Ausstellungen und Kunstaktionen
1979 Gemeinschaftsausstellung zum Thema "Science Fiction"
Galerei Lampingstraße 3, Bielefeld
1980 Teilnahme an Wanderausstellung zum Thema: "Stillleben"
Präsentationen in Bielefeld, Münster, Düsseldorf, Taragona
1981 Gruppenausstellung: Kunststudenten zum Thema: "Plastik
Fantastik" in Bielefeld und Münster
1982 Gruppenausstellung: Kunststudenten zum Thema: Lebensgroß"
in Bielefeld und Münster
1984 Einzelausstellung zum Abschluß des Kunststudiums,
Thema: "Alexis Sorbas" Galerie Lampingstraße 3, Bielefeld
1984 Teilnahme an der Jahresausstellung der GEDOK/Bonn im
Haus an der Redoute, Bad Godesberg
mit Exponaten aus der Reihe: "Alexis Sorbas"
" Ich arbeite auf der Basis des Informellen: Literatur regt mich
immer an, manchmal mehr noch als die Natur oder meine
persönliche Umgebung. Allerdings möchte ich meiner Kunst
keiner bestimmten Stilrichtung zugeordnet wissen, sie ist vielmehr
ein Prinzip, das die Autonomie des Malprozesses, die spontane
malerische Geste und den Aspekt des Zufalls mit dem Anspruch
verknüpft, Grundsätzliches und Allgemeingültiges zu formulieren.
Sie gibt sich einer meditativen Versenkung hin, nicht himmel-
stürmend, doch voll verhaltener Freude; so als trachte das
eigene Wesen nach Vermischung mit all jenen wie zufällig
gefundenen, aber dabei doch so exemplarischen Strukturen;
nicht abbildend, sondern gewissermaßen mit malerischen Mitteln
darüber nachdenkend."
1985 Teilnahme an der Gemeinschaftsausstellung der GEDOK Bonn
Thema: "Eigen-Art"
Gruppenausstellung der GEDOK in Euskirchen
Beteiligung am Kunstmarkt des Frauenmuseums in Bonn
1986 Beteiligung an der GEDOK '86 Jahresausstellung im Haus an der
Redoute in Bad Godesberg
1988 Beteiligung an der Kunstmesse der Künstlerinnen im
Frauenmuseum, Bonn
1989 Gruppenausstellung im Künstlerforum Bonn
Beteiligung an der GEDOK- Halbjahresausstellung im
Museum König, Bonn
1989 Beteiligung an der Weihnachtsausstellung des BBK Bonn
(Bundesverband bildender Künstler)
1989 Beteiligung an der GEDOK '89 Jahresausstellung im Haus an der
Redoute, Bad Godesberg
1990 Gruppenausstellung im Atelierhaus Süsterfeld, Aachen
Teilnahme an der Kunstmesse der Künstlerinnen sowie im
neuen Kunstkaufhaus im Frauenmuseum, Bonn
1992 Einzelausstellung: "Gina Rohrsen - Collagen" in der Sparkassen-
Galerie Rheinbach
1993 Einzelausstellung "Gina Rohsen- Malerei und Collagen" in der
Galerie des FLS-Studios, Bonn
ausgestellte Werkgruppen: u.a. "Im Bauch des Wals",
"Die Verwandlung II", "Störung und Auflösung", "Vom
Ursprung des Lebens"
1993 Teilnahme an der Gruppenausstellung: "Das kleine Format"
im kurfüstlichen Gärtnerhaus Bonn.
1993 Teilnahme an der GEDOK-Jahresausstellung "Dimension '93"
gezeigte Werkgruppe: "Die Verwandlung II"
1994 Beteiligung an der REGIONALE VII im Künstlerforum Bonn.
"Gina Rohsens großformatiges Diptychon "Mutterliebe" repräsentiert
zusammen mit den Werkgruppen von Dozenten und Absolventen
der Alanus-Hochschule sowie der Künstlergruppe "gruppe konkret"
"das beindruckende Künstlerpotential" der Bundesstadt Bonn".
