Lebenslauf / Biografie Erich Beck

Künstlerbiografie

Teil 1                    

                       Elternhaus, Jugend, Berufsausbildung

 

21.03.1943     Geburt in Bonn als jünstes von drei Kindern des Ehepaares Heinrich

                       und Margarete Beck, geborene Schug. Das elterlich Wohnhaus, in

                       dem Erich Beck mit seinen beiden Geschwistern Hans und Christl

                       aufwuchs, befand sich in der Adolfstraße 41. Die Becks sind eine

                       über Generationen in Bonn ansässige Familie. Erich Beck wuchs

                       zunächst ohne Vater auf. Dieser kam 1949 aus der sowjetischen

                       Kriegsgefangenschaft zurück und war bis zu seinem Tod am

                       22.07.1955 als Kunstglasschleifer tätig.

links:  Erichs Eltern: Heinrich und           rechts: Die Eltern bei einem Ausflug

          Margarete Beck geb. Schug                    auf Vaters Motorrad

         

Die Großfamilie Beck: In der Mitte - sitzend -Erich Becks Großmutter, über ihr - stehend - der Großvater. Links stehend (unter dem Bild) Erichs Mutter Margarete. Neben ihr, ebenfalls stehend, Erichs Vater Heinrich.

links:   Vater Heinrich mit seinem Chef    rechts:  Erich mit seinen Eltern am  

           in der Glaswerkstatt der Firma                 Sonntagmorgen auf dem

           Gebhardt, die Laborgeräte für                  Zugang zur Marienkirche

           die Uni Bonn fertigte

Ostern 1949    Einschulung in die katholische Karlschule Bonn

                        Seine Jugendjahre verbrachte Erich Beck im Bonner Marienviertel,

                        einem von Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben geprägten 

                        Teil der Bonner Nordstadt im Umfeld der Marienkirche und des

                        - kriegsbedingt - von Hausruinen umgebenen Frankenplatzes. Der

                        Frankenplatz wurde in der Nachkriegszeit häufig als Bonner

                        Kirmesplatz genutzt. Hier bauten u.a. die großen Zirkusunter-

                        nehmen regelmäßig ihre Zelte auf.

                        Als Kind half Erich gelegentlich dabei, Buden und Ställe für die

                        Tiere zu errichten; Elefanten, Kamele und Raubkatzen vom Bonner

                        Westbahnhof abzuholen, mit ihnen durch die Stadt zu ziehen und

                        die Tiere in den Ställen mit Futter zu versorgen. Die Wochenenden

                        und Ferien verbrachte die Familie Beck in jenen Tagen häufig in

                        Hennef, wo ein Onkel ein landwirtschaftliches Anwesen besaß.

    

links: Erich Beck im         mitte: Erich Beck          rechts: Erich Beck

         Kindergarten                   Einschulung                    Kommunion

Rollerfahren in der Adolfstraße in Bonn

Erich Beck mit seiner Vespa auf dem Bonner

Frankenplatz. Schon früh fand Erich zum Judosport.

Als westdeutscher Jahrgangsmeister im Judoka

nahm er in der Folgezeit sehr erfolgreich an inter-

nationalen Jugendturnieren teil.

Musikalisch prägen die frühen 60-er Jahre Erichs

Lebensgefühl als Jugendlicher. Er lernt Banjo-

spielen. Seine Liebe gehört dem "Skiffle". Er lernt

Lonnie Donegan, bei dem u.a. auch einmal die

Beatles als Background-Gruppe spielten, auf dessen

Deutschlandtour persönlich kennen. Ausnahmslos

alle Lieder und Songtexte seines Idols kennt er bald auswendig.

Abb 1:    Erich im Judoka-Turnier            Abb 2:    Erich im Trainingscamp

Abb 3:    Erich mit Mannschafts-             Abb 4:    Erich mit seinem Banjo

              kollegen in Paris

26.03.1957   Nach einem guten Schulabschluss beginnt Erich Beck eine KFZ-

                       Elektrikerlehre bei Fleischhauer, einem in Bonn ortsansässigen

                       VW-Verkaufs- und Serviceunternehmen, das damals unmittelbar

                       an der Viktoriabrücke seine Werkstätten unterhielt.

