Lebenslauf / Biografie Erich Beck
Künstlerbiografie
Teil 1
Elternhaus, Jugend, Berufsausbildung
21.03.1943 Geburt in Bonn als jünstes von drei Kindern des Ehepaares Heinrich
und Margarete Beck, geborene Schug. Das elterlich Wohnhaus, in
dem Erich Beck mit seinen beiden Geschwistern Hans und Christl
aufwuchs, befand sich in der Adolfstraße 41. Die Becks sind eine
über Generationen in Bonn ansässige Familie. Erich Beck wuchs
zunächst ohne Vater auf. Dieser kam 1949 aus der sowjetischen
Kriegsgefangenschaft zurück und war bis zu seinem Tod am
22.07.1955 als Kunstglasschleifer tätig.
links: Erichs Eltern: Heinrich und rechts: Die Eltern bei einem Ausflug
Margarete Beck geb. Schug auf Vaters Motorrad
Die Großfamilie Beck: In der Mitte - sitzend -Erich Becks Großmutter, über ihr - stehend - der Großvater. Links stehend (unter dem Bild) Erichs Mutter Margarete. Neben ihr, ebenfalls stehend, Erichs Vater Heinrich.
links: Vater Heinrich mit seinem Chef rechts: Erich mit seinen Eltern am
in der Glaswerkstatt der Firma Sonntagmorgen auf dem
Gebhardt, die Laborgeräte für Zugang zur Marienkirche
die Uni Bonn fertigte
Ostern 1949 Einschulung in die katholische Karlschule Bonn
Seine Jugendjahre verbrachte Erich Beck im Bonner Marienviertel,
einem von Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben geprägten
Teil der Bonner Nordstadt im Umfeld der Marienkirche und des
- kriegsbedingt - von Hausruinen umgebenen Frankenplatzes. Der
Frankenplatz wurde in der Nachkriegszeit häufig als Bonner
Kirmesplatz genutzt. Hier bauten u.a. die großen Zirkusunter-
nehmen regelmäßig ihre Zelte auf.
Als Kind half Erich gelegentlich dabei, Buden und Ställe für die
Tiere zu errichten; Elefanten, Kamele und Raubkatzen vom Bonner
Westbahnhof abzuholen, mit ihnen durch die Stadt zu ziehen und
die Tiere in den Ställen mit Futter zu versorgen. Die Wochenenden
und Ferien verbrachte die Familie Beck in jenen Tagen häufig in
Hennef, wo ein Onkel ein landwirtschaftliches Anwesen besaß.
links: Erich Beck im mitte: Erich Beck rechts: Erich Beck
Kindergarten Einschulung Kommunion
Erich Beck mit seiner Vespa auf dem Bonner
Frankenplatz. Schon früh fand Erich zum Judosport.
Als westdeutscher Jahrgangsmeister im Judoka
nahm er in der Folgezeit sehr erfolgreich an inter-
nationalen Jugendturnieren teil.
Musikalisch prägen die frühen 60-er Jahre Erichs
Lebensgefühl als Jugendlicher. Er lernt Banjo-
spielen. Seine Liebe gehört dem "Skiffle". Er lernt
Lonnie Donegan, bei dem u.a. auch einmal die
Beatles als Background-Gruppe spielten, auf dessen
Deutschlandtour persönlich kennen. Ausnahmslos
alle Lieder und Songtexte seines Idols kennt er bald auswendig.
Abb 1: Erich im Judoka-Turnier Abb 2: Erich im Trainingscamp
Abb 3: Erich mit Mannschafts- Abb 4: Erich mit seinem Banjo
kollegen in Paris
26.03.1957 Nach einem guten Schulabschluss beginnt Erich Beck eine KFZ-
Elektrikerlehre bei Fleischhauer, einem in Bonn ortsansässigen
VW-Verkaufs- und Serviceunternehmen, das damals unmittelbar
an der Viktoriabrücke seine Werkstätten unterhielt.
Die handwerklich-technische Ausbildung liegt ihm. Nach der Ge-
sellenzeit erhält er 1968 seinen Meisterbrief und ist damit einer
der jüngsten KFZ-Elektrikermeister in Bonn.
