M4 Sammlung (ab 2020)

2020            weihnachtsedition 30

Künstler:       manfred frey

Titel:             porzellankachel: "lebenslinien"

Entwurf:        2019

Produktion:   2019

Auflage:        100 stück

                    produziert von der porzellan-

                    manufaktur lindner in küps

Ausführung:  biskuit-porzellan, weiß

                    rückseitig signiert "M. Frey" und

                    datiert 2020

                                       Abmaße:       190 x 150 x 7 mm 

                                       Gewicht:       225 gr.

                                                           verpackt in weissblechdose 182 x 232 x 25

                                                           mm, gesamtgewicht: 430 gr.

zuzüglich Begleitblatt:

Werkgenese: 70 jahre prallen lebens liegen nun hinter mir. 70 tolle jahre, die durch kinder und verwandte, durch freunde, arbeitskollegen, künstler und viele andere liebe menschen, denen ich im laufe meines lebens begegnet bin, nachhaltig geprägt wurden. ich bin ihnen allen aus ganzem herzen dankbar und möchte mich mit einem persönlichen geschenk bedanken. und so ist die beiliegende geburtstagskachel als auftragsproduktion aus weißem biskuitporzellan entstanden. sie zeigt ein schleifenband, bestehend aus meist parallelen linien, die ich als „lebenslinien“ interpretiere. lebenslinien von mitmenschen, mit denen man „durchs leben gegangen“ ist und mit denen man gemeinsam erlebnisse, - erfolge ebenso wie misserfolge - geteilt hat. manchmal überschneidet sich das schleifenband der lebenslinien, manchmal kreuzen sie sich und gehen auseinander, manchmal werden sie abgeschnitten, manchmal nähern sie sich wieder. so ist eben das leben. bei aller wirrnis, und aller individualität bildet das leben aber im gesamten – wie diese geburtstagskachel – ein ästhetisch reizvolles - in gewisser weise sogar „kunstvolles“ muster. möglicherweise, weil das leben in sich niemals ganz abgerundet und abgeschlossen ist. die anregung zu dem motiv der geburtstagskachel erhielt ich beim betrachten einer vase aus der „hacienda-serie“ der firma kaiser porzellan aus dem mainfränkischen bad staffelstein. der chefdesigner des hauses – manfred frey – hatte mit seinem vasenmotiv ursprünglich bezug auf die jahrhundertelang gepflegte tradition der korbflechterei im benachbarten lichtenfels / michelau genommen. (dort befindet sich übrigens auch das deutsche korbmuseum). der künstler interpretierte die muster der korbflechterei neu und transformierte sie als oberflächendekor auf seine porzellanobjekte. so war es 2019 nur ein logischer schritt gewesen, den begnadeten porzellanmodelleur um einen freien entwurf für eine geburtstagskachel zu bitten.

künstler: manfred frey, jahrgang 1940, nach praktischer lehrausbildung studium am renommierten „johann-friedrich-böttger-institut“ in selb. 1966 studienabschluss als porzellan-modelleur. 1970 leiter der formgiesserei und einrichterei bei kaiser-porzellan in bad staffelstein, danach über jahrzehnte leiter der modellabteilung und chefdesigner des hauses kaiser. zahlreiche internationale auszeichnungen und preise. nach seiner pensionierung (2008) als freier künstler und porzellanmodelleur mit eigenem atelier in bad staffelstein tätig. ausstellungen solitärer einzelstücke und unikate seit 2015. ausführliches künstlerprofil siehe www.treffpunkt-kunst.net

edition: geburtstagskachel: „lebenslinien“, biskuit-porzellan, 195 x 150x 8 mm (h x b x t), ca. 445 gr., limitierte auflage: 100 stück, produziert bei der lindner-porzellan-manufaktur in küps / oberfranken, signiert und datiert; 30. jahresedition; editor: michael e. hümmer; email: me.huemmer@web.de, niederkassel, zum 70. Geburtstag am 26.02.2020.

