Sammlungsverzeichnis Gina Rohrsen

Sammlung: Michael Hümmer

Sammlungsnr:   GR 001-(01-06)

Titel:                 Die Verwandlung II

                        nach der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka

Künstlerin:         Gina Rohrsen

                       "Der 6-teilige Bildzyklus beschreibt eine Metamorphose von der

                        menschlichen Gestalt bis hin zum käferartigen Wesen, dem

                        "Käfer-Menschen". Die (vom Betrachter visuell gut nachvoll-

                        ziehbare) Metamorphose symbolisiert den inneren Fluchtversuch

                        des Menschen aus den gesellschaftlichen Zwängen, aber auch

                        die Bewegung aus vertrauten, alltäglichen Abläufen in die

                        Hilflosigkeit einer neuen Existenz."

Datierung:         1993

Abmaße:           6 Bilder im Format 80 x 60 (h x b)

                        gesamt: ca. 165 x 190 cm
Herkunft:           von der Künstlerin erworben (1993)

                        aus der Ausstellung: Dimension '93 im Künstlerforum Bonn

 

Gina Rohrsen: Die Verwandlung II

Die Künstlerin neben

ihrer sechsteiligen

Arbeit: "Die Verwand-

lung II" (1993),

aufgenommen in der

GEDOK-Ausstellung:

Dimension '93 im

Künstlerforum Bonn

                       " Meine jüngsten Arbeiten behandeln einen Zustand zwischen Angst

                         und Geborgenheit in dieser Welt, das Leben in seinen Grenzen

                         und Chancen zur Entwicklung.

                         In sich gekehrt sein und Aufbruch zur Wandlung geschieht als

                         Abfolge schrittweise - wie in dem Bildzyklus "Die Verwandlung II"

                         dargestellt - oder auch schlagartig und gleichzeitig. Inspiriert

                         wurde ich von der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka.

                         Meine Bilder sind von starken Hell-/Dunkel-Kontrasten sowie

                         sanften Farbübergängen bestimmt. Linien stehen zur Fläche.

                         Empfindlichkeit und Verletzlichkeit - Flächen werden zur Struktur."

Gina Rohrsen: Mutterliebe

Sammlungsnr:  GR 002 (01+02)

Titel:                Mutterliebe

                       2-teiliges Werk (Diptychon)

Künstlerin:       Gina Rohrsen

                      "Im Zentrum des Diptychons ergießt sich (bildübergreifend)

                       eine große rote Farbfläche, die an die Brustpartie einer Mutter

                       denken lässt. Rechts darunter eine helle (weiße) Struktur, die

                       (verkleinert) einen Säugling suggeriert, der - gerade aus seiner

                       Wiege entnommen - an die Brust der Mutter gehalten wird.

                       Das Werk thematisiert eine enge Mutter-Kind Beziehung: Die

                       lebenslange, allumfassende Fürsorge, die mit der Zeugung

                       beginnt, - Wärme und (dominante) Bedrohung zugleich be-

                       inhaltet. In das Zentrum des Gesamtwerkes ist Sand

                       eingearbeitet, was dem Diptychon stellenweise einen relief-

                       artigen Charakter verleiht".

Datierung:        1993

Abmaße:          2 Bilder, je 125 x 90 (h x b); ges. 180 x 125 cm

Herkunft:         Von der Künstlerin erworben                

Sammlungsnr:  GR 003 (01-06)

Titel:                Beethoven-Partituren

                       Collagen

Künstlerin:       Gina Rohrsen

                       Jahresgaben der Künstlerin, jeweils zu Weihnachten in Auflagen

                       zwischen 15 und 40 Stk. produziert

Datierung:        1993 bis 1997

Abmaße:          01 + 02 jeweils DIN A4

                       03 + 05 jeweils ca. 21 x 10 (h x b)

                       04 + 06 jeweils ca. 21 x 15 (h x b)

Herkunft:          Die Jahresgaben 1993 bis 1996 wurden zugesandt.

                       Die Bilder 05 und 06 wurden zur Vervollständigung der

                       Sammlung später zugekauft.

Gina Rohrsen: Requiem III

Sammlungsnr:   GR 004 (01+02)

Titel:                 Requiem III

                        2-teiliges Werk (Diptychon)

                        Rohleinen, Pergament und

                        Papier auf Nesselstoff.

Künstlerin:        Gina Rohrsen

                       "Die beiden Bilder sind als

                        Hochformat einander zu-

                        geordnet, so dass zwei

                        fensterartige Ausschnitte

                        zueinander stehen.

                        Sie geben im oberen Teil

                        den Blick auf eine

                        Beethoven-Partitur (Kla-

                        vierkonzert Nr. 5) frei.

                        Im unteren Teil des Dip-

                        tichons erscheint

                        Beethovens Totenmaske,

                        die der Partitur zugeordnet

                        ist. Die zwei Ausschnitte

                        sind von einer durch lange

                        Lagerung mit Patina ver-

                        sehene Rohleinenfläche

                        umgeben. Die obere Tafel

                        trägt das Geburtsdatum

                        Beethovens. In seiner

                        Wirkung erinnert das

                        Diptychon an ein Epitaph".