Abb 1: Lehrzeit bei Fleischhauer Abb 2: Auf dem Hof von Fleischhauer
Abb 3: Erich als Geselle Abb 4: Erich als KFZ-Elektrikermeister
1960 Erich Beck malt und zeichnet bereits als Jugendlicher sehr gerne.
Wie fast alle Bonner Maler orientiert er sich anfänglich an "moder-
nen" französischen Künstlern, die nach dem Krieg wichtige Impulse
in der bildenden Künst setzten und in den 40-er und 50-er Jahren
bereits zu neuen, eigenen Darstellungsstilen gefunden hatten.
(Abstrakte Malerei, Farbflächenmalerei, Realites Nouvelles, Formes
libres etc).
Als gerade mal 17-jähriger malt er für eine Ausstellung seine ersten
"offiziell" signierten und betitelten Werke. Darunter die stilistisch
bereits erstaunlich reife: "Endlose Straße", die er als Aquarell auf
einem Raufaser-Untergrund erstellte.
01.10.1963 Einberufung zur Bundeswehr nach Husum in Norddeutschland, wo
Erich nach einer entsprechenden Weiterbildung als Flugzeugelek-
triker zur Instandhaltung von Jagdflugzeugen (Typen FIAT G 91 und
F 84) betraut wird. Später - lange nach der Ableistung seines Wehr-
dienstes - beantragt er die Anerkennung als Kriegsdienstverwei-
gerer und setzt diese "nach einer harten Gewissensprüfung" auch
durch.
Abb 1: Flugzeug-Elektriker bei der Abb 2: Erich bei Wartungsarbeiten
der Bundeswehr in Husum an der Flugzeugelektrik
Abb 3: Erich beim Banjospielen auf Abb 4: Erich mit Stubenkamerad beim
"seiner" Bude Zeichnen
Im Hintergrund der Abb. 3
und 4 sind einige von Erich
Becks frühen Zeichnungen
und Grafiken zu erkennen.
Erste autodidaktische
Ölgemälde fertigte Erich
Beck nach Vorlage beziehungs-
weise in enger Anlehnung
an den kubistischen Stil
des Malers Juan Gris an,
dessen Werke er zuvor in
einer Ausstellung in Paris
gesehen hatte, an. Leider blieben diese Werke undokumentiert.
Sie wurden zum Teil an Stubenkameraden verschenkt und gelten
als verschollen.
1969 -1971 Zurückgekehrt nach Bonn, nimmt Erich Beck eine Stelle als
KFZ-Elektrikermeister bei VW-Nolden an.
01.09.1970 Berufsbegleitend belegt Erich Beck - zunächst mehr aus Neugier,
denn aus innerlich empfundener Berufung - diverse Aus- und
Weiterbildungskurse im grafisch-gestalterischen Bereich an der
VHS Bonn.
Er lernt Arno Reins kennen, der dort als Kunstdozent lehrt.
Schon bald erkennt Arno Reins das künstlerisch-gestalterische
Potenzial seines Schülers. In der Folgezeit fördert er intensiv das
zeichnerische und malerische Talent seines Schützlings und setzt
ihn - behutsam und bedächtig -auf die künstlerische Schiene.
1973 Erich Beck heiratet (in erster Ehe)
Gabriele Hdina. Er bezieht mit ihr
ein Neubau-Reihenhaus in Alfter-
Witterschlick. Damit hat Erich Beck
"seinen lokalen Anker" geworfen.
Der Ort Witterschlick mit seiner
ursprünglich eher bäuerlich-dörf-
lichen Infrastruktur reizt ihn. Zwei
große Gewerbebetriebe prägen
den Ort. Die "Witterschlicker Ton-
gruben", die sowohl im Tagebau
wie historisch auch im Untertage-
bau betrieben wurden, lieferten mit
ihrem hochfeinen, blauen Ton den
Grundstoff für viele keramische
Industriebetriebe im Köln-Bonner
Raum (Klöckner-Möller; Wessel-Werk, Servais-Agrob-Werk etc.),
von denen eines noch heute unmittelbar in Witterschlick
(Deutsche Steingut AG) ansässig ist und keramische Objekte
produziert.
Künstlerprofil
Teil 2 Künstlerische Ausbildung
1970 Die Begegnung mit dem Bonner Künstler Arno Reins in der
Volkshochschule Bonn markiert einen Wendepunkt in Erich Becks
Leben. Neben den regelmäßigen VHS-Kursen erteilt Arno Reins
seinem Schüler über sechs Jahre hinweg fast tagtäglich privaten
Mal- und Zeichenunterricht. Kein Wunder, dass er damit einen
maßgeblichen und zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch prägenden
Einfluß auf Erich Becks künstlerische Entwicklung gewann.
