Künstlerprofil Erich Beck
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Erich Beck an seinem Foto-Grafik-Computer (Fotos MH 06/2014)
Erich Beck hat sein bisheriges künstlerisches Ausdrucksmittel ("Meister der Jaxon-Kreide") erweitert. Nach seinen anfänglichen Experimenten mit einer partiellen, computergestützten Ink-Jet Überdruckung seiner Jaxon-Kreide-Gemälde, begann
er, das künstlerische Anwendungsspektrum computergestützter grafischer Medien-transformationen systematisch zu erkunden. Heute beschäftigt er sich zunehmend mit dem Computer als eigenständiges, künstlerisches Ausdrucksmittel.
Zur Zeit experimentiert er (erfolgreich) mit Grafikprogramm-Komponenten, die er zu individuell optimierten grafischen Kompositions- und Analyseverfahren zusammen-
fasst: 1. Computergenerierte "Streifenbilder"
2. Computergenerierte "kubische Abstraktionen"
3. Computergenerierte "Grafik-Artefakte"
Das obige Selbstportrait ist eine typische Beck'sche Medientransformation: Zu sehen sind die fiktiv "rekonstruierten" Abdrücke seines inzwischen abgerissenen großen Wandreliefs im Aussenputz einer Lehrwerkstatt im Handwerksbildungszentrum II in Siegburg, über die er ein Eigenbildnis gelegt hat. Die Darstellung nimmt Elemente seiner frühen Zeichnungen auf, als er Gesichter "in Innen- und gleichzeitiger Aussenansicht" gezeichnet hat (1976-1978). Zudem nimmt der Künstler Bezug auf eine seiner prägenden und immerhin 12 Jahre andauernde künstlerische Arbeitsphase, als er insgesamt 83 verschiedene Mauergitter im Rahmen des Projektes "Kunst am Bau" entworfen und gefertigt hat (1984-1996). Last but not least - "verschlüsselt" Erich Beck in dieser Medientransformation auch eines seiner bevorzugten Arbeitsverfahren, die Technik des "Prägedruckreliefs" - die er über Jahre hinweg angewandt und zur Perfektion entwickelt hat.
Motiv: Überlagerung von zwei Selbstportraits des Malers, die ihn in früheren Lebens-
phasen (als Jugendlicher und hereranwachsenden Künstler) zeigen. Das Werk
ist mit dem Titel "TRIO" bezeichnet. Typisch für Erich Beck ist die hintergrün-
dige Bedeutung, die er in fast alle seine Werke "einbaut". Wo ist die dritte
Person, die der Titel "TRIO" suggeriert? Auffällig ist zunächst die unterschied-
liche Lichtsetzung von links und rechts auf die beiden Portraits sowie deren
seltsam überzeichnete Nasenpartien. Und dann entdeckt man in dem rechten
Schattenwurf die Konturen des Gesichtes einer weiteren, hier nur fiktiv
anwesenden Person. Ein Geist? ein Teufel? ein (Corona-)Gespenst?