                       Die handwerklich-technische Ausbildung liegt ihm. Nach der Ge-

                       sellenzeit erhält er 1968 seinen Meisterbrief und ist damit einer

                       der jüngsten KFZ-Elektrikermeister in Bonn.

Abb 1:    Lehrzeit bei Fleischhauer            Abb 2:    Auf dem Hof von Fleischhauer

Abb 3:    Erich als Geselle                        Abb 4:    Erich als KFZ-Elektrikermeister

1960              Erich Beck malt und zeichnet bereits als Jugendlicher sehr gerne.

                       Wie fast alle Bonner Maler orientiert er sich anfänglich an "moder-

                       nen" französischen Künstlern, die nach dem Krieg wichtige Impulse

                       in der bildenden Künst setzten und in den 40-er und 50-er Jahren

                       bereits zu neuen, eigenen Darstellungsstilen gefunden hatten.

                       (Abstrakte Malerei, Farbflächenmalerei, Realites Nouvelles, Formes

                        libres etc).

                       Als gerade mal 17-jähriger malt er für eine Ausstellung seine ersten

                      "offiziell" signierten und betitelten Werke. Darunter die stilistisch 

                       bereits erstaunlich reife: "Endlose Straße", die er als Aquarell auf

                       einem Raufaser-Untergrund erstellte.

Erich Beck: "Endlose Straße" Farbgrafik auf Raufaser, signiert und datiert (1960)

01.10.1963   Einberufung zur Bundeswehr nach Husum in Norddeutschland, wo

                       Erich nach einer entsprechenden Weiterbildung als Flugzeugelek-

                       triker zur Instandhaltung von Jagdflugzeugen (Typen FIAT G 91 und

                       F 84) betraut wird. Später - lange nach der Ableistung seines Wehr-

                       dienstes - beantragt er die Anerkennung als Kriegsdienstverwei-

                       gerer und setzt diese "nach einer harten Gewissensprüfung" auch

                       durch.

Abb 1:    Flugzeug-Elektriker bei der       Abb 2:    Erich bei Wartungsarbeiten

             der Bundeswehr in Husum                      an der Flugzeugelektrik

Abb 3:    Erich beim Banjospielen auf      Abb 4:    Erich mit Stubenkamerad beim

             "seiner" Bude                                         Zeichnen

Erich Beck: Stillleben (nach Juan Gris)

                       Im Hintergrund der Abb. 3

                       und 4 sind einige von Erich

                       Becks frühen Zeichnungen

                       und Grafiken zu erkennen.

                       Erste autodidaktische

                       Ölgemälde fertigte Erich

                       Beck nach Vorlage beziehungs-

                       weise in enger Anlehnung

                       an den kubistischen Stil

                       des Malers Juan Gris an,

                       dessen Werke er zuvor in

                       einer Ausstellung in Paris

                       gesehen hatte, an. Leider blieben diese Werke undokumentiert.

                       Sie wurden zum Teil an Stubenkameraden verschenkt und gelten

                       als verschollen.



1969 -1971    Zurückgekehrt nach Bonn, nimmt Erich Beck eine Stelle als

                        KFZ-Elektrikermeister bei VW-Nolden an.

 

01.09.1970    Berufsbegleitend belegt Erich Beck - zunächst mehr aus Neugier,

                        denn aus innerlich empfundener Berufung - diverse Aus- und

                        Weiterbildungskurse im grafisch-gestalterischen Bereich an der

                        VHS Bonn.

                        Er lernt Arno Reins kennen, der dort als Kunstdozent lehrt.

                        Schon bald erkennt Arno Reins das künstlerisch-gestalterische

                        Potenzial seines Schülers. In der Folgezeit fördert er intensiv das

                        zeichnerische und malerische Talent seines Schützlings und setzt

                        ihn - behutsam und bedächtig -auf die künstlerische Schiene.

Heirat mit Gabriele Hrdina

1973               Erich Beck heiratet (in erster Ehe)

                       Gabriele Hdina. Er bezieht mit ihr

                       ein Neubau-Reihenhaus in Alfter-

                       Witterschlick. Damit hat Erich Beck

                       "seinen lokalen Anker" geworfen.

