Werkverzeichnis Michael Hümmer 2016
Werknummer: 2016.001
Titel: Ittens Farbnixen
Ausführung: Zimmerskulptur; Stahl-
gestell schwarz mit 6 bunt-
lackierten Holzstatuen; ein-
zeln ersteigert im Internet
(ebay)
Abmaße: 52,5 x 60,5 x 15 cm
(h x b x t)
Gewicht: ca 10,2 kg
Eigner: N.N (reserviert)
Anmerkung: Die bunte Figuren-Gruppe
ist als Homage Johnnes Itten (1888 - 1967) gewitmet. Der Schweizer Maler, Kunst-
theoretiker und Kunstpädagoge Johannes Itten war von 1919 bis 1923 Lehrer der
Vorklasse am Bauhaus in Weimar. Er gilt als Begründer der Farbtypen- und Farbkon-
trastlehre (Itten'scher Farbkreis) sowie einer Bildkompositionslehre, deren Grund-
lagen noch heute an Kunsthochschulen und Kunstakademien gelehrt werden.
Werknummer: 2016.002
Titel: Drei bundesdeutsche Grazien
Ausführung: Zimmerskulptur; Stahlgestell schwarz
Grundlackierung Gestell schwarz mit
3 in
den bundesdeutschen Nationalfarben
lackierten Holzskulpturen.
Abmaße: ca 59,5 x 50,5 x 17,5 cm (h x b x t)
Gewicht: ca. 7,8 kg
Eigner: N.N (reserviert)
Anmerkung: Aktuell stehen wieder einmal Bundestags-
wahlen an. Über die Kanzlerkandidatur
muss in nächster Zeit entschieden wer-
den. Drei Damen bringen sich bei der CDU in Position: Angela Merkel (bisherige
Bundeskanzlerin) Ursula von der Leyen (bisherige Verteidigungsministerin, Julia
Klöckner (bisherige Oppositionsführerin in Rheinland-Pfalz). Frauenpower!
"Good luck-Angela, Ursula und Julia!"
Werknummer: 2016.003
Titel: Pure Weiblichkeit
Ausführung: Zimmerskulptur, Stahlgestell schwarz
Grundlackierung Gestell schwarz mit 2
rotlackierten afrikanischen Fruchtbarkeits-
göttinnen (Holz)
Abmaße: ca 52,5 x 29,5 x 16 cm (h x b x t)
Gewicht: ca 5,5 kg
Eigner: N.N
Anmerkung: Es waren die frühen französischen Ex-
pressionisten, die - konfrontiert mit den
Kultgegenständen der Eingeborenen in
ihren Kolonialgebieten - die ungeheuere Kraft und Expressivität vor allem in den
afrikanischen Stammesfiguren bemerkten. Sich aus den üblichen Seh- und Denk-
schlonen befreien, Gestaltung nicht so sehr aus der Ästhetik des Realen, des mög-
lichst naturnah Dargestellten - eben des exakten Naturalismus - zu entwickeln,
genau das machten ihnen die "primitiven Naturvölker" vor. Es dauerte lange, bis
europäische Künstler es wagen konnten, für die Darstellung der Weiblichkeit ver-
gleichbar "pralle" Bild- und Formchiffren zu verwenden.
Werknummer: 2016.004
Titel: Politische Konformität
Ausführung: Zimmerskulptur; Stahl-
gestell schwarz mit 3
Eulenfiguren in den bun-
desdeutschen National-
farben lackiert
Abmaße: ca 37,5 x 30,5 x 12 cm
(h x b x t)
Gewicht: ca 7,7 kg
Eigner: N.N (Option)
Anmerkung: Die Figur der Eule gilt
schon lange als ikonografisches Symbol für besondere Weisheit, für Belesenheit und
logisches Denkvermögen. Normalerweise wird das Eulenmotiv gerne im Zusammen-
hang mit der Abblildung eines Buches benutzt. Hier wird das Motiv gleich dreifach
nebeneinander gesetzt und durch die "Deutsche Farbgebung" in einen anderen Zu-
sammenhang gebracht. Das wirft Fragen auf: Gibt es so etwas wie eine "nationale
Gesamtidentität" im Wissen? Eine "nationale Kultur" der Belesenheit? Eine "Konfor-
mität" in der politischen Weltanschauung? Deutsche sind in Bezug auf solche Frage-
stellungen sehr, sehr sensibel.