Nach sechs "Lehrjahren" entlässt Arno Reins Erich Beck aus seiner
Obhut mit den Worten: "Ich schmeiß Dich jetzt raus! Ich kann Dir
eh nichts mehr beibringen. Finde Deinen Weg selbst!"
01.05.1971 Erich Beck sucht in der
Folgezeit mehr und
mehr die künstlerische
Herausforderung.
Er kündigt und gibt
seinen Beruf als KFZ-
Elektrikermeister von
einem Tag auf den
anderen auf. Am 8.7.71
erscheint er beim
Ordnungsamt der Stadt
Bonn, um sich "offiziell"
als ausstellender Künstler registrieren zu lassen. Hierüber gibt es
noch eine Verhandlungsniederschrift. Er verpflichtet sich, als
"ausstellender" Künstler eine Reisegewerbekarte zu beantragen,
um seine Bilder im Rahmen des sogenannten "Künstlerfloh-
marktes" auf dem Römerplatz in Bonn auf einer 1qm großen
Präsentationsfläche darbieten zu können. Die Reisegewerbe-
karte wird ihm erteilt und Erich Beck wähnt sich "von da an
von Beruf Künstler" zu sein.
Von dem Verkauf seiner Bilder auf Kunstmärkten lässt sich, wie
Erich schnell bemerkt, "nicht gut leben".
Auf Anraten seines Freundes und langjährigen beruflichen Weg-
begleiters - Wilhelm Burgwinkel - bewirbt er sich in der Werbe-
abteilung der damaligen Wessel-Werke, wo er - grafisch-
anwendungsorientiert arbeitend - zunächst die Printwerbung und
den Messe- und Ausstellungsbereich des Unternehmens betreut.
Abb 1: Festanstellung als Designer Abb 2: Atelier im "Turmzimmer" der
rechts: Erich Beck Wesselwerke in Bonn
Abb 3: von vorne: Karl Kaul, Erich Abb 4: Präsentations- und Kreativecke
Beck, Wilhelm Burgwinkel im Turmzimmer-Atelier
In der Werbeabteilung lernt Erich Beck Karl
Kaul, einen Schüler Oskar Kokoschkas ken-
nen, der als angestellter Grafiker unter an-
derem Produktdesign-Entwürfe für die gra-
fische Gestaltung von Bad-Keramikobjekten
und Kacheln anfertigt.
Die beiden arbeiten - sich gegenseitig be-
einflussend - im sogenannten "Turmzimmer-
Atelier" der Wesselwerke Kopf an Kopf zu-
sammen.
Es folgt eine - nach eigenem Bekunden -
"wild-kreative Zeit" für Erich Beck.
"Mit wachem Kopf und offenen Augen" ver-
sucht er, das "Nach-68er Lebensgefühl" und die Zeit-Strömungen
in der damals aktuellen Kunst zu erfassen. Er zeichnet und ex-
perimentiert (unter Anleitung von Arno Reins) viel. Nach und
nach findet er sich als Künstler, beteiligt sich schon früh am 1.
Bonner Kunstmarkt und hat seinen ersten erfolgreichen Auftritt
mit einer Einzelausstellung in der Bonner Jazz-Galerie.
1976 Erich Beck wird Mitglied der Künstlergruppe SEMICOLON.
Nach und nach macht er sich mit Einzel- und Gruppenaus-
stellungen einen Namen. Er findet in Johannes Reinarz, dem damaligen Vorsitzenden von SEMICOLON sein künst-
lerisches Pendant und einen fast väterlichen Freund.
Abb. oben Der Bonner Bildhauer Johannes Reinarz, Vorsitzender der Künstler-
gruppe SEMICOLON, Freund und "Kunst-Inkubator" von Erich Beck.
(Auf dem Foto links beim "Knoblauch-Schälen")
Erich Beck lernt und profitiert nach eigenen Worten "unheimlich viel
von diesem Menschen. Er hat mich (als Künstler) reifen lassen".
Nach und nach vervollständigt Erich Beck sein künstlerisches Hand-
werkszeug, er findet seine Materialien ("Jaxon-Kreide"), seinen
Stil und seine "Handschrift".