                       Der Ort Witterschlick mit seiner

                       ursprünglich eher bäuerlich-dörf-

                       lichen Infrastruktur reizt ihn. Zwei

                       große Gewerbebetriebe prägen

                       den Ort. Die "Witterschlicker Ton-

                       gruben", die sowohl im Tagebau

                       wie historisch auch im Untertage-

                       bau betrieben wurden, lieferten mit

                       ihrem hochfeinen, blauen Ton den

                       Grundstoff für viele keramische

                       Industriebetriebe im Köln-Bonner

                       Raum (Klöckner-Möller; Wessel-Werk, Servais-Agrob-Werk etc.),

                       von denen eines noch heute unmittelbar in Witterschlick

                       (Deutsche Steingut AG) ansässig ist und keramische Objekte

                       produziert.                  

                      

Künstlerprofil

Teil 2              Künstlerische Ausbildung

1970                Die Begegnung mit dem Bonner Künstler Arno Reins in der

                        Volkshochschule Bonn markiert einen Wendepunkt in Erich Becks

                        Leben. Neben den regelmäßigen VHS-Kursen erteilt Arno Reins

                        seinem Schüler über sechs Jahre hinweg fast tagtäglich privaten

                        Mal- und Zeichenunterricht. Kein Wunder, dass er damit einen

                        maßgeblichen und zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch prägenden

                        Einfluß auf Erich Becks künstlerische Entwicklung gewann.

Erich Becks Lehrer und Förderer Arno Reins

                        Nach sechs "Lehrjahren" entlässt Arno Reins Erich Beck aus seiner

                        Obhut mit den Worten: "Ich schmeiß Dich jetzt raus! Ich kann Dir

                        eh nichts mehr beibringen. Finde Deinen Weg selbst!"

Verhandlungsniederschrift

01.05.1971      Erich Beck sucht in der

                        Folgezeit mehr und

                        mehr die künstlerische

                        Herausforderung.

                        Er kündigt und gibt

                        seinen Beruf als KFZ-

                        Elektrikermeister von

                        einem Tag auf den

                        anderen auf. Am 8.7.71

                        erscheint er beim

                        Ordnungsamt der Stadt

                        Bonn, um sich "offiziell"

                        als ausstellender Künstler registrieren zu lassen. Hierüber gibt es

                        noch eine Verhandlungsniederschrift. Er verpflichtet sich, als

                       "ausstellender" Künstler eine Reisegewerbekarte zu beantragen,

                        um seine Bilder im Rahmen des sogenannten "Künstlerfloh-

                        marktes" auf dem Römerplatz in Bonn auf einer 1qm großen

                        Präsentationsfläche darbieten zu können. Die Reisegewerbe-

                        karte wird ihm erteilt und Erich Beck wähnt sich "von da an

                        von Beruf Künstler" zu sein.              

Auszug aus Reisegewerbekarte: Erich Beck ist damit befugt zum "Feilbieten von Bildern"

                        Von dem Verkauf seiner Bilder auf Kunstmärkten lässt sich, wie

                        Erich schnell bemerkt, "nicht gut leben".

                        Auf Anraten seines Freundes und langjährigen beruflichen Weg-

                        begleiters - Wilhelm Burgwinkel - bewirbt er sich in der Werbe-

                        abteilung der damaligen Wessel-Werke, wo er - grafisch-

                        anwendungsorientiert arbeitend - zunächst die Printwerbung und

                        den Messe- und Ausstellungsbereich des Unternehmens betreut.

Abb 1:    Festanstellung als Designer       Abb 2:   Atelier im "Turmzimmer" der

              rechts: Erich Beck                                    Wesselwerke in Bonn

Abb 3:    von vorne: Karl Kaul, Erich       Abb 4:   Präsentations- und Kreativecke

              Beck, Wilhelm Burgwinkel                      im Turmzimmer-Atelier

Der Bonner Künstler Karl Kaul

                       In der Werbeabteilung lernt Erich Beck Karl

                       Kaul, einen Schüler Oskar Kokoschkas ken-

                       nen, der als angestellter Grafiker unter an-

                       derem Produktdesign-Entwürfe für die gra-

                       fische Gestaltung von Bad-Keramikobjekten

                       und Kacheln anfertigt.

