisches Design)

Entwurf:            um 1920

                                          Abmaße:           Höhe: 53 cm; Durchmesser: 60 cm

                                          Herkunft:          Der Tisch wurde im Auftrag der 

                                                                  tschechischen Möbelmanufaktur

                                                                  Fischel produziert und wahrscheinlich

                                                                  als Ergänzung - passend zu einem

                                                                  eigenen Stuhl-/Sesselset importiert.

                                                                 

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Art Deco Tableware

Sammlungsnummer: R2. 2016.002

Objekt:                    Art Deco chrom cocktail shaker & pitcher

Hersteller:                Manning-Bowman Co. in Meridan, Connecticut (US)

Design:                    Abwandlung eines kunsthandwerklich gefertigten Vormodells

                               ("Keystone-ware")

Datierung:                ca. 1920

Abmaße:                  ca. 31 x 19 x 9 cm (h x b x t)

Herkunft:                  erworben im New Yorker Antiquitätenhandel über einen auf

                               amerikanische Art deco Vintageobjekte spezialisierten Online

                               Shop

Historie:                   Edward Manning und Robert Bowman, beide Angestellte einer

                               1832 in Middletown in Connecticut (USA) gegründeten Metall-

                               warenfabrik, kauften 1872 deren ausgelagerte Produktions-

                               stättten in Meridan (Conn. USA). Dort produzierten sie sowohl

                               nach Eigen- wie nach Fremdentwürfen hochwertige Tischob-

                               jekte aus Silber, Bar-Ausstattungen und hochglanzverchromte,

                               mechanische Küchengeräte (Entsafter etc.)

                               Später kamen elektische Toaster, Waffeleisen und Kaffee-

                               zubereitungsgeräte (Percolators) hinzu, die auf amerika-

                               nischen Haushaltswarenmessen sowie über Warenhaus-

                               ketten angeboten wurden. Insbesondere mit ihrer ganz im

                              "Art Deco Stil" angelegten "chromeware" florierte das Unter-

                               nehmen, das mit seinen Vintageobjekten zunehmend auch

                               Sammlerkreise ansprach.                            

Prospekt-Anzeige der Firma Manning-Bowman (um 1940)

                             Bei der Auswahl der Designentwürfe bediente man sich des

                             reichen Ideenangebotes amerikanischer Designer und Kunst-

                             handwerker, deren Produktionsrechte man in aller Regel als

                             sogenannte "Keystone-ware" kaufte und technisch an die Pro-

                             duktionsmöglichkeiten des Werkes in Meridan anpaßte.

                             Abbildung rechts:

                             Modellentwurf für ein 6-teiliges

                             Coffee-Set eines namentlich nicht

                             weiter bekannten amerikanischen

                             Designers/Kunsthandwerkers. In

                             das Manning Bowman-Produk-

                             tionsprogramm wurde die Kaffee-

                             kanne (ganz links) mit geringfü-

                             gigen Änderungen (u.a. Verlauf

                             der Zierrillen, kaskadenförmige

                             Fußgestaltung etc.) übernommen.

                             Ein zusätzlicher Verschluß der Ausgußtülle ermöglichte es, die

                             Kanne separat als Cocktail-Shaker und Pitcher einzusetzen.

                             1941 wurde die Manning-Bowman Co. an die Bersted Mfg. Co in

                             Fostoria, Ohio verkauft. 1945 richtete man neue Vertriebsbüros

                             und mehrere Showrooms in 192 Lexington Ave. New York ein.

                             Diese betrieb man bis 1975. Anfang der 60-er Jahre erwarb die

                             Firma McGraw Edison Co. die Vertriebs- und Markenrechte an

                             der ehemaligen Manning-Bowman Co. Das Unternehmen ist heu-

                             te nur noch in Sammlerkreisen bekannt.

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Zeppelin Duraluminium Bordgeschirr

Zeppelin Cocktailbecher aus Aluminium, goldfarben eloxiert, Geschirrteilnummer: 575
Cocktail-Barbecher Nr. 575, punziert mit ZEPPELIN-Stempel und Geschirrteilnummer

Sammlungsnr: R2-2017.001

Titel:               Cocktail-Barbecher aus

                      dem Zeppelin-Bordgeschirr

                      des LZ 129 Hindenburg

                      Geschirrteilnr: 575

Designer:        Fritz August Breuhaus de

                      Groot (1883-1960)