Sonderedition

2022           sonderedition 31 zum Tode von 

                   erich beck

Künstler:      erich beck   

Titel:            brücke über stillem wasser       

Entwurf:       2021

Produktion:   postmortal

Auflage:       15 stk. (fotodruckabzüge)

Ausführung:  originalvorlage jaxon-kreide 

signiert unten rechts + signierschablone EB

                                                           originalgröße: 14 x 22,5 cm

                                                           alle drucke in passepartouts, teilweise weiß

                                                           gerahmt (fotorahmen 20 x 30 cm)

zuzüglich Begleitblatt:

in memoriam erich beck

erich beck, dessen lebensweg und künstlerische entwicklung ich über jahre und jahr-zehnte intensiv verfolgt habe, war mir ein guter freund. wie häufig sassen wir in seinem atelier, diskutierten und tauschen uns aus. unzählige male erläuterte er mir seine arbeiten. und was mich dabei immer faszinierte, war die ganz eigene art, wie er seine "sicht der dinge" darstellen konnte. seine "sicht" war häufig überraschend, eben weil er dinge sah und bemerkte, die anderen gar nicht erst auffallen würden. zum beispiel sah er einmal eine am fenster vorbeieilende nonne. ich persönlich sah aber nur den oberen teil eines zusammengeklappten sonnenschirmes. bis er den fensterausblick zeichnerisch auf ein blatt papier bannte und dann sah ich die nonne mit ihrem im winde wehenden umhang auf einmal auch. zerbrochene gehwegplatten, pfützen, vereiste zweige, spiegelungen im fensterglas. alles nur eine frage des sehens, des blickwinkels und des individuellen erkennens. hinter allem steckt mehr. hinter allem stecken ansichten, erfahrungen, bedeutungen und interpretationen.

was erich mir zeigte ist, dass jedes bild, das wir uns von unserer umwelt machen, doppel- und mehrdeutig ist. im hintergrund schwingen noch viele, häufig völlig andere bedeutungsebenen mit. so auch bei einem seiner letzten werke "brücke über stillem wasser".  auf dem ersten blick sieht man tatsächlich eine brücke über einen fluss. auf den zweiten blick "sieht" man aber auf einmal die lauernden dämonen. ein bild, das ängste wiederspiegelt, ein bild, das das phänomen der "lebensangst" thematisiert. erich beck hatte im laufe seines lebens gesundheitlich viele, viele physische und psychische rückschläge zu verdauen. ich habe ihn dafür bewundert, dass er immer wieder aufgestanden ist. er brauchte seine kunst, um zu überleben. 

2023           weihnachtsedition 32

Künstlerin:   maren katelaan

Titel:           kurzschluss           

Entwurf:      2022 

Produktion:  2022

Auflage:      25 stk

Ausführung: manueller stencildruck auf

                  355gr. kunst-kartonpapier

Abmaße:     21 x 15 cm 

signiert und montiert in passepartous, teilweise fertig gerahmt in weißen fotorahmen 20 x 30 cm     

zuzüglich Begleitblatt:

werkgenese: "kurzschluss“ ist das blatt der diesjährigen weihnachtsedition betitelt, die im oktober/november 2022 auf besonderen Wunsch als auftragsarbeit von maren katelaan gestaltet wurde. eigentlich sollte meine jährliche kunstedition mit ihrem 30. erscheinen im jahr 2020 beendet werden. freunde und bekannte drängten mich daraufhin, möglichst doch noch eine weitere arbeit - vielleicht außerhalb der bisherigen weihnachtseditionsreihe – aufzulegen. Und so entstand die beiliegende, individuell gestaltete grafikreihe in einer kleinen limitierten auflage von 25 stück. basis dieser schwarz-weiß arbeit sind verschiedene – in ihrer form zunächst undefinierte linien- und flächenabdruckstempel, die innerhalb eines abgegrenzten bildfeldes, dem thema „kurzschluss“ entsprechend – scheinbar zufällig und wild gemixt, frei neben- und übereinander „appliziert“ wurden. das abgebildete chaos hat bei näherem hinsehen methode: einzelne bildbereiche sind durch partielle abdeckungen „freigehalten“ worden, andere wurden durch dünne, gekratzt wirkende linienzüge miteinander verbunden und in beziehung gebracht. die künstlerin hält sich grafisch-visuell an die definition des wortes "kurzschluss", die lexikalisch eine sich als störung auswirkende unmittelbare verbindung zweier unter elektrischer spannung stehender leitungen bezeichnet. zwei leitungen, zwei pole, zwei zustände, zwei gegensätze,die sichj funktional eigentlich ausschließen und beim erzwundenen zusammentrefffen zum stillstand, zum chaos führen.kurz: ein "modell" unserer welt, unserer umwelt, unseres lebensraumes. was wunder,dass die grafiken der künstlerin als kugeln geformt sind. erden, jede anders, jede ein mikrokosmos, jede ein (kreatives) chaos und jede doch eine irgendwie funktionierende, in sich geschlossenen einheit. wer erst einmalunsere eigene erde vom mond aua oder mittels raumsonden vom rande unseres sonnensystems aua als mikroskopisch kleinen fleck in der unfassbaren weite des alls bewusst wahrgenommen hat, der wird angesichts der überwältigenden dimensionen mit einer gewissen ehrfurcht erkennen, wie klein, nichtig und unbedeutend die konflikte auf dieser welt sind. schön dass es dinge wie dieses blatt einer eigentlich ausgelaufenen editionsreihe gibt, die uns genau daran erinnern. kunst muss im klassischen sinne nicht scön und erbaulich sein. kunst muss auch nicht direkt erfass- und erkennbar sein, aber kunst sollte dem betrachter, respektive der betrachterin - stets eine "intention" vermitteln. eine anregung zum nachdenken