1994 Beteiligung an der jurierten Themenausstellung der Stiftung
Kunst und Kultur des Landes NRW zum Thema:
"Streitmacht-Machtstreit" (Streit-Macht-Streit) mit Ausstellungen in
Walböhl, im Kunstverein Gummersbach sowie in der Landes-
vertretung NRW in Berlin.
1995 Einladungsausstellung
"Gina Rohrsen - Ina Zeuch: Malerei"
im Foyer des AOK-Bundesverbandes
in Bonn.
Gina Rohrsen stellt in einem Gesamt-
überblick den Schwerpunkt ihres
künstlerischen Schaffens in den 90-er
Jahren vor. Ihre Arbeiten sind in der
Regel mehrteilig angelegt und er-
gänzen sich zu umfassend bearbei-
teten Themengruppen:
16-teiliger Bildzyklus: "Im Bauch des
Wals"; 9-teiliger Bildzyklus: "Kreuz-
weg zur Ewigkeit"; Werkgruppen:
"Struggle for life" (Triptychon);
"Hoffnung auf Frieden I und II";
"Hommage a Beethoven" (4 Werke)
Einige ausgewählte Einzelwerke
verdeutlichen ihre von/durch Literatur
inspirierte Arbeitsweise: u.a.
"Das Urteil" (nach Franz Kafka);
"Ikarus III" etc.
1996 Einzelausstellung "Gina Rohrsen -
Erlebnis Kunst" in der Galerie des
FLS-Studios Bonn.
27 Werke zum Thema Musik
betitelt. Requiem I bis III so-
wie: "Komposition No. 1" bis
Komposition No 24"
"Gina Rohrsen interpretiert
Beethovens Musik auf Ihre Art
um. Eine körnig sandige Ober-
fläche, in die eine Abbildung
von Beethovens eingefügt ist,
läßt an eine Gedenktafel, oder
ein Epithaph denken. Wenn
hier auf Beständiges, Ewiges
angespielt wird, so scheint in
den von Bandagen gerahmten
Notenblättern etwas Verletz-
liches auf. Von Sand fast zu-
geschüttete Notenblätter
mahnen, Beethovens Musik
durch Zeit und festgefügte
Interpretationen neu zu ent-
decken."
1996 Einzelausstellung "Gina Rohrsen- Fenster zur Musik" im
Kurfüstlichen Gärtnerhaus Bonn.
Auszüge aus der Rezension im General-Anzeiger vom 13.03.96:
"Ihre Materialcollagen im Kurfüstlichen Gärtnerhaus bezeichnet
die Künstlerin Gina Rohrsen im Ausstellungstitel selber als
"Fenster zur Musik". Sie geben den Blick frei, nicht in die Weite,
sondern in das Innere ihrer eigenen Arbeit.
Seit Jahren beschäftigt sich Gina Rohrsen mit der Musik
Beethovens, eine Auseinandersetztung, die eine eigene und sehr
selbständige künstlerische Umsetzung erfahren hat. Fast immer
rückt Rohrsen einen filigran gehaltenen Notentext ins Zentrum
ihrer zumeist quadratischen Collagen. ... In den durch Strukturen
belebten Bildflächen spiegeln sich Klarheit und Gewalt der Musik.
... Das Flüchtige gewinnt Dauer im Gefüge der (bildnerischen)
Gestaltung.
In einer Arbeit von Gina Rohrsen (Requiem III) erscheint - dort
gleichsam geborgen und verwahrt - die Totenmaske des
Komponisten. Die Musik ruht in diesen Bildern, so meint man,
unter den Augen der Kunst".
1996 Teilnahme an der REGIONALE VIII im Künstlerforum Bonn:
"Who is afraid of red, yellow an blue?"
1996 Teilnahme an der BBK-Jahresausstellung '96: "Das andere Portrait"
im Haus an der Redoute in Bad Godesberg
1997 Teilnahme an der bundesweiten Ausstellungsaktion: "Zeitgleich" im
Bonner Künstlerforum. Insgesamt 105 Städte beteiligten sich unter
der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Roman Herzog an
dieser Aktion, die in Bonn vom BBK Bonn organisiert wurde. Im
Künstlerforum Bonn präsentierten 29 Künstler/innen ihre Werke
zu dem unvorgegebenen Thema: "Total - Normal".