Hersteller:       Zeppelin-Werke,

                      Ludwigshafen

Material:         Duraluminium, goldfarben

                      eloxiert

Abmaße:         72 x 52 mm

Gewicht:         23 Gramm

Anmerkung:    Für das Luftschiff LZ 129

                      und das Schwesterschiff

                      LZ 130 wurden insgesamt

                      vier Sätze eines extrem

                                                                                   auf Gewichtseinsparung

ausgelegten Bord-Services hergestellt, mit denen jeweils abwechseld die beiden Luft-

schiffe ausgestattet wurden. Jedes Teil erhielt eine eigene Geschirrteilnummer und einen fest zugewiesenen Schrankplatz. Der kleine Cocktailbecher wurde beispiels-

weise - zusammen mit 19 anderen stapelfähigen Exemplaren - im Schrank 4U der Luftschiffbar in einer speziellen Haltevorrichtung aufbewahrt. Der Entwurf stammt von dem Architekten Fritz August Breuhaus (de Groot), der als Teamleiter mit der Planung der Kabinen- und Interieurausstattung der damaligen Luxusliner beauftragt war und der stilistisch eine rigide "form follows function"- Designlinie vertrat.

Die Hindenburg LZ 129 erlangte traurige Berühmtheit, als sie bei der Landung in Lakehurst (USA) Feuer fing und explosionsartig ausbrannte. Nach dieser Katastrophe

lief der Bau großer gasgefüllter Passagierluftschiffe aus. Der Cocktail-Barbecher

Nr. 575 stammt offensichtlich aus einem der drei übrig gebliebenen Austauschsets.

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Art Deco Kaviarkühler

Giulia-Schmid Milano: Kühlreisebox für Kaviar (um 1925)
Rundes Eiskühlfach mit formschlüssig passgenauem Deckel, alle Metall-Teile hochglanzversilbert

Sammlungsnr: R2-2017.002

Titel:               Eis-Kühlbox zur

                      zwischenzeitlichen Aufbe-

                      wahrung von Kaviardosen

                      auf Picknick-Reisen

Designer:        unbekannte italienische

                      Kunsthandwerker

                      (Schreiner + Silberschmiede) 

Marke:            Giulia-Schmid Milano

Datierung:       wahrscheinlich um 1925

                      kunsthandwerkliche Arbeit,

                      (Einzelanfertigung)

                      Vertrieb über Exklusivhändler                                                         Material:         Zedernholz, wurzelholzfuniert, Eckenschutz polierte Ebenholz-Viertel-

                      stäbe, Kühleinsatz hochglanzversilbert, versenkte Edelstahlscharniere

Anmerkung:    JULIA-SCHMID MILANO ist/war ein italienisches Luxuslabel, unter dem

                      exklusive Individualprodukte für vermögende Kunden, in den 20er

                      Jahren meist aus Kreisen der europäischen Aristokratie, aus dem

                     "Geldadel", dem "Jetset" und Künstlerkreisen stammend, angeboten

                      wurden. Möglicherweise wurde die Marke bereits um 1880 in Neapel

                      (Napoli) für exklusive Wurzelholz-Reise- und Kosmetikkoffer benutzt.

                      Später kamen lederne Spielkarten-Taschen und aufwändige Schreib-

                      tischsets in Leder/Holz-Kombinationen hinzu. Eine Renaissance erleb-

                      te die Marke in den späten 40-er, 50-er und 60-er Jahren, als man

                      auch Damen- und Herrenschmuck sowie Schweizer Uhren im Vintage-

                      stil unter dem Label beziehen konnte. Die Marke ist heute nicht mehr

                      existent.

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Art Deco Silberpokal

Art Deco Silberpokal/Anbietschale/Tischaufsatz (um 1925)

Sammlungsnr: R2-2017.003

Titel:               Silberpokal

                      möglicherweise Arbeit eines

                      Prager Silberschmiedes

                      Punzzeichen auf der

                      achteckigen Plinthe: 12 (für

                      750-er Silber) + Meister-

                      zeichen: AC (?)

Datierung:       wahrscheinlich um 1925

Abmaße:         19 x 27 x 14,7 cm (h x b x t)

Gewicht:          666 gr.

Anmerkung:    Das Objekt besticht durch seine streng geometrische Proportionen.

                      Während die Riffelung eindeutig eine "Art Deco-Stilcharakteristik" auf-

                      weist, trägt die tiefgeprägte, rechteckig stützende Zierplakette ein

                      stilisiertes Füllhornmotiv mit Blumenblüten, die einem ausklingenden

                      Jugendstil entsprechen. Der Silberpokal verbindet somit Art-Deco und

                      Jugendstil zu einem durchaus stimmigen Ganzen. Leider konnte bis-

                      her weder der/die Designer/in (Stempel CA ?) noch die Werkstatt

                      (Kürzel R ?) eindeutig bestimmt werden. Vergleichbare Objekte sind

                      nachweislich Mitte /Ende der 20-er Jahre in Prag angeboten und ver-

                      kauft worden.

Beidseitig geprägte Schmuckplatte des Silberpokals

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