1979 Johannes Reinarz ermuntert ihn - den Fußstapfen Arno Reins
folgend- Dozent für Akt- und Portraitzeichnen sowie Radierung
und Siebdrucktechniken an der VHS Bonn zu werden. Er fühlt
sich durch diesen "Job" persönlich herausgefordert, erkundet
Material, Farben und ... Menschen. Er lebt sich aus.
20.04.1981 Nach Trennung und Scheidung von seiner ersten Frau Gabriele
heiratet Erich Beck in zweiter Ehe Monika Alt. Das Paar erwirbt
ein altes Fachwerkhaus im Ortskern von Alfter-Witterschlick,
Ramelshovener Straße 6, das in der Folgezeit nachhaltig renoviert
und zusammen mit dem später erworbenen Nachbarhaus
- Ramelshovener Straße 4 - in jahrelanger Anstrengung ("Leben
auf der Baustelle") zu einem Kleinod aus- und umgebaut wird.
Parallel zu seiner grafischen Tätigkeit in der Werbeabteilung der
Wesselwerke ist Erich Beck in der SEMICOLON-Atelierwerkstatt
sowie als Dozent in der VHS-Bonn tätig.
ab 1982 Leben auf der Baustelle. Im nunmehr integrierten Nachbauhaus -
Ramelshovener Straße 4 - richtet Erich Beck sich ein eigenes
Künstleratelier ein.
23.03.1985 Sohn Arno, benannt nach Erich Becks Lehrer Arno Reins, erblickt
das Licht der Welt und wird sogleich vom Künstlervirus seines
Vaters angesteckt.
links: Das Wohnhaus mit dem neben- rechts: Blick in die Ramelshovener
liegenden Atelierhaus (rechts) Straße
Die wirtschaftlichen Zeiten werden rauher. Die Bonner Wessel-
werke sehen sich Ende der 70-er, Anfang der 80-er Jahre ge-
zwungen, zu fusionieren. Das neue Unternehmen Agrob-Wessel-
Servais ist einer der wenigen in Bonn verbliebenen industriellen
Arbeitgeber in der damals überwiegend von Ministerien, Behörden,
Botschaften und Verbänden geprägten Bundeshauptstadt. Doch
auch dieses Unternehmen gerät wirtschaftlich bald ins Straucheln.
Erich Beck verliert kurz vor Weihnachten 1980 seine Stelle in der
Werbeabteilung des Unternehmens. Sie wird aufgelöst. Die Arbeit
wird an eine externe Agentur vergeben.
Für nahezu ein Jahr ist Erich Beck arbeitslos. Er nutzt die Zeit, um
sein Wohnhaus und das Atelierhaus in Heimarbeit weiter auszu-
bauen ("Leben auf der Baustelle"). Die Vergütung für seine VHS-
Dozententätigkeit deckt gerade mal die Kosten für Farben und
anderes Künstlermaterial.
01.05.1982 Durch elementare wirtschaftliche Zwänge bedingt, kommt es bei
Erich Beck zu einer handfesten Rückbesinnung auf seine tech-
nisch-handwerklichen Befähigungen und so entscheidet er sich
erneut - "Knall auf Fall" - zu einem beruflichen Wechsel, diesmal
scheinbar abseits seiner inzwischen ausgeprägten künstlerischen
Ambitionen.
Erich Beck läßt sich bei der Kreishandwerkerschaft Bonn / Rhein-
Sieg eigeninitiativ zum Schlosser umschulen. Nach Abschluß
dieser Maßnahme bietet ihm die Kreishandwerkerschaft eine
Anstellung als Ausbildungsmeister in ihrem Berufsbildungs-
zentrum in Siegburg an.
Erich Beck nimmt dieses Angebot an, erlernt im weiteren zusätz-
lich den Beruf des Drehers und erwirbt nach der Ausbildungs-
befähigung alsbald auch den Meistertitel in dieser Berufssparte.
Die Kombination seiner beruflichen
Meisterqualifikationen (KFZ- Elektri-
ker, Schlosser und Dreher) prädes-
tinieren Erich Beck dazu, die Leitung
der überbetrieblichen CNC-Werk-
statt des Verbandes zu übernehmen.
Die CNC-Technik gewinnt zum da-
maligen Zeitpunkt - bedingt durch
den wachsenden Einfluß digitaler
Rechner in der industriellen Ferti-
gung, immer mehr an Bedeutung.