künstlerin: maren katelaan, jahrgang 1977, studium kommunikationsdesign an der hochschule niederrhein/krefeld bei prof. volker lehnert und prof. monika hagenberg.

daad-stipendiatin in london, zahlreiche ausstellungen, kunstpreise u. auszeichnungen. lebt und arbeitet mit familie seit 2008 als freischaffende künstlerin und freelancerin in auckland/neuseeland. detailliertes künstlerprofil: siehe www.treffpunkt-kunst.net, aktuelle arbeiten: www.maren.katelaan.com

edition: titel "kurzschluss" individuelle schwarz-weis grafik in stempeldruckverfahren hergestellt, gefertigt in neuseeland, limitierte auflage  25 stk. auf 355 gr. kunstkartonplatten, 21 x 15 cm (h x b), signiert und teilweise montiert in passepartouts, 33. ausgabe; editor: michael hümmer, weihnachten 2023;

 

2024           weihnachtsedition 33

Künstlerin:   maren katelaan  

Titel:           sekunde nach dem urknall          

Entwurf:      2023

Produktion:  2023

Auflage:      25 stk.

Ausführung: manueller stencildruck

Abmaße:     21 x 15 cm   

signiert und montiert in passepartous,

teilweise fertig gerahmt in weißen fotorahmen,

20 x 30 cm   

 

 

zuzüglich begleitblatt:

werkgenese: „totgesagte leben länger“. was für jegliche form irdischer kreaturen gilt, gilt auch für kunsterzeugnisse und in diesem speziellen fall auch für meine alljährliche kunstedition. eigentlich sollte sie mit ihrem 30. erscheinen im jahr 2020 bereits auslaufen. dann aber bedrängten mich freunde und bekannte, 2023 doch noch eine weitere edition aufzulegen. und diese war - streng auf 25 exemplare limitiert – schnell weg. einige waren enttäuscht und fühlten sich vielleicht auch übergangen und so bat ich die künstlerin maren katelaan darum, eine zweitauflage der arbeit „kurzschluss“ zu erstellen. das fand diese überhaupt nicht gut und bot ihrerseits an, eine andere grafikreihe mit dem titel: (in der) „sekunde nach dem urknall“ - ebenfalls als individualisierte s/w-stencildrucke in einer auflage von 25 stk. ausgelegt, zu kreieren.

es ist sicherlich ein urbedürfnis des menschen zu erfahren, wie alles begann und was denn damals vor rund 13,8 milliarden jahren bei dem ereignis, das wir heute als „urknall“ bezeichnen, passiert ist. bis heute weiß man es nicht genau, nur dass damals die „singularität“ innerhalb kürzester zeit in einen anderen zustand wechselte und mit dem wechsel die „geburt“ und konstituierung eines neuartigen - anfänglich extrem chaotischen - zustandes erfolgte, den wir menschen heute mit pysikalischen begriffen wie energie, masse, raum und zeit zu erklären (und zu begreifen) versuchen. offensichtlich bildeten sich unmittelbar nach dem urknall bipolare beziehungen aus: In der ersten sekunde nach dem urknall entstanden – soweit wir das heute wissen - teilchen und antiteilchen und wurden im wechselspiel zwischen „heller“ und „dunkler“ energie zur masse. die vorher im zustand der „singularität“ völlig in sich abgeschlossene „zeit“ brach auf, wurde zum zeitstrahl und konstituierte damit wahrnehmbare prozessabläufe. letztendlich „beruhigte“ sich durch ständige expansion das anfängliche chaos und wurde zu dem, was wir heute als universum bezeichnen. der anfang unseres universums ist mit dem urknall vor ungefähr 13,8 milliarden jahren definiert, das ende ist offen.

künstlerin: maren katelaan, jahrgang 1977, studium kommunikationsdesign an der hochschule niederrhein/krefeld bei prof. volker lehnert und prof. monika hagenberg.

daad-stipendiatin in london, zahlreiche ausstellungen, kunstpreise u. auszeichnun-gen. lebt und arbeitet mit familie seit 2008 als freischaffende künstlerin und freelancerin in auckland/neuseeland. detailliertes künstlerprofil: siehe www.treffpunkt-kunst.net, aktuelle arbeiten: www.maren.katelaan.com

edition: titel „sekunde nach dem urknall“; individuelle schwarz-weiss grafik; stencil-drucke, in neuseeland gefertigt, limitierte auflage 25 stk. auf 355gr. Kunstkarton-karten; 21 x 15 cm (h x b); signiert und (teilweise) montiert in passepartouts; 34. jahresausgabe (seit 1991/92); editor: michael hümmer.