1997 Teilnahme an der Ausstellung:
"Synchron '97 - Klangbriefe"
im Künstlerforum Bonn.
Die Ausstellung nimmt Bezug
auf die "Synchron '94", die
drei Jahre zuvor erstmals
explizit das Thema: "Musik
und Malerei" aufgriff, um das
besondere Verhältnis und die
Wechselwirkungen zwischen
Musik und bildender Kunst
in der Beethovenstadt-Bonn
herauszuarbeiten. Gina
Rohrsen hatte sich zwei Jahre
(1995/1996) lang intensiv
mit diesem Thema beschäftigt.
Erstmals wählte sie nun die
künstlerische Form einer
raumgreifenden Installation.
Über insgesamt 13 tickenden Metronomen, die mit der Zeit ein
immer wieder wechselndes Taktmuster wiedergaben, schwebten 23 an jeweils zwei gegenüberliegenden Ecken aufgehangene
Beethoven-Notenblätter. Bedingt durch die von oben eingeblasene
Luft der Klimaanlage bewegten sich die Notenblätter in einem
eher zufällig bedingten Rhythmus. Sie vermittelten so den
Eindruck eines beständigen Niederrieselns und zwangen den
Betrachter gleichzeitig dazu, das jeweils gehörte Taktmuster mit
dem optisch wahrgenommenen Blattrhythmus zu
synchronisieren.
Mit dieser aufwändigen Arbeit präsentierte Gina Rohsen erstmals
eine raumgreifende Installation innerhalb einer Ausstellung. Das
bildnerische Stilmittel der "Installation" wandte die Künstlerin in
der Folgezeit immer häufiger an, um "transbildnerische" Gefühle
und Stimmungslagen ausdrücken zu können. Installationen
wurden neben Collage und Malerei schließlich ein eigenständiger
Bestandteil ihres Oevres.
1998 Entwurf eines Bühnenbildes für eine Ballett-Produktion des
Stadttheaters in Rheinbach.
1999 Einzelausstellung im Glasmuseum Rheinbach. Thema: "Zeitspuren".
1999 Teilnahme an der GEDOK-Jahresausstellung im Künstlerforum Bonn
Titel: "Bindungen"
2000 Teilnahme an der Ausstellung: "An der Schwelle" im Frauen-
museum Bonn.
2000 Verabschiedung aus dem Wirkungskreis Bonn - Rheinbach mit
einer Einzelausstellung in der Burg Altendorf in Altendorf
Thema: "Jeder Abschied"
(... fällt schwer; ... hinterläßt Wehmut; ... ist ein Neuanfang!)
2003 Teilnahme an der Gruppenausstellung "Begegnungen" im Johannes-
Hospiz Münster
2003 Teilnahme an der Künstleraktion: "Übergänge" im Rahmen des
münsterlandweiten Projektes "Der Stoff, aus dem die Provinz ist"
Präsentation in der "Alten Kirche" in Welbergen.
2004 Teilnahme an der Ausstellung: "Kunst der Begegnung" in der
Dominikanerkirche in Münster.
2004 Teilnahme an der Künstleraktion: "Twilight Zone" im Kreativhaus
in Münster
Pressezitat:
"Der Besucher erwartet zwischen der Dunkelheit und den "weißen
Augenblicken" die Zone der Dämmerung, des Zwielichts. ... Neun
bildende Künstlerinnen des KünstlerinnenForums Münsterland
(thematisieren die Gegensätze) von Licht und Schatten, von
Anfang und Ende, von Flüchtigkeit und Unfassbarkeit auf jeweils
eigene Weise. ... Zwielicht als Grenzbereich zwischen Leben und
Tod, der Einsatz von Soldaten, der im Zwielicht steht, die
Schnittstelle zwischen Wachen und Träumen, "zwielichtige"
Gestalten und Schattenfiguren, Totentänze und die Ambivalenz
des menschlichen Daseins wird thematisiert. ... Mit allen Sinnen
wird man diese Kombination von Licht, Kunstwerken,
Filmen, Rauminstallationen und Musik erfahren
können."
