Weihnachtseditionen 2000 - 2009

2000

Gnoti se auton

Künstler:   Oliver Stephan (os)

Thema:     „Multimedia“ (Auftragsarbeit)

Titel:         „Gnoti se auton“

                Mehrschichtige Collage mit ins Bild

                eingearbeiteter, singulär lauffähigen

                Multimedia-CD-ROM mit der Kunst-

                Animation: "Gnoti se auton"

Auflage:    50 Stk. Blattgröße: A3

                Jedes Blatt individualisiert überarbeitet

                und signiert

               

 

+ Erläuterndes Textblatt (meh) Auszug:

"multimedia 2000" ist eine auftragsarbeit, die von oliver stephan (jahrgang 1971)   exclusiv als diesjähriges blatt der jährlichen "media-kunstedition" erstellt wurde. die arbeit reiht sich in eine seit 1991 jährlich herausgegebene sammlung von individuell überarbeiteten serigrafien in kleinauflagen von jeweils 35 bzw. 50 (inkl. der künstlerexemplare) ein. wie in den vorjahren, war auch in diesem jahr der künstlerisch zu interpretierende begriff: "multimedia" als themenraum fest vorgegeben. oliver stephan konzentriert sich in seiner interpretation des begriffes "multimendia" auf einen betont inhaltlichen deutungsansatz. ihn interessiert die essenz des mediums namens "multimedia" und so beschäftigt er sich folgerichtig und äußerst konsequent mit dem wesen der medialen mitteilung. menschliche kommunikation beinhaltet mehr als nur den transfer von sachinformationen; transferiiert werden auch erfahrungen und empfindungen, indem spuren - traces - angelegt werden. spuren, die jedermann anders deuten wird. spuren, die beim jeweiligen kommunikationspartner ganz eigene, individuelle erfahrungen und empfindungen auslösen können. texte, bilder, grafiken, die quasi die "oberste" schicht der arbeit von oliver stephan ausmachen, frieren dynamische momente ein, machen aus ihnen ästhetisch ansprechende statische gebilde. diese "gebilde" sind in einer zweiten, tieferen schicht codiert, reflektieren beispielsweise als buchstabenfolge auf dem transparentpaier ureigenste inhaltliche bezüge.

papier, tusche, feder - drei vermittelnde medienelemente - sind bei oliver stephan auf einmal eigene medienwesen, fühlen und formulieren sich dort als subjekte in sich selbst.  statisch festgefrorene momentaufnahmen und ihre inhaltlich-semantische codierung bilden die oberfläche des werkes, unter der weitere schichtungen verborgen sind. auf der wörtlich "ins bild gerückten" cd-rom - einem weiteren element des multimedialen mixes - befindet sich eine sechsminütige sprach- und musikhinterlegte videosequenz. normalerweise entziehen sich dynamische situationsdarstellungen dem betrachter eines rein grafischen kunstwerkes. hier sind sie auf einer dritten, noch tiefer liegenden ebene integriert und eröffnen dem "spurensucher"  - sofern er sich die mühe macht, die cd-rom aus dem bild herauszulösen und sie auf einem pc abzuspielen - weitere künstlerische images. komplexere, tiefgründigere spuren, die zeit-, ablauf- und prozessabhängige empfindungen im medienrezipienten wecken. das wesen der medialen mitteilung liegt nach oliver stephan weniger in der art und form des signaltransfers und der mehr oder minder ästhetischen gestaltung des codierten contents begründet. das wesen der medialen mitteilung - so seine überzeugung - wird vielmehr durch den rezipienten selbst und seinen freiheitsgrad bestimmt, eigene erfahrungen, eigene empfindungen und eigene wertesysteme inter-pretatorisch wirksam werden zu lassen. das wesen der medialen mitteilung liegt also leztendlich in der selbsterkenntnis. gnoti se auton (altgriechisch: erkenne dich selbst!). konsequent interpretiert oliver stephan diese vierte und tiefste bedeutungsschicht in seinem werk durch ein visuell-synthetisches gleichnis, das er in form einer tiefgründig atmosphärischen videoerzählung unter dem titel "gnoti se auton" auf die cd-rom gebrannt hat. "multimedia 2000" - das gesamtwerk - fordert den betrachter auf jeder ebene zu einer auseinandersetzung mit dem eigenen ich heraus. "gnoti se auton".

viel vergnügen bei der verwirrenden reise ins eigene labyrinth!