1996 Als Leiter des überbetrieblichen Ausbildungslabors der Kreishand-
werkerschaft Bonn / Rhein-Sieg führt Erich Beck Arbeitslose und
Jugendliche an die CNC-Technik heran und vermittelt im Rahmen
der beruflichen Weiterbildung die notwendigen Qualifikationen und
Kenntnisse in Theorie und Praxis der computergestützten Maschi-
nenbedienung.
1996 - 2004 Die Arbeit als Ausbildungsmeister in der Lehrwerkstatt der Kreis-
handwerkerschaft erweist sich in den folgenden Jahren sowohl
physisch wie psychisch als überaus anstrengend.
Erich Beck werden neben Erwachsenen nun zunehmend auch
schwererziehbare Jugendliche und Problemfälle, unter anderem
aus der Justizvollzugsanstalt Siegburg zugewiesen, die "geringst-
mögliche Motivation mit einem Hochstmaß an Leistungsverwei-
gerung" verbinden.
Mit großem inneren Engagement stürzt Erich Beck sich unermüd-
lich in die Arbeit, versucht - soweit irgend möglich - auf jeden
seiner Schützlinge individuell einzugehen, Hemmungen, Apathien
und Lernblockaden zu minimieren und abzubauen.
Die ständige Konfrontation mit der sozialen Realität zeigt
Wirkung.
Erich Beck erlebt in seinem beruflich-pädagogischen Engagement
Höhen und Tiefen, ein ständiges Wechselbad von sehr persönlich
empfundenen Erfolgen und Misserfolgen.
Letztendlich zermürbt ihn die Aufgabe. Er fühlt sich, "als ob er
ständig gegen Windmühlenflügel" kämpfe, wird psychisch insta-
bil und krank. Seine Asthmaanfälle häufen sich.
Die Kunst wird mehr und mehr ein lebensnotwendiger
Kontrapunkt zu seiner Arbeit. .
31.03.2004 Aus gesundheitlichen Gründen - unter anderem wird Erich Beck
weiterhin von schweren Asthma-Anfällen heimgesucht - tritt er
mit dem Erreichen der rentenbefähigten Altersgrenze in den vor-
gezogenen Ruhestand.
Seine Rente ist nicht üppig, aber mit der finanziellen Absicherung
im Rücken vollzieht er einen erneuten "Lebenssprung", diesmal
endgültig in die Welt der Kunst, hin zu einem bedingungslosen
Wirken als freier Künstler.
Mitte 2004 Ein Bänderriß am Handflächenknochen führt zu einer nachhaltigen
Verkürzung einer Sehne und droht, in eine Versteifung seiner
"Arbeitshand" umzuschlagen. Durch diese Beeinträchtigung sieht er
sich gezwungen, seine angestammte, über Jahre hinweg ent-
wickelte manuell-künstlerische Arbeitstechnik (subtraktiv-abtra-
gende Jaxon-Kreide-Malerei) zeitweise aufzugeben.
27.06.2005 Erich Beck entschließt sich zu einer Handoperation. In der Re-
konvaleszenz experimentiert Erich Beck mit anderen Materia-
lien und Medien. Insbesondere die (Farbfoto-)Graphik hat es ihm
angetan. Er wechselt sein künstlerisches Arbeitszeug, eruiert mit
Digitalkamera, Computer und Farbdrucker neue Bildmotiv und
Bildwelten überwiegend aus dem lokalen Umfeld in Alfter-Witter-
schlick.
Abb. oben: Erich Beck: Fotovorlagen aus der Tongrube Witterschlick
Durch gezielte computergestützte Bildmanipulationen erkundet er
systematisch die Eigenheiten und die "Konstanz" seiner künst-
lerischen Handschrift und definiert dabei für sich, wie auch für den
Betrachter, einen individuellen persönlichen Stil, eben den
typischen "Erich-Beck-Stil".
2005 / 2006 Erich Beck focussiert seine künstlerischen Aktionen zunehmend
auf seinen Heimatort. Die zunächst von ihm anonym durchge-
führten "Kunstversteck-Aktionen" richten sich an alle Mitbürger
in Alfter-Witterschlick und finden alsbald große Resonanz.
Seine jährlichen Aktionen führen - im wahrsten Sinne des Wortes-
zu substanziellen "Kunst-Entdeckungen".
15.09.2006 Sohn Arno wird zum Studium der "freien Malerei" an
der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie zu-
gelassen. In der Folgezeit verläßt Arno Beck das
heimische Elternhaus und bezieht ein eigenes Atelier
in Köln. Er bleibt in engem Kontakt zu seinem Vater.