2004 Teilnahme am "Grünen Salon", Atelier im Alten Haus in Legden
2004 Fortsetzung der "Twilight Zone" im Glasmuseum in Rheinbach
2004 Fortsetzung der "Twilight Zone" in der Faculty of fine Arts in
Luxor/Ägypten
2004 Teilnahme an der Ausstellung "ZeitRaum" in Legden
2005 Fortsetzung der "Twilight Zone" in der Stadthausgalerie in Münster
2005 Fortsetzung der "Twilight Zone" in der Galerie "Kunst im Turm" in
Lippstadt
2005 Teilnahme an der Kunstaktion: "FrauenGestalten" im DA Kunsthaus
Kloster Gravenhorst in Hörstel
2005 Teilnahme an der Ausstellung: "Mauerblümchen" der Gruppe M plus
in Legden
2006 Teilnahme an der Ausstellung: "Pillen & Pujers" der Gruppe M plus
in Doetinchem/Niederlande
2007 Teilnahme an der Aktion: Offene Künstlerateliers unter dem
Thema: "Tatort Kunst" des KünstlerinnenForums MünsterLand.
Gina Rohren stellte aktuelle Werke erstmals in ihrem privaten
Wohnhaus / Arbeitsatelier in Altenberge vor.
2008 Teilnahme an der Ausstellung: "Farbwechsel" in der SO-66 Produ-
zentinnengalerie in Münster.
2008 Im Rahmen der Aktion: "Tatort Kunst" Teilnahme an der gleich-
namigen Ausstellung im Textilmuseum in Bocholt.
2009 Beteiligung an der gemeinsamen Künstlerinnenaktion "Imagine"
zusammen mit ägyptischen Künstlerinnen in der Faculty of fine Arts
(Kunsthochschule) in Luxor / Ägypten.
2010 Fortsetzung der gemeinsamen Künstlerinnenaktion "Imagine"
in der Stadthausgalerie in Münster.
2010 Beteiligung an der Ausstellung: "Im Dialog" im Haus Metternich
in Koblenz
2010 Gemeinsame Ausstellung von Margret Sandmann und Gina
Rohrsen in der Raphaelsklinik in Münster: "Im Querschnitt
künstlerischen Schaffens: Tonskulpturen und Malerei"
2010 Ausstellung und Versteigerung ausgewählter "Kunststücke" in der
Galerie Münsterland in Emstetten.
2011 Einzelausstellung "Coffee and Cream" in der Produzentinnengalerie
So-66 in Münster
2011 Beteiligung an der Gemeinschaftsausstellung: "Wenn Wasser eckig
wird" anläßlich des Hafenfestes in der Produzentinnengalerie So-66
in Münster
2011 "bestechend" Themenausstellung in der Galerie So-66 zur Museums-
nacht.
2012 "und so weiter..." Beteiligung an der Jubiläumsausstellung anläßlich des
5-jährigen Bestehens der Produzentinnengalerie So-66 in Münster.
2012 "sichtbar 10 Jahre" Jubiläumsausstellung des KünstlerinnenForums
Münsterland in der Stadthausgalerie Münster
2012 Beteiligung an der Ausstellung: "Weit ab vom Schuss -Ägyptischer
Salon" im LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt / Spinnerei.
"Zeugnisse der Revolution in Ägypten 2011" benennt Gina Rohrsen ihre
mehrteilige Installation, die hintergründig auf die aktuellen politischen
Veränderungen in Ägypten Bezug nimmt. Das KünstlerinnenForum
Münsterland, dem Gina Rohrsen angehört, pflegt seit Jahren einen
intensiven Austausch mit ägyptischen Künstlerkolleginnen. Die Künst-
lerin war in jüngster Zeit mehrmals "vor Ort" in Ägypten gewesen.
In ihrer Installation geht es Gina Rohrsen nicht darum, demonstrativ und
plakativ "politische" Kunst zu machen oder lauthals Stellung zu beziehen.