Datierung:         1996

Abmaße:           Zwei Bilder, je 70 x 70 cm;  ges. 140 x 70 (h x b) cm

Herkunft:           Von der Künstlerin erworben

Gina Rohrsen: Baguette

Sammlungsnr.:  GR 005

Titel:                Baguette

Künstlerin:        Gina Rohrsen

Signatur:          an der linken Bildkante: "Gina Rohrsen 2012"

Ausführung:      Öl auf Leinwand, darauf appliziert: dünnes rostbraun eingefärbtes

                        Reispapier (evtl. angewelktes Papyrusblatt ?) mit partiell einge-

                        schlossenen Pflanzenresten. Umrissformen mit Bleistift und

                        Pinselschaft in die weiße Malschicht eingekratzt.

Abmaße:           10 x 60 cm (h x b)

Herkunft:          Aus der Ausstellung:"Wintersalon So-66" (Geschenk der

                        Künstlerin)

Anmerkung:      Das Werk war in einer typischen Baguette-Tüte mit der Aufschrift

                       "Genießen Sie" der Essmann's Backstube GmbH in Altenberge,

                        dem Wohnort der Künstlerin, verpackt.

Gina Rohrsen: Das eingetütete Baguette

                     Das abgebildete Werk Baguette steht an dieser Stelle exemplarisch

                     für eine bestimmte malerische Produktionstechnik, die Gina Rohrsen

                     über Jahre entwickelt und zu einer ganz eigenen künstlerischen

                     Ausdrucksform perfektioniert hat. Ihre Bildträger (oder Teile daraus)

                     sind im Kontakt mit rostenden Eisenplatten längere Zeit gezielt im

                     Freien gelagert worden. Hierdurch entstehen prozeßbedingte

                     Verfärbungen des Bildträgers, die -sorgfältig arrangiert - als

                     rotbraune Oxidations- und Verwitterungsspuren stets auf mehr oder

                     minder lange Zeitprozesse hinweisen und den jeweiligen Motiven

                     eine zusätzliche (zeitliche) Anmutungsdimension verleihen:

Abb. links:                      Abb. mitte:                   Abb. rechts:

Rostbild I  (2012)            Rostbild II (2012)          Spärliche Mahlzeit (2012)

Gina Rohrsen: "Ginkgo Biloba" (2014)

Sammlungsnr.:  GR 006

Titel:                Ginkgo Biloba

Künstlerin:        Gina Rohrsen

Signatur:          rechts unten auf dem Passepartout: "Gina Rohrsen 2014"

Ausführung:      fest in einer keramikähnlichen, halbtransparenten Wachsmasse

                        fixiertes Blatt des Ginkgo-Baumes, appliziert auf einem geweißten,

                        geknitterten Bogen Packpapier. In Teilen ist der Farbauftrag ange-

                        rissen, so dass Farbe und Oberfläche des Packpapiers mit der

                        durchscheinenden Farbe des welken Ginkgo-Blattes korrespon-

                        diert. Die amorphe Schattenwirkung des geknitterten Untergrundes

                        kontrastiert zugleich mit dem Blatt und verleiht dem "Materialbild"

                        eine unvergleichlich diffizile (und ästhetische) Anmutung: Ein wirk-

                        liches Meisterwerk der Künstlerin!

Abmaße:           13 x 18 cm (h x b) (inkl. Passpartout)

Herkunft:          Geschenk der Künstlerin

Anmerkung:      Das Werk wird durch eine Widmungskarte begleitet, die ein Gedicht

                        Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1815 wiedergibt. Es

                        nimmt Bezug auf eine spezifische Besonderheit des Ginkgo-Blattes,

                        das durch einen tiefen, mittigen Einschnitt zweigeteilt erscheint:

                        Ginkgo Biloba

                        Dieses Baumes Blatt, der von Osten

                        Meinem Garten anvertraut,

                        Gibt geheimen Sinn zu kosten,

                        Wie's den Wissenden erbaut.

                        Ist es ein lebendig Wesen,

                        Das sich in sich selbst getrennt?

                        Sind es zwei, die sich erlesen,

                        Dass man sie als eines kennt?

                        Solche Fragen zu erwidern

                        Fand ich wohl den rechten Sinn.

                        Fühlst Du nicht an meinen Liedern,

                        Dass ich eins und doppelt bin?