2001

Stadtstreifen London

Künstlerin:     Maren Hümmer (mh)

Thema:         „Multimedia“ (CD-ROM Package)

Titel:             „Stadtstreifen London“

                    Multimedia-Abschlussarbeit

                    DAAD-Stipendium

Auflage:        15 Stk (+ 10 Stk. Künstlerexemplare)

                    Jedes CD-Label mit individueller Grafik

                    bedruckt. Signatur auf dem Inlay sowie

                    auf dem Package



2002

Assimilieren und akkomodieren

Künstlerin:    Maren Hümmer (mh)

Thema:        „Mediales Lernen“

Titel:            „Assimilieren und akkomodieren“

                   Ausgezeichnet mit dem Prokoda-

                   Kunstpreis 2002

Auflage:       75 Stk. Blattgröße: A3

                   Jedes Blatt individualisiert und signiert

                   + Erläuterndes Textblatt (meh)



2003

Auf den punkt gebracht

Künstlerin:    Maren Hümmer (mh)  

                   (Auftragsarbeit)

Thema:         nicht vorgegeben

Titel:            „Auf den Punkt gebracht (1)“

                    freie Themenarbeit (Künstler-

                    Workshop Westkapelle 1)

Auflage:        35 Stk. Blattgröße: A4

                    Versandfertig montiert in

                    Passepartout 24 x 30 cm

                    Jedes Blatt individualisiert

                    und signiert

+ Erläuterndes Textblatt (meh)

Auszug:

mit der diesjährigen, exklusiven auftragsarbeit des medialectures instituts geht die reihe der jährlich zum jahreswechsel herausgegebenen media-kunstedition nunmehr in ihr dreizehntes jahr. das künstlerisch zu interpretierende thema lautet im Jahr 2003: „... auf den punkt gebracht“. die beiliegende arbeit von maren hümmer ist im dezember 2003 im rahmen eines in westkapelle (nl) veranstalteten künstlerwork­shops entstanden. das unter 15 themenspezifischen entwürfen ausgewählte unikat wurde anschließend in einer limitierten kleinauflage von 35 stück in einem krefelder druckstudio serigra­phiert. jedes einzelblatt der auflage wurde von der künstlerin individell überarbeitet und signiert.

 

was zeigt die arbeit?  zunächst nichts anderes als das blatt eines baumes, dessen stiel von einer roten kordel umwickelt und festgebunden ist. die kordel fixiert das blatt über einer rechteckigen – rahmensetzenden fläche. man erkennt im und an der rahmen­fläche schrift- und farbmuster-fragmente. diese nehmen bezug auf das blatt, interpretieren es als ein beschreibbares konstrukt. das blatt selbst ist welk und weist damit auf die flüchtigkeit der funktion dieses allgegen-wärtigen „naturproduktes“ hin. das blatt hat sich vom baum gelöst. es ist nun selbständig, vereinzelt, ist in diesem zustand halt eben „nur“ der flüchtige, vergängliche teil eines baumes. bei näherem hinsehen erkennt man, dass sich die oberfläche des blattes auflöst. man sieht bereits in teilen die darunterliegende „blanken“ struk­turen. die feinen veräste­lungen lassen die ungeheure komplexität dieses konstruktes erahnen. das blatt ist eine visuelle metapher. es ist mit der idee des baumes gleichzusetzen. so wie eine auf den punkt gebrachte und damit fixierte idee nichts anderes als die repäsentation eines kom­plexen mensch­lichen gedankens ist. uns menschen ist eigen, dass wir flüchtige zustände auf den punkt bringen, fixieren, festhalten wollen, dass wir durch ana­lysieren und interpretieren der oberflächen und strukturen von konstrukten deren verästelungen und wirk- zusammenhänge erkennen wollen. dies alles ist in dem bild ent­halten.