Vielmehr wählt sie die leisen Töne, versucht in ihren Installationen eine
Art Spurensicherung zu betreiben, in dem sie Ausschnitte des heutigen
ägyptischen Alltags dokumentiert. Dazu gehört Freude und Leid. Freude,
wie sie sich in der fast heiteren Installation: "ALF LEYLA WA LEYLA"
mitteilt. Man hat den Eindruck, als hätten fünf Heimkehrer ihre rund
gebundenen weißen Kopftücher an der Garderobe abgelegt und ihre
Gehstöcke dazugestellt. Sie sind präsent, aber nun privat und nicht mehr
öffentlich.
Wer genau hinsieht, wird in der neben-
stehenden Rauminstallation eher die
leidbezogenen Belege der heutigen
ägyptischen Wirklichkeit bemerken.
Der Schreibtisch ist "übersäht" mit Ein-
zelbildern: Menschen und ihre Relikte
im Protest gegen Diktatur und Korrup-
tion sind zu sehen. In Augenhöhe er-
kennt man auf den Glastrennwänden
Fotos, die Außenansichten - in der Regel
in Grafittiart bemalter ägyptischer Ge-
bäude zeigen. Auch diese weisen auf
den Protest der Menschen hin. Ein all-
gegenwärtiger öffentlich-visueller Pro-
test. "Street-Art" im Dienste des Volkes.
Weitere Ausstellungen von Gina Rohrsen 2012:
2012 "Regen hatten wir heute wieder keinen" Gemeinschaftsausstellung an-
läßlich des Wintersalons 2012 in der Produzentinnengalerie So-66.
2012 Einzelausstellung: "Mehr Platz für neue Ideen - Mehr Platz für die
Kunst" HLB Dr. Schumacher und Partner, Münster
2013 "Stärke 10" Gemeinschaftsausstellung der (10) Künstlerinnen der
Produzentinnengalerie So-66 in Münster. Gina Rohrsern zeigt ihre
"Wasserspiegelbilder".
2013 Beteiligung an der Gemeinschafts-
ausstellung "streng genommen" der
So-66 Künstlerinnen anläßlich der
Museumsnacht 2013 in Münster. Gina
Rohrsen stellt neue, diffizielen Ma-
terialbildcollagen vor. Wichtigstes Ge-
staltungselement ist "natürlich be-
rostetes" Seidenpapier, das die
Künstlerin gezielt in einem zeitauf-
wändigen Verfahren herstellt, in dem
sie das Papier - aufgelegt auf Eisen-
platten - der Witterung aussetzt. Die
daraus gestalteten Bildtafeln sind in gewisser Weise "natürliche" Zeit-
dokumente. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man eine "strenge"
Strukturierung innerhalb der "Rostflächen". In regelmäßigem Ab-
ständen "ordnen" Paßkreuze und Lochpunkte die Leinwände und
geben so dem Auge des Betrachters einen visuellen Halt.
2013 Gemeinschaftsausstellung in der Produzentengalerie
SO-66. Gina Rohren experimentiert weiter mit natür-
lichen Materialien. Sie schließt gereihte "Steine" unter
teilweise "berostetem" Seidenpapier auf ihren Lein-
wänden ein. Die so reliefierten Flächen fixiert sie mit
Leim, Schelllack, Öl- und Temperafarben. So entstehen
faszinierende, fast archaisch anmutende "Wandrelikte".
Um die "Spannung" in der Materialität ihrer Werke für
den/die Betrachter/in zu erhöhen, ordnet Rohsen ihre
Materialbilder in "kalkulierten" Werkgruppen - meist in
Form von waagrechten oder senkrechten Diptychons
an. Es zeigt sich, dass die Gesamtwirkung einer Werk-
gruppe damit deutlich mehr als die Summe der Einzel-
wirkungen ausmacht.