 

2025            weihnachtsedition 34

Künstlerin:    maren katelaan

Titel:            aura nzl        

Entwurf:       01/2025 

Produktion:   2025 in nzl

Auflage:        30 stk (25+5)

Ausführung:  manueller Stencildruck

Abmaße:       21 x 15

                    signiert und montiert in passepartouts, 

                    gerahmt in weißen Fotorahmen 20 x 30 cm      

 

 

zuzüglich Begleitblatt:

werkgenese: „nzl-aura“ ist das diesjährige blatt meiner alljährlichen kunstedition be-nannt. wer alle typischen landschaften europas kennenlernen will, sollte so seltsam es klingt, zu dem geografisch genauen gegenpunkt europas, nach neuseeland (nzl) reisen. gräbt man bei der spanischen stadt malaga ein loch durch den erdmittelpunkt, käme man auf der anderen seite der welt in auckland, der größten stadt neuseelands heraus. neuseeland,- südlich von australien gelegen, ist flächenmäßig etwa so groß wie italien und zählt aktuell rund 5,4 millionen einwohner. etwa 1,7 millionen davon leben in auckland. rund 15 % der bevölkerung sind maoris, die als indigene volksgruppe im 13. jahrhundert aus dem polynesischen raum mit ihren kanus in das damals noch völlig unbesiedelte, weit abseits gelegene eiland immigriert und dort sesshaft geworden sind. wie die gewaltigen moai-steinskulpturen auf den osterinseln vermuten lassen, sind die maoris möglicherweise nachfahren der frühen rapanui-stämme, die auf der heute zu chile gehöri-gen südpolynesischen osterinselgruppe lebten. auf neuseeland findet man dicht ge-drängt alle landschaftstypen europas: is-ländische vulkane, geysire und thermal-quellen, norwegische fjorde, schneebe-deckte schweizer hochgebirge, toskani-sche hügellandschaften, südfranzösische weinanbaugebiete, dichte osteuropäische urwald- und weideflächen, steppen, wandernde dünen sowie alle arten von felsen- und sandküsten, die an irische, walisische, adriatische, griechische und andere mediterrane küstenregionen erinnern. schnell war klar, dass das diesjährige künstlerische „mit-bringsel“ meiner reise nach neuseeland thematisch keine charakterisierung der dortigen landschaften sein konnte. doch was ist kennzeichnend für neuseeland? wie lässt sich die „aura“ eines solchen landes erfassen? welche möglichst einfachen „images“ und welche daraus abzuleitenden druckformen sind opportun? im rahmen eines zweitägigen künstlerworkshops kreierte maren katelaan insgesamt 25 individuelle unikatdrucke, die jeweils aus einer kombination von drei standardisierten stempelelementen bestehen: eine runde form - in gelber farbe die sonne neuseelands repräsentierend; eine zugespitzt elliptische form, die assoziationen an ein kanu oder ein surfbrett weckt sowie eine gestaltschablone, die intuitiv einen bezug zu den eindrucksvollen moai-steinskulpturen der osterinseln und damit zur kultur der frühen maoris herstellt.

künstlerin: maren katelaan, jahrgang 1977, studium kommunikationsdesign an der hochschule niederrhein/krefeld bei prof. volker lehnert und prof. monika hagenberg.

daad-stipendiatin in london, zahlreiche ausstellungen, kunstpreise u. auszeichnungen. lebt und arbeitet mit familie seit 2008 als freischaffende künstlerin und free-lancerin in auckland/neuseeland. detailliertes künstlerprofil: siehe www.treffpunkt-kunst.net.

edition: titel „nzl-aura“; individuelle grafik in schwarz, weiß und gelb; stencil-drucke, in neuseeland gefertigt, limitierte unikat-auflage 25 stk. auf 355 gr. kunstkarton-karten (+ 5 künstlerfassungen); 21 x 15 cm (h x b); signiert und montiert in passepartouts und weißen rahmen; 34. jahresausgabe 2025 (seit 1991/92); editor: michael hümmer.