                       Die beiden arbeiten - sich gegenseitig be-

                       einflussend - im sogenannten "Turmzimmer-

                       Atelier" der Wesselwerke Kopf an Kopf zu-

                       sammen.

                       Es folgt eine - nach eigenem Bekunden -

                      "wild-kreative Zeit" für Erich Beck.

                      "Mit wachem Kopf und offenen Augen" ver-

                       sucht er, das "Nach-68er Lebensgefühl" und die Zeit-Strömungen

                       in der damals aktuellen Kunst zu erfassen. Er zeichnet und ex-

                       perimentiert (unter Anleitung von Arno Reins) viel. Nach und

                       nach findet er sich als Künstler, beteiligt sich schon früh am 1.

                       Bonner Kunstmarkt und hat seinen ersten erfolgreichen Auftritt

                       mit einer Einzelausstellung in der Bonner Jazz-Galerie.

Erste Einzelausstellung in der Bonner Jazz-Galerie
Künstlergruppe SEMICOLON (unten liegend Erich Bec k)

1976               Erich Beck wird Mitglied der Künstlergruppe SEMICOLON.

                       Nach und nach macht er sich mit Einzel- und Gruppenaus-

                       stellungen einen Namen. Er findet in Johannes Reinarz,                        dem damaligen Vorsitzenden von SEMICOLON sein künst-

                       lerisches Pendant und einen fast väterlichen Freund.



Abb. oben        Der Bonner Bildhauer Johannes Reinarz, Vorsitzender der Künstler-

                       gruppe SEMICOLON, Freund und "Kunst-Inkubator" von Erich Beck.

                       (Auf dem Foto links beim "Knoblauch-Schälen")

 

                       Erich Beck lernt und profitiert nach eigenen Worten "unheimlich viel

                       von diesem Menschen. Er hat mich (als Künstler) reifen lassen".

                       Nach und nach vervollständigt Erich Beck sein künstlerisches Hand-

                       werkszeug, er findet seine Materialien ("Jaxon-Kreide"), seinen

                       Stil und seine "Handschrift".

1979               Johannes Reinarz ermuntert ihn - den Fußstapfen Arno Reins

                       folgend- Dozent für Akt- und Portraitzeichnen sowie Radierung

                       und Siebdrucktechniken an der VHS Bonn zu werden. Er fühlt

                       sich durch diesen "Job" persönlich herausgefordert, erkundet

                       Material, Farben und ... Menschen.  Er lebt sich aus.

                                                                          

20.04.1981      Nach Trennung und Scheidung von seiner ersten Frau Gabriele

                        heiratet Erich Beck in zweiter Ehe Monika Alt. Das Paar erwirbt

                        ein altes Fachwerkhaus im Ortskern von Alfter-Witterschlick,

                        Ramelshovener Straße 6, das in der Folgezeit nachhaltig renoviert

                        und zusammen mit dem später erworbenen Nachbarhaus

                         - Ramelshovener Straße 4 - in jahrelanger Anstrengung ("Leben

                        auf der Baustelle") zu einem Kleinod aus- und umgebaut wird.

                        Parallel zu seiner grafischen Tätigkeit in der Werbeabteilung der

                        Wesselwerke ist Erich Beck in der SEMICOLON-Atelierwerkstatt

                        sowie als Dozent in der VHS-Bonn tätig.

ab 1982          Leben auf der Baustelle. Im nunmehr integrierten Nachbauhaus -

                        Ramelshovener Straße 4 - richtet Erich Beck sich ein eigenes

                        Künstleratelier ein.

23.03.1985    Sohn Arno, benannt nach Erich Becks Lehrer Arno Reins, erblickt

                        das Licht der Welt und wird sogleich vom Künstlervirus seines

                        Vaters angesteckt.