2004

Auf den Punkt gebracht Bild 1/5

2004

Künstler:    Maren Hümmer (mh)

Thema:      s. Vorjahr

Titel:          "Auf den Punkt gebracht (2)“

                 freie Themenarbeit in 5 Blättern

Auflage:     45 Stk (4 x 10 + 1 x 5),

Blattgröße: A4, montiert in Passepartout

                 24 x 30 cm

                 Alle Blätter individuell über

                 arbeitet und signiert





2005

Collaboration

Künstlerin:     Maren Hümmer (mh)

Thema:          Auftragsarbeit

                    (Künstlerworkshop West-

                     kapelle 2)

Titel:              „Collaboration"

                     freie Themenarbeit in 5

                     Blättern

Auflage:         45 Stk (4 x 10 + 1 x 5),

                     Blattgröße: A4,

                     montiert in Passepartout

                     24 x 30 cm

                                                                                 Alle Blätter signiert

+ Erläuterndes Textblatt (meh)

Auszug:

‚collaboration’ heißt der titel der vorliegenden arbeit, die als farbserigraphie in einer limitierten auflage von 45 stück erschienen ist. jedes blatt ist individuell überarbeitet und signiert worden. die vorlage entstammt einer mappe von 12 blättern, die im rahmen eines viertägigen künstler-workshops im dezember 2005 in westkapelle (nl) entstand. wie in den vergangenen jahren war auch in diesem jahr ein künstlerisch umzusetzendes thema für diese auftragsarbeit vorgegeben. collaboration -zusammenarbeit-; ein thema, dass unter dem aspekt der zunehmenden verbreitung vernetzter digitaler medien eine besondere bedeutung erhält. nach überzeugung des zentrums für elektronische kollaborationssysteme zks in bonn werden die menschen zukünftig in einem weitaus engeren maße mittels webgestützter kommunikation zusammenarbeiten, als dies zum jetzigen zeitpunkt absehbar ist. kaum dass wir damit begonnen haben, die sozialen auswirkungen der letzten industriellen revolution (ab mitte der 90-er jahre) zu verdauen (zunehmende arbeitsfreistellungen durch softwarebedingte rationalisierung und substitution von arbeitsplätzen) stehen wir - unabwendbar - erneut vor einer dramatischen veränderung unseres privaten und beruflichen umfeldes. wie bei allen revolutionären veränderungen in der menschlichen geschichte, liegen die eigentlichen auslöser einer revolution auch hier zunächst in sehr kleinen, und daher leicht übersehbaren details versteckt. die entwicklung geht längere zeit schleichend voran, bis sie plötzlich zur lawine anwächst. in zukunft werden wir nicht nur vorher aufgezeichnete und somit inhaltlich vorstrukturierte reale daten wie texte, bilder, musik und videos datentechnisch mittels ausgefeilter software produzieren, aufarbeiten und abspielen können, sondern auch solche ereignisse (im vorherein) abbilden können, die normalerweise erst durch indivi­duelle entscheidungen, zwischenmenschliche abstimmungen oder durch alternative wahlmöglich­keiten in gesprächen, bei meetings, auf konferenzen oder bei wahlen entstehen. kurz, es wird möglich werden, kollaborative prozesse dv-mäßig zu antizipieren und reell und/oder virtuell wirksam werden zu lassen. neue wissensdatenbanken tun ein übriges dazu, die grenzen zwischen realität und fiktion zu verwischen. die ‚legitimation’ eines zwischenmenschlichen liveabstimmungsprozesses als normative vorlage für ein mehr oder minder vernünftiges, gemeinsames handeln, wird möglicherweise durch einen viel rationaleren und einsichtigeren wissens- und erfahrungs-check in datenbanken substituiert werden. elektronische kollaboration (ecollaboration) muss keineswegs ein schreckensbild für die gesellschaft und ihre aktuell zum cocooning des einzelnen individuums neigende weiterentwicklung sein. vielmehr ist in ihr eine ernstzunehmende evolutionäre vision des menschlichen geistes (common sense) und die anlage eines neuen zukünftigen gesellschafts-

systems angelegt.