Werknummer: 2016.005
Titel: Bundesdeutsche
Befindlichkeit
Ausführung: Zimmerskulptur, Stahl-
gestell schwarz mit 3
Kunststoff-Gartenzwerg-
figuren in den deutschen
Nationalfarben schwarz-
rot-gold
Abmaße: ca 31,5 x 50,5 x 12 cm
(h x b x t)
Gewicht: ca 7 kg
Eigner: Familie Engstfeld,
Sankt Augustin
Anmerkung: Wenn es sie nicht schon gäbe, müßte man sie erfinden. Die kleinen
Wichte für den Garten. Reinkarnationen der deutschen Gemütlichkeit! Nett und
lustig - nie aggreessiv und ausfallend. Und was machen sie? Sie angeln Fische,
machen auf dem "Quetschbüggel" Musik und pflegen mit Hingabe die Blumen in
ihren Gärten. Was will man mehr? Gartenzwerge drücken - meist besser als an-
dere Skulpturen - das aus, was die bundesdeutsche Seele will. Glücksgefühle pur!
Werknummer: 2016.006
Titel: Olympia in Sicht!
Ausführung: Zimmerskulptur; Stahl-
gestell schwarz mit 3 frei
verschiebbaren Fröschen in
den "Olympiafarben" gold -
silber - bronze
Abmaße: ca 26 x 22,5 x 22 cm
(h x b x t)
Gewicht: ca 7,6 kg
Eigner: Tiago, Vasco und Nuno
Marques-Hümmer,
Niederkassel
Anmerkung: "Dabeisein ist alles" - sollte man meinen, doch irgendwie ist der
Erfolg in unserer Leistungsgesellschaft pervertiert. Nur Gold, nur der Erste, nur der
Beste zählt. Schon Silber ist deutlich "mieser". Bronze ist schon "Ferner liefen". Was
sollen denn da die "Looser" sagen? Jene, die kein Gold, Silber oder Bronze gewonnen
haben? Jene, die "nur" dabei gewesen sind? Wie heißt es in dem Lied, das im Nach-
herein auch als moderner "Protestsong" durchgehen könnte? "Einer ist immer der
Looser, einer wird immer verlier'n". Wie wahr!
Werknummer: 2016.007
Titel: Achtung Rotwild !
Ausführung: Gartenskulptur; bühnen-
artig gestuftes Stahlgestell
mit 2 aufgeschweißten
rotlackierten Gußeisen-
hirschen
Abmaße: ca 45 x 60 x 25 (h x b x t)
Gewicht: über 20 kg
Eigner: Wolfgang und Marketta
Pfister, Witterschlick
Anmerkung: Es gibt sie noch. Die "röh-
renden Hirsche" in der Kunstlandschaft. Vielleicht nicht mehr so schön brünstig, wie
in den 50-er und 60-er Jahren, als deutsche Waldkulissen noch die Wohnzimmerwand
über dem häuslichen Sofa "schmückten". Und auch die ausgestopften Hirschköpfe mit
ihren mächtigen, 14- oder mehr-endigen Geweihen sind als Einrichtung von Jagdzim-
mern nicht mehr so richtig "in". Dennoch - eine gewisse Ästhetik läßt sich dem "Rot-
wild" als plastischer Schmuckobjekt im Garten nicht absprechen. Erst recht nicht,
wenn der Hintergrund eine natürliche rostfarbige Patina - nicht unähnlich dem Herbst-
waldlaub - annimmt.
Werknummer: 2016.008
Überarbeitung der Werk-
nummer 2015.005:
Titel: Rivalen im Zweikampf
Ausführung: Garten- /Zimmerskulptur
Stahlgestell als Laufbahn,
schwarz lackiert; aufge-
schweißt: 2 gusseiserne
Keiler, rot lackiert.
Abmaße: 17 x 65 x 6,5 (h x b x t)
Gewicht: ca 4,1 kg
Eigner: Wolfgng und Marketta
Pfister, Witterschlick
Anmerkung: Es ist ein fast rituelles Zweikampfverhalten, das Wildschweine an
den Tag legen. Werden sich zwei potenzielle Rivalen zum ersten Mal ansichtig, wei-
chen sie zunächst einmal ein wenig zurück. Ein Ruck geht durch die sehnig-muskel-
bepackten Leiber. Die Borsten richten sich auf. Die Rivalen beginnen, mit den Vor-
derläufen zu scharren. Drohgebärden werden "aufgelegt", die Hauer "gebleckt".