Leben auf der Baustelle: Monika Beck im "entkernten" Wohnungstrakt

links:     Das Wohnhaus mit dem neben-    rechts:  Blick in die Ramelshovener

             liegenden Atelierhaus (rechts)                 Straße

                       Die wirtschaftlichen Zeiten werden rauher. Die Bonner Wessel-

                       werke sehen sich Ende der 70-er, Anfang der 80-er Jahre ge-

                       zwungen, zu fusionieren. Das neue Unternehmen Agrob-Wessel-

                       Servais ist einer der wenigen in Bonn verbliebenen industriellen

                       Arbeitgeber in der damals überwiegend von Ministerien, Behörden,

                       Botschaften und Verbänden geprägten Bundeshauptstadt. Doch

                       auch dieses Unternehmen gerät wirtschaftlich bald ins Straucheln.

                       Erich Beck verliert kurz vor Weihnachten 1980 seine Stelle in der

                       Werbeabteilung des Unternehmens. Sie wird aufgelöst. Die Arbeit

                       wird an eine externe Agentur vergeben.

                       Für nahezu ein Jahr ist Erich Beck arbeitslos. Er nutzt die Zeit, um

                       sein Wohnhaus und das Atelierhaus in Heimarbeit weiter auszu-

                       bauen ("Leben auf der Baustelle"). Die Vergütung für seine VHS-

                       Dozententätigkeit deckt gerade mal die Kosten für Farben und

                       anderes Künstlermaterial.

01.05.1982      Durch elementare wirtschaftliche Zwänge bedingt, kommt es bei

                        Erich Beck zu einer handfesten Rückbesinnung auf seine tech-

                        nisch-handwerklichen Befähigungen und so entscheidet er sich

                        erneut - "Knall auf Fall" - zu einem beruflichen Wechsel, diesmal

                        scheinbar abseits seiner inzwischen ausgeprägten künstlerischen

                        Ambitionen.

                        Erich Beck läßt sich bei der Kreishandwerkerschaft Bonn / Rhein-

                        Sieg eigeninitiativ zum Schlosser umschulen. Nach Abschluß

                        dieser Maßnahme bietet ihm die Kreishandwerkerschaft eine

                        Anstellung als Ausbildungsmeister in ihrem Berufsbildungs-

                        zentrum in Siegburg an.

                        Erich Beck nimmt dieses Angebot an, erlernt im weiteren zusätz-

                        lich den Beruf des Drehers und erwirbt nach der Ausbildungs-

                        befähigung alsbald auch den Meistertitel in dieser Berufssparte.

Erich Beck als BBZ Ausbildungsmeister

                       Die Kombination seiner beruflichen

                       Meisterqualifikationen (KFZ- Elektri-

                       ker, Schlosser und Dreher) prädes-

                       tinieren Erich Beck dazu, die Leitung

                       der überbetrieblichen CNC-Werk-

                       statt des Verbandes zu übernehmen.

                       Die CNC-Technik gewinnt zum da-

                       maligen Zeitpunkt - bedingt durch

                       den wachsenden Einfluß digitaler

                       Rechner in der industriellen Ferti-

                       gung, immer mehr an Bedeutung.

1996                Als Leiter des überbetrieblichen Ausbildungslabors der Kreishand-

                        werkerschaft Bonn / Rhein-Sieg führt Erich Beck Arbeitslose und

                        Jugendliche an die CNC-Technik heran und vermittelt im Rahmen

                        der beruflichen Weiterbildung die notwendigen Qualifikationen und

                        Kenntnisse in Theorie und Praxis der computergestützten Maschi-

                        nenbedienung.

1996 - 2004    Die Arbeit als Ausbildungsmeister in der Lehrwerkstatt der Kreis-

                        handwerkerschaft erweist sich in den folgenden Jahren sowohl

                        physisch wie psychisch als überaus anstrengend.

                        Erich Beck werden neben Erwachsenen nun zunehmend auch

                        schwererziehbare Jugendliche und Problemfälle, unter anderem

                        aus der Justizvollzugsanstalt Siegburg zugewiesen, die "geringst-

                        mögliche Motivation mit einem Hochstmaß an Leistungsverwei-

                        gerung" verbinden.

                        Mit großem inneren Engagement stürzt Erich Beck sich unermüd-

                        lich in die Arbeit, versucht - soweit irgend möglich - auf jeden

                        seiner Schützlinge individuell einzugehen, Hemmungen, Apathien

                        und Lernblockaden zu minimieren und abzubauen.