2014 Im Rahmen der Ausstellung "Bruchkante" stellen die Künstlerinnen
der Produzentengalerie SO-66 in einem altem, zum Abriß anste-
henden (Speicher-)Gebäude des Münsteraner Hafens aus. Es ist dies
die letzte Aktion, die in diesem baulichen Ensemble stattfindet ehe die
Abrißbirne ihre Arbeit tut. Altes wird durch Neues ersetzt. Historie
macht Platz für die Zukunft. Dazwischen liegt eine Genzlinie, die
"Bruchkante" (= Titel der Ausstellung in dem kurzfristig zum "Palazzo
Finale" umbenannten Speichergebäude). Die "Bruchkante" hat von
beidem etwas, von Altem und Neuem, von Historie und Zukunft. Die
"Bruchkante" ist ein Ort der Wechselbeziehungen. Gina Rohrsen nähert
sich dem Thema durch die Wiederaufnahme ihrer Bonner Installation
von 1997: "Klangbriefe". Letztendlich sind es nur Kleinigkeiten, die
sie ändert. Denn die Gesamtinstallation beinhaltet genau solche
Wechselbeziehungen. Was sieht man? Zehn tickende - auf einer
weißen Bodenplatte aufgestellte - Metronome . Sie stehen für das
Überlieferte, das Alte, das Strukturgebende. Darüber - an weißen Fäden
aufgehängt - erkennt man einige "leicht-locker fliegende" Blätter. Sie
stehen für das Zukünftige, das Neue, das noch Konzeptionelle. Tat-
sächlich sind es Skipte, Aufzeichnungen eines Poeten, könnten aber
genauso gut auch Notenblätter oder erste Architekturskizzen des
zukünftigen, noch in Planung befindlichen Gebäudes sein.
Und so, wie ein Gedicht oder Poem nur durch Schrift, Musik nur durch
Noten und Architektur nur durch Risszeichnungen und Pläne "trans-
kribiert" werden kann, so braucht auch eine Lokalität eine gewisse
Transkription, um transparent zu werden und präsent zu bleiben.
Man hört bei dieser Installation kein Poem, man hört keine Musik, sieht
keine konkrete Architektur. Man bemerkt nur das Ticken der Metro-
nome, bemerkt nur das Alte, das konkret Erfahrbare.
Auch diese Installation visualisiert eine "Bruchkante", die ihren beson-
deren Reiz dadurch erhält, dass ein Betrachter dieser "Szenerie"
fast automatisch versucht, die Wechselwirkungen aufzudecken und
einen rhytmischen Bezug zwischen dem Takt der Metronome und den
durch Luftzug bewegten schwebenden Blättern herzustellen.
Manchmal klappt das, in der Regel bleiben die Wechselbeziehungen
aber eher vage. So wie auch das Neue - die Zukunft - in aller Regel
vage bleibt. (Bruchkante)
Gina Rohrsen: "Installation Klangbriefe II"
2014 Im Herbst 2014 folgt die Themenaus-
stellung "ff. Die Fortsetzung" in der
Galerie SO-66.
Gina Rohrsen bearbeitet das Thema
künstlerisch in ihrer Installation:
"Der verlassene Ort". Sie indiziert eine
Situation, die zeitlich vor der "Fort-
setzung" bestand. Man sieht ein "mu-
mifiziertes", weißes Stiefelpaar auf
einem Bilderteppich. Darauf eine mit
einem Schloß versehene Holzkiste.
Offenbar eine "Reisekiste", in der die
Habseligkeiten einer Person verstaut
sein könnten. Auf der Kiste bemerkt man einen Teller nebst Besteck,
möglicherweise die letzte Mahlzeit eines/r Reisende/n. Die Person ist nicht
mehr da. Wahrscheinlich hat sie ihre Reise angetreten. Die "Fortsetzung"
der Situation ist somit eingetroffen. Es bleibt ein "verlassener Ort" zurück,
es bleibt Abwesenheit und Leere.
2014 Zur letzten Gemeinschaftsausstellung des Jahres 2014 bearbeiten die
Künstlerinnen des Produzentengalerie SO-66 das Thema "Winterreise".