werkinterpretation: die künstlerin - maren hümmer - lässt sich in ihrer arbeit ‚collaboration now!’ wieder von ihrer analytischen - betont prozessorientierten sichtweise leiten: wie definiert sich collaboration? worin besteht das eigentliche wesen einer collaboration? im grunde - so sagt sich maren hümmer - besteht collaboration aus drei elementen: aus zwei individuen, die irgendwie zusam­menarbeiten sollen, wollen oder müssen und einer gemeinsamen Basis, auf der das alles geschieht, die also ausgangspunkt oder ziel der zusammenarbeit ist. entsprechend können wir in ihrer bildlichen repäsentation des collaboration-prozesses drei elemente identifizieren: ein waagrechter balken, der von links nach rechts den ‚common sense’ darstellt. auf diesen ‚common sense’ streben die beiden individuuen zu. das eine – offensichtlich im vorstadium der collaboration – ist noch separiert darge­stellt. sein kopf bricht bereits auf, berührt den ‚common sense’. der moment, kurz vor dem eindringen, ist eingefangen. das zweite idividuum ist bereits in den ‚common sense’ eingedrungen, breitet sich in ihm aus, ergänzt und erweitert ihn. die basis für eine gemeinsame abstimmung der beiden individuen im sinne des common sense ist geschaffen.

2006

terra incognita Bild 1/3: media power

Künstlerin:   Maren Hümmer (mh)

Thema:       „Medienberichterstattung“

Titel:           „terra incognita“

                   freie Themenarbeit

                   (Künstler-Workshop

                   Westkapelle 3)

                   Ergebnis: 3 Blätter

Auflage:       45 Stk (3 x 15 Stk.)

Blattgröße:   DIN A4, montiert in
                   Passepartout 24 x 30

Jedes Blatt individualisiert überarbeitet

                                                           und signiert.

 

+ Erläuterndes Textblatt (Auszug)

„terra incognita“ heißt der titel der vorliegenden arbeit von maren hümmer, die als farbserigraphie in einer limitierten auflage von 45 stück erschienen ist. jedes blatt ist individuell überarbeitet und signiert worden. die vorlage entstammt einer mappe von 3 blättern, die als diesjähriger beitrag zur 17. media-kunstedition während eines einwöchigen maler-workshops im november 2006 im casa cori am jossesweg in westkapelle (nl) entstand. anders als in den vorjahren war diesmal kein vordefiniertes thema, sondern „nur“ ein verbindliches inhaltliches „quellenkonzept“ vorgegeben: die inhalte einer an einem kiosk in middelburg erstandenen aktuellen wochenzeitung in niederländischer sprache sollten aufgenommen und künstlerisch umgesetzt werden. als weitere konzeptionelle einschränkung galt, dass die jeweils vorgefundenen zeitungselemente (headlines, fließtexte, reportage- und dokumentationsfotos) in einer ’art montage’ (hier im sinne einer kunst-montage gemeint) möglichst unverändert und authentisch wiedergegeben sein sollten. die inhaltliche festschreibung auf aktuelle pressethematiken, vor allem aber die einschränkung, als collageelemente nur bereits veröffentlichtes und somit vorstruktuiertes text- und bildmaterial aus dieser einen zeitung einsetzen zu können, zwingt die künstlerin dazu, gleich mehrfach neues unbekanntes land (terra incognita) zu betreten. da zeitungsbilder primär nicht nach ihrer ästhetisch-stilistischen qualität sondern nach ihrem informell-meinungsbildenden gehalt beurteilt und abgedruckt werden, muß die künstlerin nun auf einmal das ihr angestammte künstlerisch-ästhetische genre verlassen. der liebgewonnene elfenbeinturm, in den man sich unter ausklammerung alles politischen zurückziehen konnte, wird brüchig und fragwürdig. die gestalterischen rahmenbedingungen verschieben sich. nun geht es in der kunst nicht mehr darum, einen ästhetischen „gegenentwurf“ zur realität zu schaffen beziehungsweise die umwelt (oder einen teil daraus) kreativ umzugestalten und in diesem zug neue, interessante, manchmal auch einfach nur „schöne“ ausdrucks- und darstellungsformen zu finden. vielmehr muss bereits existierendes „mediengut“ übernommen, analysiert, separiert und in wahrstem sinne des wortes neu geordnet, - eben einer neuen ordnung unterworfen werden. kunst wird damit selbst zum mediengut, wird - wie zeitung, radio und fernsehen - zum eigenständigen medium mit eigener gesetzmäßigkeit, eigener ordnung und eigenen werten. und wie jedes mediale ausdrucksmittel unterliegt die kunst auf einmal einer politischen intention, wird teil der politischen (medien-) kultur. kunst, so der neue definitionsansatz, reflektiert aktuelle befindlichkeiten und zeitströmungen in der gesellschaft, separiert das wichtige vom unwichtigen, das banale vom besonderen, das vordergründige vom hintergründigen. der künstler versteht sich heute zunehmend als „szenenbeleuchter“, seine arbeit wirft dramaturgische „spotlights“ auf das, was man menschliche kultur nennt. in diesem sinne ist der titel „terra incognita“ ein bekenntnis zum unbekannten, zum unverstandenen und fragwürdigen: weisen markenwerte, konsumwerte, unterhaltungswerte – wie im blatt 1 mit dem untertitel „media power“ hinterfragt - wirklich den richtigen weg in die zukunft? (...oder knickt dieser irgendwann ab?). lassen sich gewalt, kriegerische konflikte und religiös motivierte auseinander-setzungen – wie in blatt 2: „social war“ thematisiert - durch wahlordnungen, durch gesellschaftliche zustimmung und/oder ablehnung auf einen überschaubaren fleck eingrenzen? werfen die ungelösten gesundheitlichen probleme – seuchen und umweltvergiftungen - wie in blatt 3: „disease“ angedeutet – nicht zunehmend längere schatten auf die weitere entwicklung der spezies mensch?