Schließlich werden die Köpfe gesenkt. Wütend wird der Boden bearbeitet. Dann geht
man auf einmal aufeinander los. So als hätte jemand plötzlich den Kampf freigege-
ben. Erstaunlich, wie schnell und kraftvoll Kopfstöße ausgeführt und pariert werden.
Boxer verhalten sich ähnlich, soweit sie Rivalen im Ring sind. Offensichtlich ein ritual-
isierter Urtrieb!
Werknummer: 2016.009
Titel: Gravitationswellen-Detektor
Ausführung: Garten- oder Zimmerskulptur;
Grundlackierung Stahlgestell
schwarz;
Runde Scheibe aus Hart-PVC, drehbar
Abmaße: ca 60,5 x 20,5 x 11 cm (h x b x t)
Gewicht: ca 8,7 kg
Eigner: (noch) im Besitz des Künstlers
Anmerkung: Es ist wohl die feinfühligste und kom-
plexeste erdgebundene Forschungsan-
lage, mit der kürzlich der Nachweis von
tatsächlich existierenden Gravitations-
wellen sowie die reale Existenz von Raumkrümmung um jeden massereichen Körper
bewiesen wurde. Was man messen kann, wird man eines Tages auch technisch nut-
zen können. Und so ist vorstellbar, dass die heute noch gewaltige Großforschungs-
anlage irgendwann einmal auf Westentaschenformat miniaturisiert werden und da-
mit ein Tor zu einer neuen, für menschliche Sinne heute noch unbegreiflichen Di-
mension aufgestoßen werden kann.
Werknummer: 2016.010
Titel: Gravitationswellen-Sender
Ausführung: Garten-/Zimmerskulptur; Stahl-
gestell und Ständer schwarz lackiert
Runde Scheibe aus Hart-PVC weiß
Abmaße: ca 64,5 x 19,5 x 15 cm (h x b x t)
Gewicht: ca 3,7 kg
Eigner: (noch) im Besitz des Künstlers
Anmerkung: Es mag aktuell zwar noch nach reiner
Science Fiction klingen, aber wenn man heute Gravitations-
wellen dezidiert messen kann, wird man sie bald auch unter
Substitution realer schwerer Massen technisch erzeugen kön-
nen. Was das für Auswirkungen haben wird, kann man heute nur spekulativ erfassen.
Manche Wissenschaftler gehen ernsthaft davon aus, dass damit der Menschheit Rei-
sen durch Zeit und Raum in parallele Welten ermöglicht werden. Die Skulptur ist un-
fertig, eigentlich nur ein Gerüst, an dem später noch viele gerätetechnische Anflan-
schungen vorgenomen werden könnten.
Werknummer: 2016.011
Titel: Gravitationswellen-Neutralisierer
Ausführung: Garten- oder Zimmerskulptur,
Stahlgestell und Ständer schwarz
lackiert. Runde Scheibe aus Hart-PVC
grau eingefärbt.
Abmaße: ca 112 x 25 x 12,5 cm (h x b x t)
Gewicht: ca 9,5 kg
Eigner: (noch) im Besitz des Künstlers
Anmerkung: Spinnt man den Gedanken einer späte-
ren Gravitationswellenmanipulation des
Menschen weiter, muß sichergestellt
werden, dass man als Individuum nicht
in den Wirkbereich fremder Gravita-
tionswellen gerät, und - unbeabsichtigt -
mitreisen muß. Man wird also über Vor-
richtungen verfügen müssen, die "frem-
de" Gravitationswellen neutralisieren
können und das eigene "Feld" vor
Fremdeinflüssen schützen.
Werknummer: 2016.012
Titel: Der schmale weibliche Buddha
Ausführung: Garten- oder Zimmerskulptur,
Collagiertes Schweißobjekt,
Stahlgestell und Ständer schwarz
lackiert. Darauf ein geschnitzter,
schwarzer Holztorso mit einem
eingefügten, flachen Buddhakopf
aus Messing.
Abmaße: ca 137 x 15 x 10 cm (h x b x t)
in dreibeinigen Fuß auslaufend
30 x 30 cm
Gewicht: ca 9,5 kg
Eigner: (noch) im Besitz des Künstlers
Anmerkung: Buddha wird üblicherweise als
lebensweiser, lächelnder, dick-
bäuchiger Mann - im (Lotos)-Sitz
versammelt betend oder medi-
tierend - dargestellt. Hier eine
Fassung, die mit den üblichen
Darstellungskonventionen bricht:
weiblich, lang, schmal, stehend.
die Umgebung (über-)wachend.
Eine etwas andere Stil-Ikone.