Gina Rohrsen: Spindel-Installation (2015)

Sammlungsnr.:  GR 007

Titel:                Spindel-Installation

Künstlerin:        Gina Rohrsen

Signatur:          rechts unten auf dem Fotoabzug: "Gina Rohrsen 2015"

Ausführung:      fotografische Abbildung einer Installation spiralförmig gewickelter

                        Materialien/Objekte aus Draht, Mull, Wollfilz und Flachsgarn

                        Die Ausrichtung der Spindelachse ist willkürlich (hier schräg-

                        liegend), könnte aber genauso gut auch senkrecht sein oder

                        schräg nach oben in den Raum ragen. Wichtig ist zunächst nur

                        der rein physische Aspekt einer "umwickelt-eingehüllten" Dreh-

                        achse. Erst auf den zweiten Blick fällt die diffizile "Materialität"

                        der "Objekthülle" auf, die der Installation eine eigentümlich

                        ästhetische Anmutung verleiht. Unwillkürlich drängen sich beim 

                        Betrachten des Objektes Assoziationen auf. Die Künstlerin be-

                        schreibt dies so:

                       "Die Spindel steht im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Spinnens,

                        ist wesentliches Symbol sowohl der weisen Frauen, als auch der

                        Hexen und gilt als Attribut aller Muttergöttinnen, Mondgöttinnen und

                        Weberinnen des Schickals, insbesondere der heidnischen Mutter-

                        göttinnen wie u.a. Freja, Hulda und Perchta. In Platons Taimos heißt

                        es, der Kosmos drehe sich um die eigene Achse, die sich als Spindel

                        im Schoß der Göttin Nemesis drehe. Mit ihren phallischen Aspekten

                        hat die Spindel in Märchen die Eigenschaft eines Schlafdorns oder

                        einer Nadel, mit der Hexern und Zauberer stechen können, was

                        Zauberschlaf oder Tod verursachen kann. In "Dornröschen" wird

                        die Heldin von ihrem Vater vor Spindeln gewarnt, die er vorsorglich

                        im ganzen Land verbrennen lässt. Sie sticht sich jedoch zum Zeit-

                        punkt ihrer Geschlechtsreife an der Spindel einer hexenhaften Alten

                        und versinkt in einen hundertjährigen Schlaf, was als Verschwinden

                        im Fantasiereich des Unbewussten verstanden werden kann.

                        In ihrer Materialität, ist die Spindel im Besonderen ein Symbol der

                        Verletzlichkeit".

Abmaße:           20 x 29,5 cm (h x b)

Herkunft:          Geschenk der Künstlerin

Anmerkung:      Das Werk wird durch eine erläuterndes Beiblatt auf Transparent-

                        papier  begleitet.

Gina Rohrsen: Objekt im Glaskasten (2016)

Sammlungsnr.:  GR 008

Titel:                Objekt im Glaskasten

Künstlerin:        Gina Rohrsen

Signatur:          rechts unten "Gina Rohrsen 2016"

Ausführung:      Wer dreidimensional-plastische Materialbilder und Installationen liebt,

                        wird nachempfinden können, welch ungeheuer interlektueller - vor

                        allem aber ästhetischer - Reiz von Gina Rohrsens "Objekt im Glas-

                        kasten" ausgeht. Die Künstlerin kam kurz vor Weihnachten 2016

                        aus ihrem neu eingerichteten Atelier in Luxor/Ägypten zuruck und

                        brachte das Objekt mit. Unwillkürlich versucht man zu ergründen,

                        um was es sich handeln könnte. Offensichtlich etwas Organisches,

                        offensichtlich etwas Ausgetrocknetes. Etwas Mumifiziertes?

                        Man schaut genauer hin. Das Objekt hat zwei Sphären, so als rage

                        ein sehr diffiziles (Innen-)Leben aus einem halbtransparenten, ge-

                        glätteten Kokon. Ein (unterbrochener) Geburtsvorgang? Der

                        Übergang von einer Welt in eine andere?  Oder - wie die Ägypter

                        glaubten - von einem Reich in ein anderes Reich?  Rätselhaft und

                        faszinierend!

Abmaße:           20 x 26 x 3,5 cm (h x b x t)

Herkunft:          Geschenk der Künstlerin

2016            Weihnachtsedition 26

Sammlgsnr:  GR 009

Titel:           "Hommage an Beethoven"

Künstlerin:    Gina Rohrsen

Entwurf:       1996

Produktion:   Okt.+ Nov. 2016

Auflage:       100 Stück, (80 + 20 Künstler-

                   exemplare)

                   nummeriert und individuell signiert

                   von der Künstlerin unten rechts

Objekt:        1/100

Ausführung:  Wachsdruck, 19 x 14 cm (h x b),

                   versandfertig montiert in

                   Doree 260 - Passepartout (24 x 30)

                   zuzüglich Begleitblatt

Anmerkung: Auszug aus dem Beiblatt zur Weih-

                   nachtsedition 2016:

"der entwurf zur diesjährigen weihnachtsedition „hommage an beethoven“ entstand bereits 1996. die collage besteht aus 3 angeschnittenen bildelementen. zum einen erkennt man unschwer den kopf ludwig van beethovens (teilausschnitt der überlebensgroßen beethoven-statue auf dem bonner münsterplatz), einen ausriss aus einem partiturblatt beethovens (mit einer wirren, fast unleserlichen notation) und ein angerissenes stück wellpappe, das an ein halb geöffnetes paket, - quasi einen „container“ für das „gedankenkonstrukt beethoven“ - denken lässt. zusammengehalten wird die collage durch rote und schwarze linienzüge, die einerseits die vermeintliche kontur des genius nachzeichnen und andererseits auf die zusammengehörigkeit von „genius und werk“ verweist.- eben eine klassische hommage.

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