Man nimmt thematisch Bezug auf den berühmten Liederzyklus "Die
Winterreise" von Franz Schubert (1797-1928), wobei jeder Titel des
24-teiligen Liederzyklus aufgenommen und künstlerisch umgesetzt werden
konnte. Gina Rohsen hatte sich in Ihrer Bonner Zeit intensiv mit Ludwig
van Beethoven (1770 -1827) und den korrespondierenden Ausdrucks-
möglichkeiten von Musik und Malerei beschäftigt. In ihren beiden Werken
stellt sie (ohne Wertung) Auszüge aus den Partituren von Schubert und
Beethoven gegenüber. Beide lebten zur gleichen Zeit in Wien, wahr-
scheinlich kannten Sie einander, obgleich Beethoven 17 Jahre älter war.
Das genaue Verhältnis der beiden Komponisten zueinander ist bis heute
ungeklärt. Schubert verehrte Beethoven, witmete ihm eine seiner
Kompositionen und sorgte dafür, dass diese an den verehrten Meister
übergeben wurde. Beethovens Reaktion darauf ist nicht überliefert.
Da Franz Schubert bereits mit 31 Jahren verstarb, "überlebte" er Beet-
hoven nur um 1 Jahr. Beide wurden zunächst in unmittelbarer Nähe zu-
einander auf dem Währinger Friedhof in Wien begraben, ehe beide post-
hum in Ehrengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof umgebettet wurden.
links: Gina Rohrsen Diptychon: rechts: Gina Rohrsen- Eckinstallation
"SB - Kontrapunkte" "Doppel(grab-)kreuz"
2015 Ausstellung So-66-Wintersalon: Gina Rohrsen präsentiert im Rahmen
einer Gruppenausstellung der SO-66 Produzentengalerie dreidimensio-
nale, "raumgreifende" Objekte. Auf einen gelöteten Kupferdrahtrahmen
spannt sie handgeschöpfte Papiervliese auf, die die Spuren und Einfär-
bungen natürlicher, meist metallisch-rostiger Verwitterungsprozesse tragen.
Jedes der Objekte ist auf seine Weise eine gezielt geschaffene skulpturale
Plastik, ein archaisch anmutendes, sinn- und funktionsfreies Umweltobjekt,
ein "Kunst"- Stück (im wahrsten Sinne des Wortes) und mit seiner einma-
ligen Patina gleichzeitig ein unnachahmliches Langzeitdokument.
Abbildung oben: Gina Rohrsen Objekt: "Himmel und Hölle" (2015)
2016 Zur So-66 Gemeinschaftsausstellung "Frizzante", die parallel
zum Hafenfest im Juni/Juli 2016 in Münster in den Räumlich-
keiten der Produzentengalerie organisiert wird, steuert
Gina Rohrsen ein raumhohes Materialbild bei. Wieder expe-
rimentiert sie mit "natürlichen" Farben, läßt "geteerte" und
"angerostete" Papiere als Spurenträger miteinander kontras-
tieren. Auf der Mittelachse des Objektes glaubt man eine
schnurähnliche Vorrichtung zu erkennen, die durch einen
bläulich transparent gemalten "Eisquader" führt. Der Eis-
quader, eigentlich ein "natürliches" Wasserobjekt - hier in
gefrorenem Aggregatzustand (Frizzante) malerisch darge-
stellt- verbindet beide Objekthälften.
Abbildung rechts: Gina Rohrsen: "Symphonie aus Rost und Teer" (2016)
2016 Gemeinschaftsausstellung " Das Reh springt weit". Anläßlich des 100-
jährigen Bestehens der Dada-Bewegung präsentieren die Künstlerinnen
der Produzentengalerie SO-66 ein "Gesamtkunstwerk" als Hommage an
den Dadaismus, der als zeitgenössische Kunstbewegung einen enor-
men Einfluß auf die Kunst der Moderne hatte (und bis heute noch hat).
Als gemeinsame Klammer ihrer Arbeiten wählen die Künstlerinnen ein
"Reh", weil dieses in seinen willkürlich-zufallsbedingten Sprüngen ein
geradezu dadaistisches Verhalten zeigt und als künstliches Objekt sowohl
(hoch-)künstlerische, satirische und kitschige Bezüge aufweist.