2007

Suminagashi (Fächerobjekt)

Künstler:   Rene Salmen (rs)

Titel:         "Suminagashi 1999"

                Fächerobjekt aus der Werk-

                reihe "Südst(adt)Art"

Auflage:    30 Stk., davon wurden 15 Stk.

                für die Kunstedition 2007 vom

                Künstler erworben und an

                ausgewählte Freunde

                weitergegeben.               

2008

Grenzwerte

Künstlerin:     Maren Hümmer (mh)

Thema:         „Grenzwerte“

Titel:             „Identitätselemente Gestalt, Form und Farbe“

                     Experimentelle Themenarbeit zur Gestalt-

                     erkennung

Auflage:         25 Stk. Blattgröße: A4;

                     versandfertig montiert in Passepartout

                     24 x 30

                     Jedes Blatt individualisiert überarbeitet

                     und signiert.

 

+ Erläuterndes Textblatt (meh)  Auszug:

„grenzwert“ heißt der titel der vorliegenden arbeit von maren hümmer, die als farbserigraphie in einer limitierten auflage von 25 stück erschienen ist. jedes blatt der auflage wurde nach sorgfältiger erstellung der einzelabzüge in einem sepa-

raten arbeitsgang individuell überarbeitet und signiert. kein blatt der auflage ist mit einem anderen identisch. das konkret vorliegende werk wurde als diesjähriger beitrag zur 18. medienkunstedition aus einer reihe von 15 unterschiedlichen künstlerischen themenumsetzungen zum thema „grenzwert“ ausgewählt. die reihe entstand während eines (inzwischen schon fast traditionellen) maler-workshops im november 2008 - vom 16. bis 20. 11. 2008 - im casa cori am jossesweg in westkapelle (nl). um eine möglichst identische bildwirkung der auf 25 stück limitierten auflage mit der orginalvorlage zu gewährleisten, wurden alle reprovorlagen exakt formatgleich (alle in 1:1 orginalgröße din a4) auf stabilem malkarton erstellt. zudem war schon bei der ersten farbigen hintergrundsanlage - erst recht bei der später folgenden motivanlage - als selbstgesteckte künstlerische rahmenbedingung - zu beachten, dass nur exakt reproduktions-fähige ausgangsfarben benutzt werden sollten, damit die sonst üblichen repro-graphisch bedingten abweichungen in den farbnuan-cierungen der einzelblätter, in abschattierungen, flächen- und strukturübergängen - insbesondere bei diffizilen farbmischungen - soweit irgend möglich -vermieden werden. nach vielen versuchen wurde hierfür eine befriedigende lösung erreicht. in der diesjährigen 18. kunst-