                        Die ständige Konfrontation mit der sozialen Realität zeigt

                        Wirkung.

                        Erich Beck erlebt in seinem beruflich-pädagogischen Engagement

                        Höhen und Tiefen, ein ständiges Wechselbad von sehr persönlich

                        empfundenen Erfolgen und Misserfolgen.

                        Letztendlich zermürbt ihn die Aufgabe. Er fühlt sich, "als ob er

                        ständig gegen Windmühlenflügel" kämpfe, wird psychisch insta-

                        bil und krank. Seine Asthmaanfälle häufen sich.

 

                        Die Kunst wird mehr und mehr ein lebensnotwendiger

                        Kontrapunkt zu seiner Arbeit.           .

31.03.2004      Aus gesundheitlichen Gründen - unter anderem wird Erich Beck

                        weiterhin von schweren Asthma-Anfällen heimgesucht - tritt er

                        mit dem Erreichen der rentenbefähigten Altersgrenze in den vor-

                        gezogenen Ruhestand.

                        Seine Rente ist nicht üppig, aber mit der finanziellen Absicherung

                        im Rücken vollzieht er einen erneuten "Lebenssprung", diesmal

                        endgültig in die Welt der Kunst, hin zu einem bedingungslosen

                        Wirken als freier Künstler.

Mitte 2004      Ein Bänderriß am Handflächenknochen führt zu einer nachhaltigen

                       Verkürzung einer Sehne und droht, in eine Versteifung seiner

                      "Arbeitshand" umzuschlagen. Durch diese Beeinträchtigung sieht er

                       sich gezwungen, seine angestammte, über Jahre hinweg ent-

                       wickelte manuell-künstlerische Arbeitstechnik (subtraktiv-abtra-

                       gende Jaxon-Kreide-Malerei) zeitweise aufzugeben.

27.06.2005      Erich Beck entschließt sich zu einer Handoperation. In der Re-

                        konvaleszenz experimentiert Erich Beck mit anderen Materia-

                        lien und Medien. Insbesondere die (Farbfoto-)Graphik hat es ihm

                        angetan. Er wechselt sein künstlerisches Arbeitszeug, eruiert mit

                        Digitalkamera, Computer und Farbdrucker neue Bildmotiv und

                        Bildwelten überwiegend aus dem lokalen Umfeld in Alfter-Witter-

                        schlick.

 Abb. oben:      Erich Beck: Fotovorlagen aus der Tongrube Witterschlick                    

                       Durch gezielte computergestützte Bildmanipulationen erkundet er

                       systematisch die Eigenheiten und die "Konstanz" seiner künst-

                       lerischen Handschrift und definiert dabei für sich, wie auch für den

                       Betrachter, einen individuellen persönlichen Stil, eben den

                       typischen "Erich-Beck-Stil".

2005 / 2006    Erich Beck focussiert seine künstlerischen Aktionen zunehmend

                        auf seinen Heimatort. Die zunächst von ihm anonym durchge-

                        führten "Kunstversteck-Aktionen" richten sich an alle Mitbürger

                        in Alfter-Witterschlick und finden alsbald große Resonanz.

                        Seine jährlichen Aktionen führen - im wahrsten Sinne des Wortes-

                        zu substanziellen "Kunst-Entdeckungen".

Erich und Arno Beck

15.09.2006     Sohn Arno wird zum Studium der "freien Malerei" an

                       der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie zu-

                       gelassen. In der Folgezeit verläßt Arno Beck das

                       heimische Elternhaus und bezieht ein eigenes Atelier

                       in Köln. Er bleibt in engem Kontakt zu seinem Vater.

 

                       Erich Becks physische Kondition ist weiterhin ange-

                       schlagen. Heftige Angst- und Panikattacken führen

                       2007 zu Krankenhausaufenthalten mit anschließen-

                       Reha-Behandlung. Die Ehe kriselt. Ehefrau Monika

                       verläßt das Haus.

21.03.2008      Erich Beck feiert seinen 65. Geburtstag. Ihm zu Ehren richtet die

                        Gemeinde Alfter in Verbindung mit dem Kulturkreis Alfter eine

                        große, siebenwöchige Retrospektiv-Ausstellung seiner Werke im

                        Rathaus aus.