Gina Rohrsen Drei Materialbilder zum Thema: "Das Reh springt weit" (2016)
Rehe springen - als Scherenschnitte schabloniert - über, unter und
zwischen Notenblattfregmenten, die die Handschrift Ludwig van
Beethovens tragen. Die Rehe selbst sind aus typischen Materialien, die
die Künstlerin häufiger in ihren Objekten einsetzt: Holzfunier, Röntgen-
bilder und "angerostete" Papiervliese. Text auf dem Radiergummi
des Arp-Museums im oberen Bild: "Bevor DaDa da war, war DaDa da".
2016 Umgeben von ägyptischer Hochkultur und Gegenwartskunst
Gina Rohrsen richtet sich in Luxor/Agypten ein eigenes Wohnatelier ein.
Neben den Zeugnissen des alten Theben (siehe Grab des Sennefer) ist sie
dort von - unmittelbar vor dem Haus gelegenen - offenen "Freiluft-Ateliers"
umgeben, in denen sie zusammen mit Freunden und Künstlerkollegen
ebenfalls arbeiten kann.
oben: Gina Rohrsen: Aufnahmen aus dem Grab des Sennefer in Luxor
unten: Blick vom Balkon des Wohnateliers auf die offenen Freiluftateliers
oben: Teilausschnitt Ägyptische "Street-Art"-Kultur in Luxor (Foto: Gina Rohsen)
(Zur Vergrößerung bitte in die Abbildungen klicken)
2017 Beteiligung an der Ausstellung Echolot(e), die
von den Künstlern und Künstlerinnen der Kultur-
werkstatt Altenberge e.V. und dem historischen
Eiskeller mit Unterstützung der Gemeinde
Altenberge vom 30.04. bis 14.05.2017 durchge-
führt wurde. Die Ausstellung gab einen Überblick
über die aktuelle Kunstszene in Altenberge. Zur
Ausstellung erschien ein aufwendig gedruckter
Farbkatalog, in dem die zehn beteiligten Künst-
ler/innen und ihre Werke erläutert wurden. Gina
Rohrsen ist mit zwei ihrer großformatigen Tafel-
werke sowie der archaisch anmutenden Eisen-
plastik "Himmel und Hölle" vertreten. Die Aus-
stellung wurde in der Kunstzeitschrift: Kontur 16
vorgestellt und besprochen.
Abb. links oben: Tafelbild ohne Titel 150 x 190 cm , Eisenoxyd und Acryl auf Lw.
rechts oben: Tafelbild "Geteilte Landschaft" 190 x 130 cm (Arbeit von 2008)
links inten: Exponat: "Himmel und Hölle" 90 x 120 x 120 cm (2016)
rechts unten: Exponat: "Himmel und Hölle" im historischen Eiskeller Altenberge
2018 Gina Rohsen beendet ihr künstlerisches
Engagement in der Produzentengalerie
SO-66 in Münster, um sich verstärkt
dem Afrika-Projekt an der Kunsthoch-
schule in Luxor zu witmen. In der Folge
werden ihre Thematiken gegenständ-
licher und realer. Sie wendet sich der
Landschafts- und Portraitmalerei zu und
fängt in ihren Werken viel von dem sie
umgebenden Lebensflair ein. Zum Ab-
schluss des Afrika-Projektes werden
ihre Arbeiten, wie die ihrer internatio-
nalen Künstlerkollegen und -kolleginnen
dem Publkum in einer großen Aus-
stellung vorgestellt. Seitdem ist die
Künstlerin in der international renom-
mierten NUN ART GALLERY regelmäßig mit eigenen Werken vertreten.
2019 Gina Rohrsens malerischen Ambitionen werden durch den heftigen
Corona-Ausbruch Ende März 2019 in Ägypten jäh unterbrochen. Mit
einem der letzten Flieger kommt sie nach Deutschland zurück, ohne
aber an ihre künstlertische Kreativzeit in Ägypten anknüpfen zu können.
Für anderthalb Jahre ist sie- wohl auch aus familiären Gründen - künst-
lerisch nicht mehr produktiv.
Aktuell befindet sich die Künstlerin voraussichtlich bis Ende März 2022 in Luxor.
Fortsetzung des Künstlerinnenprofils siehe Untermenue: Sammlungsverzeichnis
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