edition sind den verwendeten tempera- und acrylfarben diverse strukturpasten in verschiedenen körnungen zugemischt worden. die individua-lisierung der arbeiten erfolgte anschliessend mittels pastellkreiden in gelber, schwarzer, grauer und weisser farbe.

werkinterpretation: wie in den vorjahren war auch diesmal mit dem begriff „grenzwert“ ein weitgehend interpretationsoffenes thema vorgegeben. woraus besteht ein grenzwert? (aus grenzen? aus werten?) wie manifestiert sich ein grenzwert? (als grundlegendes definitionsprinzip? als definierte übergangsphase zwischen einer singularität und einer pluralität?, als mathematisches konstrukt?) wer setzt grenzwerte? (gott und/oder das leben? die schöpfung? die natur? der mensch?) was ist (wirklich) grenzwertig? (menschliche normen und werte? ethik? moral? ästethik? politik? kultur? kunst?) offene fragen – offene antworten. der interpretations­ansatz in der vorliegenden arbeit ist weniger philosophisch sinnsetzender als zutiefst künstlerisch bildender art.

was ist zu sehen? relativ zentral – auf mehrfarbigem, grau meliertem hinter-

grund - ein scharf kontrastierender, dunkel abgesetzter farbfleck in differenzierten anthrazit-grautönen. der fleck ist innerlich unregelmäßig strukturiert. man „erkennt“ verschiedene farbstreifen sowie unregelmäßig im fleck verteilte „nebelflächen“ unwillkürlich fragt man sich, was das „sein“ soll: ein loch – ähnlich einem schlüsselloch, durch das man auf etwas zunächst undefinierbares hinein- oder hinaus­sehen kann? ein objekt? ein wollknäuel? eine figur? ein tier? eine maus? eine katze? ein elefant? einem vexierbild gleich, wandelt sich bei näherer betrachtung die interpretation des dargestellten flecks. was soll das sein? schemenhafte anmutungen kommen im betrachter auf, konkretisieren sich und verschwimmen wieder. irgendwie „nimmt man bezug“ auf früher gesehenes, früher erfahrenes, auf erlerntes oder erträumtes und interpretiert anhand der umrisslinien, der streifen, der hellen und dunklen flächenanteile bestimmte eigene (be-)deutungen in das bild. genau darin liegt der künstlerische ansatz dieses werkes. hier wird in einem künstlerischen prozess mit inhaltsgebenden „grenzwerten“ gespielt. ein spiel mit zunächst rein bildnerischen grundelementen: ein spiel mit umrissen und konturen, mit flächen, linien und streifen, in begrenztem umfang auch mit farben und kontrasten. das spiel mit diesen grenzwerten ist bewußt „ergebnisoffen“ angelegt, ist also im wahrsten sinne des wortes „grenzwertig“. es sieht für jeden anders aus – abhängig von der eigenen momentanen „interpretationsbefindlichkeit“..

dazu kann dann durchaus auch gehören, dass man momentan halt eben gar nichts „in dem bild sehen“ kann. dann ist die frage:“was soll das eigentlich sein?“ nicht zu beantworten. doch auch das ist eine eigenschaft von grenzwerten: sie ziehen nur für uns menschen (als in einer bestimmten weise assoziierungsfähige und interpretationswillige individuen) grenzen. grenzziehungen sind speziell für uns menschen wichtig. aber vielleicht „überlagern“ und „überdecken“ sie einfach nur die wahren realitäten.