11.09.2008      Erich Beck wird in den Vorstand "Witterschlicker Heimatkultur e.V"

                        gewählt und ist dort für das Programmkonzept des unter euro-

                        päischen Denkmalschutz stehenden Kunst- und Kulturhauses

                       "Kessenich" verantwortlich. Als Kurator ist er maßgeblich am Zu-

                        standekommen der Eröffnungsausstellung zum Thema: "Die

                        Geschichte Witterschlicks" mit Fotos und Exponaten aus der

                        Sammlung Fuhs und der Sammlung Braun beteiligt.

                       

Künstlergruppe SEMICOLON

11. 2008         Die Künstlergruppe SEMICOLON feiert

                       mit diversen Kunstaktionen und einer

                       Festveranstaltung ihr 40-jähriges

                       Gründungsjubiläum. Der Festkatalog:

                       "SEMICOLON 40" weist 15 aktive

                       Einzelkünstler aus. Zusammen mit

                       Titus Reinarz, einem Sohn seines

                       2004 verstorbenen Künstlerfreundes

                       Johannes Reinarz ist Erich Beck

                       inzwischen das "dienstälteste" Mit-

                       glied der Künstlergruppe.

                       Infolge einer - aus Erich Becks Sicht

                       - nicht abgesprochenen Verkaufs-

                       aktion seines Ausstellungsbeitrages bei einer SEMICOLON-

                       Präsentation in Frankreich, tritt Erich Beck unter Protest aus

                       der Künstlergruppe aus. 

16.12.2008     In Anerkennung seines unermüdlichen ehren-

                       amtlichen Einsatzes in der Kulturarbeit erhält

                       Erich Beck den Bürgerpreis der Gemeinde

                       Alfter-Witterschlick.

                       Mit diesem Preis wird insbesondere das un-

                       konventionelle kunstpädagogische Engage-

                       ment Erich Becks in der Heranführung der

                       Bürger an Kunst durch seine "Kunst- Ent-

                       deckungsaktionen" gewürdigt.                     

2009               Erich Beck intensiviert seine Arbeit als Kurator des Kunst- und

                       Kulturhauses "Kessenich". Er initiiert und realisiert ein umfang-

                       reiches Ausstellungsprogramm in Haus "Kessenich"             

                       u.a.                      

                       Organisation und Durchführung der 1. Kunstwoche Witterschlick

                       (Übersichtsausstellung ausschließlich in Witterschlick ansässiger

                       bildender Künstler und Künstlerinnen).

 

2010               Ausschreibung, Präsentation und Jurierung des 1. Jugendkunst-

                       preises Witterschlick

                       

                       Retrospektive der künstlerischen Arbeit des Witterschlicker

                       Bildhauers Johannes Reinarz (Einzelausstellung)

 

2011               Organisation und Durchführung der 2. Kunstwoche Witterschlick.

                       Diese Veranstaltung soll zukünftig im Zwei-Jahres-Rhythmus

                       abwechselnd mit dem Jugendkunstpreis Witterschlick stattfinden.

 

2012               Erich Beck schlägt vor, den bisher unbenannten Kirchplatz in

                       Witterschlick in "Johannes-Reinarz-Platz" umzubenennen. Er

                       bietet an, seine beiden Stahlplastiken auf den "Johannes-

                       Reinarz-Platz" umzustellen. Eine der beiden Figuren hatte er

                       "Johannes" benannt und 2005 der Gemeinde zur Erinnerung

                       an die Verdienste von Johannes Reinarz als Geschenk über-

                       geben. Das Vorhaben stößt auf ein zweigeteiltes Echo. Aus

                       Verärgerung über den hinhaltenden Widerstand stellt Erich

                       Beck seine Vorstandsarbeit in dem Verein "Witterschlicker

                       Heimatkultur e.V." ein.

 

                       Erich Beck kündigt die Einrichtung einer "Malschule" für Er-

                       wachsene und Kinder in seinem Wohnhaus an.

                        Fortsetzung des Künstlerprofils siehe Untermenue:

                        Künstlerische Entwicklung

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