Erich Becks physische Kondition ist weiterhin ange-
schlagen. Heftige Angst- und Panikattacken führen
2007 zu Krankenhausaufenthalten mit anschließen-
Reha-Behandlung. Die Ehe kriselt. Ehefrau Monika
verläßt das Haus.
21.03.2008 Erich Beck feiert seinen 65. Geburtstag. Ihm zu Ehren richtet die
Gemeinde Alfter in Verbindung mit dem Kulturkreis Alfter eine
große, siebenwöchige Retrospektiv-Ausstellung seiner Werke im
Rathaus aus.
11.09.2008 Erich Beck wird in den Vorstand "Witterschlicker Heimatkultur e.V"
gewählt und ist dort für das Programmkonzept des unter euro-
päischen Denkmalschutz stehenden Kunst- und Kulturhauses
"Kessenich" verantwortlich. Als Kurator ist er maßgeblich am Zu-
standekommen der Eröffnungsausstellung zum Thema: "Die
Geschichte Witterschlicks" mit Fotos und Exponaten aus der
Sammlung Fuhs und der Sammlung Braun beteiligt.
11. 2008 Die Künstlergruppe SEMICOLON feiert
mit diversen Kunstaktionen und einer
Festveranstaltung ihr 40-jähriges
Gründungsjubiläum. Der Festkatalog:
"SEMICOLON 40" weist 15 aktive
Einzelkünstler aus. Zusammen mit
Titus Reinarz, einem Sohn seines
2004 verstorbenen Künstlerfreundes
Johannes Reinarz ist Erich Beck
inzwischen das "dienstälteste" Mit-
glied der Künstlergruppe.
Infolge einer - aus Erich Becks Sicht
- nicht abgesprochenen Verkaufs-
aktion seines Ausstellungsbeitrages bei einer SEMICOLON-
Präsentation in Frankreich, tritt Erich Beck unter Protest aus
der Künstlergruppe aus.
16.12.2008 In Anerkennung seines unermüdlichen ehren-
amtlichen Einsatzes in der Kulturarbeit erhält
Erich Beck den Bürgerpreis der Gemeinde
Alfter-Witterschlick.
Mit diesem Preis wird insbesondere das un-
konventionelle kunstpädagogische Engage-
ment Erich Becks in der Heranführung der
Bürger an Kunst durch seine "Kunst- Ent-
deckungsaktionen" gewürdigt.
2009 Erich Beck intensiviert seine Arbeit als Kurator des Kunst- und
Kulturhauses "Kessenich". Er initiiert und realisiert ein umfang-
reiches Ausstellungsprogramm in Haus "Kessenich"
u.a.
Organisation und Durchführung der 1. Kunstwoche Witterschlick
(Übersichtsausstellung ausschließlich in Witterschlick ansässiger
bildender Künstler und Künstlerinnen).
2010 Ausschreibung, Präsentation und Jurierung des 1. Jugendkunst-
preises Witterschlick
Retrospektive der künstlerischen Arbeit des Witterschlicker
Bildhauers Johannes Reinarz (Einzelausstellung)
2011 Organisation und Durchführung der 2. Kunstwoche Witterschlick.
Diese Veranstaltung soll zukünftig im Zwei-Jahres-Rhythmus
abwechselnd mit dem Jugendkunstpreis Witterschlick stattfinden.
2012 Erich Beck schlägt vor, den bisher unbenannten Kirchplatz in
Witterschlick in "Johannes-Reinarz-Platz" umzubenennen. Er
bietet an, seine beiden Stahlplastiken auf den "Johannes-
Reinarz-Platz" umzustellen. Eine der beiden Figuren hatte er
"Johannes" benannt und 2005 der Gemeinde zur Erinnerung
an die Verdienste von Johannes Reinarz als Geschenk über-
geben. Das Vorhaben stößt auf ein zweigeteiltes Echo. Aus
Verärgerung über den hinhaltenden Widerstand stellt Erich
Beck seine Vorstandsarbeit in dem Verein "Witterschlicker
Heimatkultur e.V." ein.
Erich Beck kündigt die Einrichtung einer "Malschule" für Er-
wachsene und Kinder in seinem Wohnhaus an.
Fortsetzung des Künstlerprofils siehe Untermenue:
Künstlerische Entwicklung
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