2009

Rugby 04

Künstler:     Maren Hümmer (mh)

Thema:       „New Zealand Sports“

Titel:           „Rugby 04“

Auflage:      25 Stk. Blattgröße: A4

                  Versandfertig montiert in Passepartout 24 x 30

                  Jedes Blatt individualisiert überarbeitet u. signiert.

 

 

 

 

+ Erläuterndes Textblatt (meh) Auszug:

„rugby 04“ heißt der titel der vorliegenden arbeit von maren hümmer, die als serigraphie in einer limitierten auflage von 25 stück erschienen ist. jedes blatt der auflage wurde nach sorgfältiger erstellung der einzelabzüge in einem separaten arbeitsgang individuell überarbeitet und signiert. kein blatt der auflage ist mit einem anderen identisch. das konkret vorliegende werk wurde als diesjährige auftragsarbeit aus einer reihe von fünf vorentwürfen für die diesjährige kunstedition ausgewählt. die jährlich zu weihnachten herausgegebene kunstedition, mit der ich mich ursprünglich auf ganz persönliche art bei guten kunden, geschäftspartnern, kollegen und freunden bedankt habe, möchte ich - nun, da ich aus dem aktiven berufsleben ausgeschieden bin - privat fortsetzen. irgendwie ist mir die herausgabe dieser kunstreihe zu einer liebgewordenen tradition geworden, zumal mit jedem blatt dieser seit nunmehr 20 jahren bestehenden sammlung sehr persönliche erinnerungen an menschen, an firmen, an geschäftliche ereignisse aber auch an eigene lebenszäsuren verbunden sind.

vieles hat sich in der werkgenese geändert: die anfangs noch fest vorgegebene themenstellungen sind zunehmend freier und und interpretationsoffener geworden. die jahresauflagen – ursprünglich 100, dann 75, dann 50 - sind kleiner (und damit auch exquisiter) geworden. die werke (und deren künstler) finden zunehmende anerkennung, zieren – entsprechend gerahmt – die wohnungen von freunden und bekannten. es freut mich, dass einige der jahresblätter – insbesondere solche aus den anfangsjahren (1989 bis 1995) in den lokalen kunsthandel gelangt sind und dort zu preisen zwischen 170 und 250 € verkauft wurden. dies zeugt neben der sammlerischen auch von einer pekuniären werthaltigkeit der arbeiten. offensichtlich hat jemand seine exemplare zu geld gemacht und sie über eine galerie verkauft.

werkinterpretation:  in diesem jahr war  es der beauftragten künstlerin – überlassen, ein eigenes thema für die diesjährige arbeit auszuwählen. maren hümmer wählte das thema „sport“. nicht um eine bestimmte sportliche disziplin zu „illustrieren“ sondern um sich mit der faszination des sports, mit seiner seltsam fesselnden wirkung auf nahezu alle menschen zu beschäftigen. kaum jemand kann sich dieser wirkung entziehen. doch was ist es, was den sport so faszinierend macht? der wettkampf? schneller, höher, weiter, stärker, geschickter - einfach besser als andere zu sein? das emotionale erlebnis der identifikation, der spannung und des mitfieberns? sieg und niederlage, triumpf und enttäuschung? seltsamerweise löst der sport kulturkreisübergreifend bei allen menschen ähnliche emotionen aus. egal ob die jeweilige sportart besonders populär und bekannt ist, ob es sich um eine einzel- oder mannschaftssportart handelt, ob es dabei grell, laut und aufgeregt oder sanft, leise und konzentriert zugeht. sport hat für alle menschen etwas elementar faszinierendes und tiefgründiges.

in ihrer arbeit erkundet die künstlerin mit grafischen mitteln die emotionalisieren- den faktoren, die dem sport – hier dem rugby-sport - „anhaften“: bewegung, kraft, schnelligkeit einerseits und berechenbarkeit, physikalische beherrschung und zielgerichtete vorausschau andererseits. und so macht sie zwei fundamentale dimensionen der „faszination sport“ in ihrer bildreihe dingfest: dynamik und taktik!

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